Fußball:Bundesliga im Formcheck: Das ist los bei den 18 Clubs

Berlin (dpa) - Der Meister macht den Auftakt. Mit dem Spiel des Rekordchampions FC Bayern München gegen Hertha BSC startet die Fußball-Bundesliga am Freitag (20.30 Uhr) in ihre 57. Saison.

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Berlin (dpa) - Der Meister macht den Auftakt. Mit dem Spiel des Rekordchampions FC Bayern München gegen Hertha BSC startet die Fußball-Bundesliga am Freitag (20.30 Uhr) in ihre 57. Saison.

Hinter den 18 Erstligisten liegen Wochen mit Trainingslagern, Testspielen, Transfers - und einer Pokalrunde. Die Perspektiven für die Clubs sind vor dem Saisonstart wie stets höchst unterschiedlich. Am spannendsten ist die Frage: kommt es zu einem echten Titelduell zwischen den Bayern und Herausforderer Borussia Dortmund?

BAYERN MÜNCHEN: Beim Umbruch nach Ribéry und Robben bestimmen der dünne Kader und der Transferstau den Münchner Sommer. Wunschspieler Sané verletzte sich, Perisic kam als kurzfristige Lösung für die Flügel. Das Thema Personal bleibt spannend. Im Supercup gab's ein 0:2 gegen Titelrivale Dortmund, im Pokal ein unspektakuläres 3:1 in Cottbus.

BORUSSIA DORTMUND: Sieben Vorbereitungsspiele, sieben Siege - der BVB startet mit viel Selbstvertrauen in die Titelmission. Torhüter Bürki und Nationalspieler Brandt stehen im Heimspiel gegen Augsburg vor einem Comeback. Deshalb kann Trainer Favre bis auf Guerreiro und Neuzugang Morey mit allen Profis planen.

RB LEIPZIG: Die Erwartungen an den neuen Trainer Nagelsmann sind immens. Dabei läuft längst nicht alles rund. In der ersten Pokalrunde siegte RB gerade so bei Zweitligist Osnabrück, speziell defensiv gibt es viel Arbeit. Zudem hat RB mit ungewöhnlich vielen angeschlagenen oder verletzten Spielern zu kämpfen. So fehlten vier Tage vor dem Auftakt bei Union Berlin gleich sieben Stammspieler im Training. Von den Neuzugängen ist einzig Christopher Nkunku auf Anhieb eine Verstärkung.

BAYER LEVERKUSEN: Bei der als Champions-League-Aspirant gehandelten Werkself verlief die Vorbereitung holprig. Vor dem Start gegen Paderborn scheinen viele Stammspieler wie Rekonvaleszent Baumgartlinger oder die erst verspätet eingestiegenen Profis Tah, Amiri (beide U21-EM), Bailey (Gold-Cup) und Aranguiz (Copa América) noch nicht in Topform zu sein.

BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH: Nach dem Abschied von Trainer Hecking soll Nachfolger Rose der Borussia zu mehr Schlagkraft verhelfen. Die Mängelliste des Pressing-Liebhabers vor dem Auftakt ist jedoch noch lang. Vor allem Neuzugang Embolo brennt auf den Start. Schließlich trifft der Angreifer auf seinen ehemaligen Verein FC Schalke 04, bei dem er nie richtig glücklich wurde.

VfL WOLFSBURG: Ein neuer Trainer (Glasner), fünf neue Spieler: Alle Personalfragen hat der Europa-League-Teilnehmer sehr schnell geklärt. Die Frage ist nur noch, wie schnell das Team Glasners anspruchsvolles 3-4-3-System verinnerlicht. In der Vorbereitung gab es starke Auftritte gegen die PSV Eindhoven (2:0) und OGC Nizza (8:1).

EINTRACHT FRANKFURT: In der Europa League auf Kurs Gruppenphase, im DFB-Pokal die Auftakthürde gemeistert und drei wichtige Leihkräfte aus der Vorsaison verpflichtet. Auch wenn noch nicht alles rund läuft, scheinen die Hessen für die Saison gut aufgestellt zu sein. Zumal der Kader noch mit einem Stürmer verstärkt werden soll.

WERDER BREMEN: Die Zuversicht bei Werder ist so groß, dass ihr auch das Verletzungspech in der Abwehr und das Warten auf weitere Transfers nichts anhaben konnte. Die Mannschaft ist eingespielt, Jungstars wie Maximilian Eggestein wird noch ein Entwicklungssprung zugetraut. Das stärkste Signal: Trainer Florian Kohfeldt verlängerte bis 2023.

TSG 1899 HOFFENHEIM: Nach dem Weggang von Erfolgstrainer Nagelsmann und gleich vier Leistungsträgern steht der Dorfclub unter Neu-Coach Schreuder vor einem Neubeginn. Dabei soll Leihgabe Rudy an alter Wirkungsstätte eine zentrale Rolle spielen. Der Pokal-Auftritt in Würzburg diente jedoch nicht als Mutmacher.

FORTUNA DÜSSELDORF: Kann der Vorjahres-Zehnte trotz der Abgänge von Leistungsträgern wie Lukebakio und Raman das Niveau halten? Der knappe Pokalsieg beim Oberligisten Villingen schürte Zweifel. Sportvorstand Lutz Pfannenstiel sprach von einem "kleinen Wake-up-call". Dass sich Mittelfeldspieler Barkok im letzten Test schwer verletzte, trübt vor dem Spiel in Bremen die Stimmung.

HERTHA BSC: Der neue Chefcoach Covic kann weitgehend mit einem Team arbeiten, das schon länger zusammen ist. Allerdings will er das Spiel offensiver ausrichten. Das klappte in den Tests und im Pokal schon gut, die Balance mit der Defensive stimmt aber noch nicht ganz. Vier Neue kamen, Lukebakio soll schnell der Spieler sein, der den Unterschied ausmacht.

FSV MAINZ 05: Die Vorbereitung lief gut, umso größer war die Ernüchterung nach dem Pokal-Aus beim 1. FC Kaiserslautern. Zudem fallen Topstürmer Jean-Philippe Mateta und Neuzugang Dong-won Ji lange aus. Trainer Sandro Schwarz glaubt dennoch an eine ähnlich stabile Saison wie im Vorjahr, als die Mainzer Zwölfter wurden.

SC Freiburg: Die Mannschaft von Trainer Christian Streich steht unter größerem Druck, den Klassenerhalt zu schaffen, um die erste Saison im neuen Stadion nicht in der Zweitklassigkeit zu beginnen. Die Vorbereitung wurde auch von Verletzungssorgen beeinflusst. Im Pokal tat sich der Sport-Club schwer. Der Kader soll noch reduziert werden.

SCHALKE 04: Zu Beginn der Woche kehrte der angeschlagene Neuzugang Raman ins Training zurück. Trainer Wagner hat insgesamt wieder mehr personelle Alternativen als zuletzt. Zusätzlich Mut macht das 5:0 im DFB-Pokal in Drochtersen, obwohl das kein Maßstab für einen gelungenen Bundesliga-Auftakt in Gladbach sein kann.

FC AUGSBURG: Die Schwaben hoffen auf eine ruhigere Saison. Trainer Schmidt setzt auf Einstellung, Emotion und Teamgedanken. Verteidiger Hinteregger als atmosphärischer Störfaktor ging weg. Sportlich muss das Team mit zehn Neuzugängen aber zulegen, das Pokal-Aus in Verl offenbarte große Defizite. Sonst wird es wieder eng im Abstiegskampf.

1. FC KÖLN: Beim FC läuft es alles andere als rund. Nach eigentlich guter Vorbereitung sorgte vor allem der Pokalauftritt beim Zweitligisten Wehen Wiesbaden, als der Aufsteiger glücklich im Elfmeterschießen gewann, für Ernüchterung. Trainer Beierlorzer muss weiter an der Integration der Neuzugänge und der defensiven Abstimmung arbeiten, sonst gibt es in Wolfsburg ein böses Erwachen.

SC PADERBORN: Das Pokalspiel in Rödinghausen (4:2 i.E.) machte Stärken und Schwächen des Aufsteigers noch einmal deutlich. Das Team hat viel Talent und Tempo in der Offensive - und ist hinten anfällig. Paderborn spielt mutig und riskant. Die Frage ist nur, ob das in der Ersten Liga eher belohnt oder bestraft wird.

1. FC UNION BERLIN: Trainer Fischer musste gleich elf Neuzugänge integrieren, dazu einen riesigen Kader moderieren. Nur eins von acht Testspielen wurde verloren, auch die erste Pokalrunde meisterten die Eisernen souverän. Subotic als prominentester Zugang für die Abwehr musste sich erst herankämpfen. Im Angriff gibt es große Konkurrenz.

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