Süddeutsche Zeitung

Fußball-Bundesliga:Modeste wird zu Ingolstadts Spielverderber

Die Tor-Minimalisten des FC Ingolstadt haben einen vorentscheidenden Schritt zum Klassenverbleib verpasst, beim unglücklichen 1:1 (1:0) gegen den 1. FC Köln ihr Punktekonto aber weiter aufgebessert. Trotz großer Überlegenheit musste sich der Neuling aus Oberbayern am Dienstagabend gegen harmlose Rheinländer mit einem Remis begnügen, kann dem Schlussspurt in der Fußball-Bundesliga mit nun 31 Punkten allerdings relativ gelassen entgegenblicken.

Die Kölner wendeten trotz einer weitgehend biederen Vorstellung ihre dritte Niederlage in Serie gerade noch ab, warten aber schon seit sechs Partien auf einen Dreier in der Fremde. Mit seinem dritten Tor im dritten Spiel nacheinander sorgte Stürmer Lukas Hinterseer (36. Minute) vor 14 503 Zuschauern noch vor der Pause für Ingolstädter Glücksgefühle. Wie aus dem Nichts bescherte Anthony Modeste (71.) mit seinem elften Saisontor den erst zum Schluss aufdrehenden Kölnern einen äußerst glücklichen Punktgewinn.

Die Mannschaft von Ralph Hasenhüttl präsentierte sich knapp 70 Minuten lang läuferisch wesentlich stärker, entschlossener und abschlussfreudiger. Den ohne Nationalspieler Jonas Hector (Oberschenkelblessur) angetretenen Gäste fiel im Vorwärtsgang dagegen lange nichts ein. Das Umschaltspiel blieb auch wegen gleich vier etatmäßigen Innenverteidigern in der Startelf holprig, erst nach Modestes Treffer gestaltete Köln die Partie ausgeglichen. Zwei ordentliche Szenen verbuchten die Gäste dennoch schon in der Anfangsphase: Nach sieben Minuten verpasste Yannick Gerhardt vor den Augen von Nationalmannschafts-Co-Trainer Thomas Schneider eine Bittencourt-Flanke knapp, kurz darauf verfehlte Stoßstürmer Modeste aus 14 Metern.

Ramazan Özcan, der diesmal im FCI-Tor wieder den Vorzug vor Ørjan Nyland erhalten hatte, musste nicht eingreifen. Die Ingolstädter verteidigen hoch, übten permanent Druck auf die Kölner aus. Wie gewohnt waren Hasenhüttls Profis fast immer in Bewegung, rochierten viel vorne viel. Chancen blieben selten. Erst spät in Halbzeit eins steigerten die Gastgeber ihre Effektivität. 33 Minuten waren gespielt, als Matthew Leckies Schuss aus 23 Metern knapp am linken Pfosten vorbeisauste. Drei Minuten später sorgte dann Hinterseer für Jubel im Sportpark: Eine feine Kombination über Pascal Groß und Danny da Costa vollendete der Österreicher aus kurzer Distanz, Timo Horn im Kölner Tor blieb chancenlos.

Das erste Spiel im neuen Jahr aus dem Spiel heraus

Es war zugleich das erste FCI-Tor nach der Winterpause, das aus dem Spiel heraus fiel. Allen sechs bisherigen Treffern der Oberbayern im neuen Jahr waren Standardsituationen vorausgegangen. Nach der Pause steigerten die Rheinländer ihre Offensivbemühungen. Spielerisch blieb's zwar problematisch, was die Kölner da präsentierten, aber es war erfolgreicher: Quasi aus dem Nichts kamen die Gäste zum Ausgleich. Einen Versuch von Marcel Risse ließ Özcan abprallen, im zweiten Versuch kam Risse per Kopf erneut an den Ball, gab ihn weiter zu Modeste. Und der Angreifer netzte ein. Kurz vor Schluss hätte Gerhardt mit einem Schlenzer fast sogar zum 2:1 getroffen (76.) - letztlich blieb's aber beim Unentschieden.

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sz.de/sid/dpa/schma
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