Fußball-Bundesliga: Haare:Die Verwandlung des Dante

Gladbachs Dante hat sich wie versprochen nach dem Klassenerhalt den Afro abrasiert. Ein Drama! Der Fußball setzt den neuen Trend der Enthaarung. Von Vokahila, dem Comeback von James Dean und dem vermissten Flügel-Scheitel: die schönsten Frisuren der Saison.

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Gladbachs Dante hat sich wie versprochen nach dem Klassenerhalt den Afro abrasiert. Ein Drama! Der Fußball setzt den neuen Trend der Enthaarung. Von Vokahila, dem Comeback von James Dean und dem vermissten Flügel-Scheitel: die schönsten Frisuren der Saison. Das war einmal der schönste Schopf der Bundesliga. Dante, 27-jähriger Abwehrspieler aus Brasilien, entzückte in Mönchengladbach mit seinem Afrolook. Bisweilen musste man fürchten, der Ball würde bei einem Kopfball irgendwo zwischen Dantes schwarzen Locken verschwinden. Dante war Kult. Betonung auf "war". Denn er hat sein Versprechen wahr gemacht.

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Würde Borussia Mönchengladbach noch den Klassenerhalt schaffen, dann: "Und dann, ja dann sind meine Haare fällig - denn ich halte meine Versprechen", sagte Dante. Nach dem 1:1 in Bochum war es so weit. Als fast alle Zuschauer schon das Stadion verlassen hatten, stürzte Dante noch einmal aufs Spielfeld, der verwandelte, der neue Dante. Ohne Haare!

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Hier noch einmal: Der alte Dante und der neue Dante. Ob nun der Afro versteigert wird? Die Enthaarung wird in dieser Saison zur Mode, zu einem Trend. Am gleichen Abend ...

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... wurde in Graz der deutsche Trainer Franco Foda nicht nur wie üblich geduscht. Wie langweilig! Nach der ersten Meisterschaft für Sturm Graz seit zwölf Jahren und dem erst dritten Titel der Klubgeschichte ...

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... durften die Spieler zur Schere greifen. Und die taten es mit Wonne, wer würde seinem Vorgesetzten nicht mal gerne den Schopf stutzen? "Wenn etwas Außergewöhnliches passiert, muss man auch zu außergewöhnlichen Dingen bereit sein. Und wenn man so etwas sagt, dann muss man zu seinem Wort stehen, das erwarte ich ja auch von meinen Spielern", sagte Foda.

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Na, wie seh ich aus? Zumindest gewöhnungsbedürftig. Der umgekehrte Irokese Foda.

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Kevin Großkreutz ist der Begründer der neuen Scheren-Ideologie. Auch er hatte keine Angst vor dem Verlust seiner Haarpracht. Dabei berichtet die Bibel über den Auserwählten Gottes, Samson, der einen Löwen in der Mitte entzwei brach. Das Geheimnis seiner Kraft lag in seinen Haaren, die niemals geschoren werden durften.

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Doch wer Meister ist, wer braucht da noch Kraft? Kevin Großkreutz wurde noch auf dem Platz rasiert. Die Mitspieler verpassten ihm die verwegendste Frisur der Bundesliga-Geschichte. Vokahila - Vorne kahl, hinten lang.

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Schon bei der offiziellen Meisterfeier kreierte der glühende Borussen-Anhänger Großkreutz einen weiteren Look: die gelb-schwarze Gesichtsumrandung für den Fan von heute.

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Bei so viel Mut zur Entstellung gerät Mario Gomez ganz in Vergessenheit. Der hatte ja schon Mitte der Saison einen neuen Trend ausgerufen: die Jamesdeanisierung. Seine Gel-Locke über der Stirn begeisterte.

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An dieser Stelle muss noch einmal an den Trendsetter der vergangenen Saison gedacht werden. Louis van Gaals Flügel-Scheitel mit streng nach hinten gesprühten Grauschläfen sind einmalig. Leider verschwanden sie mitsamt des dazugehörigen Sturkopfes aus der Liga.

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Ebenfalls aus der Liga verschwindet einer der letzten Fußball-Zausel: Ioannis Amanatidis mit Eintracht Frankfurt.

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Auch der letzte Rocker der Liga geht wohl: Torsten Frings.

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Erhalten bleibt dem deutschen Fußball dafür die Frisur des Bundestrainers. In einem Interview mit der Welt äußerte sich Joachim Löw zu dem Verdacht, er trage ein Toupet. Hier ein Auszug: Welt: Es gibt Menschen, Männer übrigens, die behaupten gemeinerweise, Ihr Haar sei gar nicht echt. Es sieht gar nicht so aus, finde ich. Also wenn, dann wäre es echt phantastisch gemacht, dann müsste man hier wirklich Werbung machen dafür. Also, tragen Sie Toupet? Jogi Löw: Das habe ich auch schon gehört. Quatsch. Sie können ja gern mal dran ziehen. Welt: Wenn ich darf, Herr Löw, greif ich Ihnen gern mal ins Haar: Dachte ich mir doch, alles echt!

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Da freut man sich doch, dass es auch 2011 noch ein paar, wie man so sagt, "bunte Vögel" in der Bundesliga gibt, die ein wenig extravaganter unterwegs sind. Nein, in dieser Kategorie spielt Arjen Robben keine Rolle. Sondern sein Gegenspieler beim VfB Stuttgart, Artur Boka. Der hat sich eine Art ivorische Kriegsfrisur verpasst. Was jedoch gegen den etwas haarlosen Robben wenig half.

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Nachwuchs in puncto Haarsträubung wächst in Leverkusen heran. Danny da Costa, 17 Jahre alt, geboren in Neuss, Sohn eines Angolaners und einer Kongolesin.

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Doch zum Schluss zurück nach Dortmund. Da gab es ja diese köstliche Pressekonferenz, in der alle Beteiligten einmal die Wirkung von Bier auf ihre Haare erfuhren durften. Unter anderem der im Sinne der korrekten sechziger Jahre gescheitelte Pressesprechers der Borussia, Josef Schneck (rechts).

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Der erlebte das Glück einer Doppel-Pilsdusche. Ob er sich aus Protest danach die Haare abschneiden ließ, ist unbekannt. Christoph Daum jedenfalls macht den Eindruck, dass er in puncto Haare bis heute keinen Spaß mehr versteht.

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