Süddeutsche Zeitung

Fußball-Bundesliga:Hoffenheim wirft Tim Wiese raus

Erst wurde Tim Wiese zum Ersatztorwart degradiert, nun die Verbannung aus dem Profikader: Der frühere Nationaltorhüter hat keine Zukunft mehr beim abstiegsbedrohten Erstligisten 1899 Hoffenheim. Grund sind neuerliche Eskapaden, erklärt der Klub.

Der frühere Fußball-Nationaltorwart Tim Wiese hat endgültig keine Zukunft mehr beim abstiegsgefährdeten Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Der ohnehin degradierte Wiese wurde am Donnerstag aus dem Kader der Kraichgauer geworfen. Wiese muss außerhalb der Trainingszeiten der Mannschaft trainieren.

Die Maßnahme des Vereins ist die Reaktion auf die Eskapaden Wieses. Nachdem der Keeper bei einer Karnevals-Veranstaltung auffällig geworden war, soll dies am Mittwoch vergangener Woche beim Spiel des Handball-Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen in der Mannheimer Arena gegen den TV Großwallstadt erneut der Fall gewesen sein.

"Das Einzeltraining tut ihm vielleicht sogar gut. Tim ist nicht der Sündenbock für unsere Situation. Aber die Entscheidung ist so gefallen", sagte Manager Andreas Müller: "Das war nun schon die zweite Geschichte nach Karneval. Irgendwann ist es zuviel. Ich habe an Tim appelliert, sich professionell in der Öffentlichkeit zu verhalten. Das ist auch Bestandteil der Verträge der Spieler."

Wie Müller hat auch Trainer Marco Kurz keine Geduld mehr mit Wiese. "Tim wird separat trainieren, weil eine Vielzahl von Dingen außerhalb des Platzes geschehen sind. Die Darstellung nach außen ist wichtig. Wir verlangen von den Spielern, dass sie den Verein repräsentieren", sagte der Coach: "Dass Tim jetzt nicht mehr mit dem Team trainiert, ist die logische Konsequenz aus der Addition der Vorfälle."

Seitdem Wiese im Sommer von Werder Bremen nach Hoffenheim gekommen ist, reihte sich eine Negativ-Schlagzeile an die nächste. Der Keeper musste zweimal wegen Verletzungen pausieren und erreichte nie die Form früherer Tage. Schon unter Kurz-Vorgänger Markus Babbel war Wiese, der zu Saisonbeginn sogar als Kapitän aufgelaufen war, nicht mehr die Nummer eins.

Zuletzt saß der Torhüter nicht einmal mehr auf der Bank. Für Wiese, dessen Vertrag nicht für die zweite Liga gilt, holte Müller im Januar den Brasilianer Heurelho Gomes vom englischen Topklub Tottenham Hotspur.

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