Fußball-Bundesliga:Ein Toni im Schlussverkauf

Am Montag endete die Transferperiode und viele Vereine wollen unbedingt noch Spieler loswerden. Darunter ein paar schöne Kracher. Die Fußballer-im-Angebot-Elf-des-Spieltags

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Ramazan Öczan

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Am heutigen Montag, 24 Uhr, schließt sich das Transferfenster. Für viele, die bei ihren Vereinen keine Perspektive haben, ist dann die letzte Chance für ein neues Engagement vorbei. Wer dann keinen neuen Verein hat, bekommt bis Weihnachten keinen mehr. Wer dann Bankdrücker ist, wird es wahrscheinlich lange bleiben, wird trainieren, hoffen, lange Beschwerden formulieren und wird vor der Ersatzbank hin und her unruhig wandern, wenn die Kollegen sich auf dem Platz herumtreiben.

Dabei lässt sich aus den Ausgemusterten, aus denen, die die Vereine loswerden wollen, eine interessante Mannschaft zusammenstellen:

Im Tor steht Ramazan Öczan, der den Ansprüchen der TSG Hoffenheim schon länger nicht mehr zu genügen scheint. Und die sind bekannterweise in kurzer Zeit sehr schnell gestiegen. Vielleicht sogar zu schnell. Doch der Österreicher ist immerhin Aufstiegsheld, Publikumsliebling und kaum einer fliegt so schön wie er - wenn auch hin und wieder dem Ball hinterher.

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Kaká

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In der Abwehr steht Kaká (Hertha BSC). Dabei hat der Brasilianer mit den Gegenspielern so seine Probleme, so dass er in Berlin nur noch zweite Wahl ist. Dennoch wäre Kaká für jede Mannschaft ein Glücksgriff: Denn er hat seine brasilianischen Mannschaftskollegen im Griff: Als die Landsleute Rafinha und Diego über die Stränge schlugen, meldete sich Kaká zu Wort und übte scharfe Kritik: "Als Profis müssen wir unser Verhalten auch außerhalb der Spiele unter Kontrolle haben." Ein Traum für jeden Trainer.

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Daneben: Mario Eggimann. Er war beim Karlsruher SC der Turm in der Schlacht, der Stabilisator in der Abwehr, Kapitän und Aufstiegsheld. Bei Hannover bekam Eggimann dann einen Rentenvertrag bis 2013, der ihm jährlich rund eineinhalb Millionen Euro garantiert. Für einen Bankdrücker ist das nicht wenig. Doch wenn Eggimann spielt, dann immer mit vollem Einsatz: Wie in der Vorsaison gegen Hoffenheim, als er nach einem Zusammenstoß einen Riss an der Augenbraue erlitt, das Blut in Strömen floss - und Eggimann dennoch weiterspielte, mit mehrfach getackerter Augenbraue und einem Turban, fast so mächtig wie weiland der von Dieter Hoeneß. Und Eggimann erziehlte sogar ein Tor. Mit was? Mit dem Kopf. So einer darf nicht auf der Bank versauern.

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Andreas Görlitz

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Die Bayern haben für Andreas Görlitz nur noch Platz auf der Bank, wo er sich mit Christian Lell um die Vertreterrolle von Phillip Lahm streiten darf. Doch auch der Platz auf der Bank wird bei den Bayern mittlerweile knapp. Görlitz soll gehen und ist in der 11-des-Tages-Abwehr gesetzt. Görlitz hat, im Gegensatz zu Lell, bei seinen Einsätzen für die Bayern Amateure zumindest das Niveau der Mannschaft nicht gesenkt und ist ein artiger Fleißarbeiter.

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Rafinha

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"Wenn ein Mann wie Rafinha auf dem Markt ist, muss man sich das sehr gut überlegen." Das hat Franz Beckenbauer über den Rechtsverteidiger gesagt, den Schalke gern zu Geld machen würde. Damit ist natürlich alles gesagt.

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Florian Kringe

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Florian Kringe war lange Zeit Stammkraft in Dortmund, findet sich jedoch mittlerweile westfälisch bedröppelt auf der Tribüne wieder. Trainer Jürgen Kopp will mehr Technik und Spielkultur: Schlechte Aussichten für Kringe. Doch der Ur-Dortmunder hat andere Qualitäten: Er ist eine Identifikationsfigur, beliebt und ein großer Kämper. Immerhin.

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Mehdi Mahdavikia

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Mehdi Mahdavikia, mit dem Frankfurt nicht mehr glücklich wird, ist nicht mehr so antrittschnell und gefährlich, wie zu seinen besten Zeiten. Aber es reicht, wenn der Iraner zukünftig als rechter Flügelflitzer nur mehr zwei oder drei Gegner wie Slalomstangen umkurvt - und nicht mehr vier oder fünf. Außerdem ist er für den politisch korrekten Gesamteindruck der Mannschaft äußerst wichtig: Er war einer der iranischen Nationalspieler, die bei einem Länderspiel grüne Armbänder zur Unterstützung der Opposition in ihrer Heimat getragen und dafür den "Sports-for-Peace"-Award verliehen bekommen haben.

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Yildiray Bastürk

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Für das Umpflügen des Mittelfeldes und die Kreativität soll Yildiray Bastürk sorgen. Wegen diverser Blessuren glänzt der Stern des Dribbelkünstlers zwar nicht mehr so hell wie vor einigen Jahren. Dennoch wählt der kleine Türke immer noch die überraschenden Laufwege. Und wenn man noch das Problem in den Griff bekommt, dass diese Wege nur die eigenen Mitspieler überraschen und nicht den Gegner, ist er für jede Mannschaft eine Verstärkung.

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Gerald Asamoah

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Schalke braucht Geld! Das ist der einzige Grund, warum Gerald Asamoah zum Verkauf steht. Denn Asamoah ist sowohl ein Spaßvogel, wie ihn jede funktionierende Mannschaft braucht, als auch ein Musterprofi. In einer Art vorauseilendem Gehorsam speckte er bereits vor Amtsantritt von Felix Magath bei Schalke ab, was Magath vor Saisonbeginn zu der Aussage veranlasste: "Momentan macht er (Asamoah) den Eindruck, dass er seinen Platz in der Anfangsformation finden wird. Er sucht seine Chance, das kann man nicht von allen Spielern sagen." Und jetzt soll er doch verkauft werden? Kann nur am Geld liegen!

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Wellington

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Der sonst eher sanftmütige Milliardär und Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp hat über Wellington gesagt: "Wäre er nicht verpflichtet worden, stünden fünf Millionen Euro mehr zu Verfügung." Damit kritisierte er den von seinem Trainer Ralf Rangnick gewollten Transfer. Der Brasilianer gilt als krasser Fehlgriff. Aber Kaká bekommt ihn schon in den Griff. Und billig ist er auch. Das gesparte Geld kann dann in...

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Luca Toni

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Luca Toni investiert werden. Die vergangenen Wochen haben den Eindruck vermittelt, dass Toni, der Weltmeister, beim FC Bayern nur noch ein Auslaufmodell ist, das man möglichst schnell veräußern möchte. Toni, Stürmer Nummer vier! Oder fünf? Er sagt: "In 15 Jahren gehörte ich nie zu den Ersatzspielern. Und ich sehe mich auch jetzt nicht auf der Bank. Ich weiß, dass ich Treffer erzielen kann wie eh und je." Und für die Möglichkeit, Tore zu schießen, würde Toni wohl auch den Abschied von den Münchner Szenelokalen verschmerzen. Der Stürmer braucht Tore als Seelenelixier. Und einen fitten Brecher Toni, wollte den nicht sogar Barcelona? Luca?

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