Fußball-Bundesliga:Nur ein Punkt für hoch überlegene Leverkusener

In Mönchengladbach kassiert Bayer in einem tubulenten Spiel spät den Ausgleich und verpasst den Sprung auf Platz zwei der Fußball-Bundesliga. Der VfB Stuttgart verliert zum fünften Mal in Serie und Greuther Fürth trifft wieder einmal nicht ins Tor.

Borussia Mönchengladbach hat den Heimfluch gegen Bayer Leverkusen nicht bannen können und die Generalprobe für das Europa-League-Duell am Donnerstag gegen Lazio Rom nur teilweise bestanden. Patrick Hermann rettete den Gladbachern vier Minuten vor Spielende nach zweimaliger Führung mit seinem Treffer immerhin ein schmeichelhaftes 3:3 (1:0) gegen die über weite Strecken besseren Leverkusener.

Zuletzt hat Gladbach am 25. Februar 1989 zuhause gegen Leverkusen gewonnen, das 3:3 war das 21. Spiel ohne Sieg gegen Bayer. Martin Stranzl (44.) und Luuk de Jong (58.) hatten die Gastgeber jeweils in Führung geköpft, Sidney Sam (52.), Stefan Kießling mit seinem 14. Saisontreffer und gleichzeitig 100. Bundesligator (60.) sowie Nationalspieler Andre Schürrle (64.) trafen für Gäste.

Leverkusen verpasste nach dem 2:3 gegen Borussia Dortmund die erhoffte Rehabilitation und einen ordentlichen Schwung für das Europa-League-Heimspiel am Donnerstag gegen Benfica Lissabon. Zugleich misslang den Gästen die mögliche Rückkehr auf den zweiten Tabellenplatz.

Leverkusen erwischte vor 46.010 Zuschauern den besseren Start und hätte bereits in der dritten Minute in Führung gehen können. Doch Schürrle zielte nach Vorlage von Kießling aus rund elf Metern knapp über den Querbalken des Gladbacher Tores. Nur sechs Minuten später steuerte Lars Bender allein auf Borussias Schlussmann Marc-Andre ter Stegen zu, doch der Nationaltorhüter verhinderte mit einer Fußabwehr den möglichen Rückstand.

Insgesamt gelang den Gastgebern wenig, vor allem im Spielaufbau reihte sich Fehlpass an Fehlpass. Bayer nutzte seinerseits die sich bietenden Lücken zu selten konsequent aus, sorgte aber mit seinen Kombinationen immer wieder für Verwirrung in der Gladbacher Hintermannschaft. Nach der ersten Ecke für die Gladbacher stellte Stranzl den Spielverlauf komplett auf den Kopf. Während Bayer aus seinen acht Eckbällen zuvor kein Kapital geschlagen hatte, war der diesmal als Rechtsverteidiger aufgebotene Stranzl mit dem Kopf zur Stelle.

Auch nach der Pause kamen die Gäste besser aus den Startlöchern. Nach einem Querpass von Kießling zirkelte Sam den Ball von der Strafraumkante mit links unhaltbar zum 1:1 ins lange Eck. Auf der Gegenseite verhinderte Bernd Leno mit einer starken Parade gegen Stranzl dessen zweiten Treffer (54.).

Dann ging es Schlag auf Schlag. Erst köpfte de Jong zur erneuten Führung für die Fohlen ein, doch praktisch im Gegenzug drückte Kießling den Ball völlig unbedrängt nach Vorlage von Sebastian Boenisch zum 2:2 über die Linie. Schürrle sorgte für Bayers dritten Treffer, perfekt in Szene gesetzt von Castro. Hermanns sechster Saisontreffer allerdings riss Leverkusen aus allen Träumen vom Sieg.

Verletzte Polizisten in Frankfurt

Eintracht Frankfurt verpasste durch das 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg die Chance, aus Platz drei vorzustoßen. Werder Bremen gewann 4:1 beim VfB Stuttgart und verschärfte damit die Krise bei den Schwaben. Hannover 96 bezwang 1899 Hoffenheim mit 1:0, mit dem gleichen Resultat setzte sich der VfL Wolfsburg bei Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth durch.

Gegen den 1. FC Nürnberg kam die Frankfurter Offensive nicht auf Touren. Beim 0:0 gelang erstmals in dieser Saison in einem Heimspiel kein Treffer. Vor und während der Bundesliga-Begegnung war es zu Ausschreitungen zwischen einzelnen Fangruppen und der Polizei gekommen. Wie das zuständige Polizeipräsidium Frankfurt/Main dem sid bestätigte, sind dabei mehrere Polizisten verletzt worden. Im Stadion sei es demnach zu Rangeleien unter den Anhängern beider Vereine gekommen, dabei hätte es auch auf Seiten der Beamte Verletzte gegeben.

Beim VfB Stuttgart geht die Talfahrt weiter. Mit dem 1:4 im Duell der Tabellennachbarn gegen Bremen kassierten die Schwaben bereits die fünfte Niederlage nacheinander. Mehmet Ekici (34./74.), Aaron Hunt (61.) und Kevin De Bruyne (90.+2) verdarben der Elf von Bruno Labbadia die Hoffnung auf eine Trendwende. Der Treffer zum zwischenzeitlichen Ausgleich durch Ibrahima Traore (50.) war zu wenig.

1899 Hoffenheim kommt nicht aus Tabellenkeller heraus. Durch das 0:1 bei Hannover 96 vergrößerte sich der Rückstand des Tabellen-16. auf einen Nichtabstiegsplatz auf acht Punkte. Mame Diouf (8.) bescherte den Niedersachsen drei Zähler. Bei der SpVgg Greuther Fürth hielt das Stimmungshoch nach dem Überraschungscoup in Schalke nur eine Woche. Beim 0:1 gegen Wolfsburg misslang den Franken auch der elfte Versuch, endlich ein Heimspiel in der Bundesliga zu gewinnen. Bas Dost (23.) machte den zweiten VfL-Sieg unter Dieter Hecking perfekt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: