25. Spieltag der Bundesliga:Finke und Köln trennen sich

Der 1. FC Köln gewinnt zwar gegen Rehhagel, verliert aber Lukas Podolski per Platzverweis und seinen Sportdirektor - endgültig. Volker Finke und der Klub trennen sich wenige Stunden später "einvernehmlich" wegen "unterschiedlicher Auffassungen über die Weichenstellungen im Fußball-Bereich". Der FC Bayern überrennt hilflose Hoffenheimer, führt nach einer Stunde 7:0 und erzielt sogar den Ehrentreffer selbst. Gladbach scheitert an der Abwehr des SC Freiburg.

Der 1. FC Köln hat sich am Samstagabend von Sportdirektor Volker Finke getrennt. Das gab der Klub in einer Pressemitteilung wenige Stunden nach dem Spiel gegen Hertha BSC bekannt.

1. FC Koeln v Hertha BSC Berlin  - Bundesliga

Volker Finke ist nicht mehr Sportdirektor beim 1. FC Köln.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

"Es haben mehrere Gespräche zwischen Vertretern der Gesellschafterversammlung des 1. FC Köln und Volker Finke über die Weichenstellungen im Fußball-Bereich des Klubs stattgefunden. Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen hierüber sind beide Seiten am Samstagabend einvernehmlich übereingekommen, sich mit sofortiger Wirkung zu trennen", sagte Werner Wolf, der Vorsitzende des FC-Verwaltungsrates. Der Klub werde die näheren Beweggründe für diese Entscheidung am Sonntagvormittag im Rahmen eines Pressestatements erläutern.

Wenige Stunden zuvor hatten die Kölner im Abstiegskampf einen 1:0-Sieg gegen Hertha BSC errrungen: Drei Rote Karten gab der Polizeibeamte Guido Winkmann und wurde damit ungewollt zur Hauptfigur des hektischen Spiels. Der 38-Jährige sprach Platzverweise gegen Mato Jajalo wegen eines groben Foulspiels (66.) sowie gegen Levan Kobiashwili und Lukas Podolski (75.) aus. Der Berliner Kapitän und der deutsche Nationalspieler waren an einem Tumult in der hitzigen Schlussphase mit einem Handgemenge mehrerer Spieler beteiligt.

Die Kölner errangen schließlich in Unterzahl einen wichtigen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten. Das Tor von Christian Clemens in der 36. Minute bedeutete für die Gastgeber den ersten Heimsieg in der Rückrunde, nachdem sie zuvor in den vergangenen drei Monaten nur in Kaiserslautern gewonnen hatten. "Es war alles dabei, was ein Spiel mitbringen muss - mit dem unglücklichen Ende für uns", sagte Herthas Rechtsverteidiger Christian Lell. "Nun gehen wir mit leeren Händen nach Hause. Das ist extrem bitter."

Gladbach kann kein Tor erzielen

Borussia Mönchengladbach indes geht im Kampf um die Champions-League-Plätze allmählich die Luft aus. Der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga kam am Samstag gegen den abstiegsbedrohten SC Freiburg nicht über ein 0:0 hinaus und blieb im dritten Spiel in Serie ohne Sieg. Allerdings sind die Gladbacher vor eigenem Publikum nun seit einem Jahr unbesiegt, sie überstanden auch das 16. Heimspiel nacheinander ohne Niederlage.

"Wir haben nicht schlecht gespielt. Wir hatten klare Chancen", sagte Favre und versuchte zugleich, die hohen Erwartungen des Publikums zu dämpfen: "Seit einem Jahr spielen wir immer konstant. Da kann es passieren, das man nicht so gut spielt. Viele müssen aufhören zu träumen, es wurde übertrieben mit unserer Qualität. Wir sind gut, aber wir haben noch viel zu tun."

Vor 52.207 Zuschauern im Borussia-Park waren die Gastgeber zwar die spielbestimmende Mannschaft, schafften es aber nicht ihre Überlegenheit in Tore umzusetzen. Die Breisgauer verdienten sich den wichtigen Punkt im Abstiegskampf mit einer couragierten Leistung, rangieren aber weiter als Tabellen-17. auf einem direkten Abstiegsplatz.

Gladbachs Sturmduo hatte nach zehn Minuten gleich eine Doppelchance zum Führungstreffer: Erst scheiterte Hanke an SC-Keeper Oliver Baumann, dann vergab Reus den Nachschuss. Stürmer Sebastian Freis hatte in der 21. Minute mit einem Drehschuss eine gute Torgelegenheit für die Breisgauer, die aber mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr unter Druck gerieten.

Wendt hatte noch vor der Pause mit einem Distanzschuss das Freiburger Tor knapp verfehlt. Glück hatten die Gastgeber kurz darauf, als Rechtsverteidiger Tony Jantschke nach einem Eckball den Ball an die eigene Querlatte köpfte. Am Ende mussten sich die Gladbacher mit dem zweiten Heim-Remis nacheinander begnügen.

Zidan trifft wieder für Mainz

Bayer Leverkusen verlor drei Tage nach dem 1:7-Debakel beim FC Barcelona 2:3 beim VfL Wolfsburg. Leverkusen ging durch Stefan Kießling (3.) zwar frühzeitig in Führung, doch Patrick Helmes (33.) und Ashkan Dejagah (45.) schossen die Niedersachsen mit 2:1 zur Halbzeit in Führung. Ein Eigentor von Michal Kadlec (61.) sorgte für die Entscheidung zugunsten der Wolfsburger. Eren Derdiyok (90.+1) gelang noch das Anschlusstor für Bayer.

Nach zuletzt drei Bundesliga-Siegen musste der Werksklub einen Rückschlag hinnehmen. Wiedergutmachung für den desolaten Auftritt im Camp Nou am vergangenen Mittwoch gelang nicht. Torwart Bernd Leno erklärte: "Nach dem 1:0 hatten wir klare Chancen. Wenn wir die machen, läuft das Spiel ganz anders. Insgesamt war es eine durchweg gute Partie von uns. Wir haben gezeigt, dass das Barcelona-Spiel vergessen ist."

Sechstes Tor im sechsten Spiel für Zidan

Der FSV Mainz 05 setzte unterdessen seine Erfolgsserie gegen den 1. FC Nürnberg fort und gewann 2:1. Nicolai Müller (2.) und Mohamed Zidan (22.) schossen schon zur Pause ein 2:0 heraus. Für den ägyptischen Nationalspieler Zidan war es im sechsten Bundesligaspiel nach seiner Rückkehr von Dortmund nach Mainz der sechste Treffer. Daniel Didavi (64.) gelang das Anschlusstor für den Club. In der 84. Minute flog der Mainzer Adam Szalai nach einer Schwalbe per Gelb-Roter Karte vom Platz.

"Wir haben gut begonnen. Dennoch waren wir insgesamt bei Ballbesitz nicht so stark wie zuletzt. Das 2:0 zur Pause war ein hervorragendes Ergebnis für uns. Dann mussten wir einen Gegentreffer hinnehmen, und es wurde nochmal eng", erklärte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel.

Kaiserslauterns Klubchef Stefan Kuntz hat derweil die Diskussionen um Trainer Marco Kurz beim Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern zumindest vorerst beendet. "Marco Kurz ist unser Trainer. Und falls sich daran irgendwas ändern sollte, sagen wir Bescheid. Ich würde aber nicht darauf warten", sagte Kuntz den Reportern nach dem 0:0 beim VfB Stuttgart. Das Unentschieden war für die Pfälzer zwar der vierte Punkt der Rückrunde, aber auch das 15. Spiel in Folge ohne Sieg. Zuvor war über eine Trennung vom bis 2013 gebundenen Kurz für den Fall spekuliert worden, dass der FCK seine Negativserie nicht beendet.

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