Fußball-Bundesliga:Ein Herbst macht noch keinen Meister

Hinrunde gut, alles gut - so war es meistens in der Bundesliga. Wenn es jedoch schiefging, dann richtig. Bilder des Scheiterns.

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"Der Nikolaus war noch nie ein Osterhase", hat Bayern-Manager Uli Hoeneß gesagt. Zugegeben: In 31 von 45 Fällen seit Gründung der Bundesliga wurde der Herbstmeister auch Deutscher Meister. Aktuell würde das bedeuten, dass 1899 Hoffenheim auch nach 34 Spieltagen oben stehen würde. Der Dorfklub sei jedoch gewarnt: Die 14 Fälle, in denen es der Herbstmeister noch vergeigte, waren größtenteils besonders dramatisch und wirken bis heute nach. Stichwort: Kutzops Handelfmeter und Schalkes Vier-Minuten-Titel. Bilder des Scheiterns.

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Werder Bremen (2006/07)Dieser junge Mann weiß, wie es sich anfühlt, wenn ein Herbstmeister auf der Strecke bleibt: Werder Bremen verabschiedete sich am 33. Spieltag mit einer 1:2-Pleite gegen Frankfurt aus dem Titelrennen. Die Mannschaft von Thomas Schaaf wurde letztlich vor den Bayern Dritter. Am gleichen Spieltag patzte Schalke im Ruhrpott-Derby gegen Dortmund, so dass Stuttgart als lachender Dritter auf den ersten Platz kletterte - und dort bis zum Ende blieb. Zur Winterpause hatte der Abstand des VfB zur Spitze noch vier Punkte betragen.Foto: dpa

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Bayer Leverkusen (2001/02)Herbstmeister wurde Bayer mit einem Punkt Vorsprung vor Dortmund, am 31. Spieltag betrug der Abstand schon fünf Zähler. Während manch ein Leverkusener Fan schon den Meistersekt kalt gestellt haben mag, schlitterte die Mannschaft um Lucio und Oliver Neuville in die Krise: Erst ein 1:2 gegen Bremen, dann ein 0:1 gegen Nürnberg - die Tabellenspitze war futsch, daran konnte auch ein 2:1-Sieg am letzten Spieltag gegen Berlin nichts mehr ändern. Borussia Dortmund wurde mit einem Punkt Vorsprung Meister, Bayer verlor wenig später auch das Finale der Champions League und zementierte seinen Ruf als "Vizekusen".Foto: dpa

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Schalke 04 (2000/01)Es ist die Mutter aller geplatzten Träume und ein Trauma, das der FC Schalke 04 bis heute nicht überwunden hat: die so genannte "Vier-Minuten-Meisterschaft" der Gelsenkirchener im Mai 2000/01. Im Parkstadion war die Saison bereits beendet, Herbstmeister Schalke hatte Unterhaching mit 5:3 geschlagen. Konkurrent Bayern lag in Hamburg mit 0:1 zurück - das hätte dem Ruhrpottklub zur Meisterschaft gereicht. Während die Knappen schon feierten, schoss Patrik Andersson für Bayern in der 94. Minute das 1:1 - und aus Schalker Freuden- wurden bittere Tränen.Foto: imago

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Eintracht Frankfurt (1993/94)Die Mannschaft von Trainer Klaus Toppmöller blieb in der Hinrunde neun Spiele in Folge ungeschlagen und war - auch dank Anthony Yeboah (Foto), der sich am Saisonende mit Stefan Kuntz die Torjägerkanone teilte - ein heißer Anwärter auf den Titel. Nach der Herbstmeisterschaft folgte jedoch eine Schwächephase, in der die Frankfurter unter anderem gegen den späteren Absteiger Leipzig verloren. Am Ende reichte es für Toppmöllers Elf nur zu Platz fünf, Meister wurde Bayern München.Foto: imago

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Bayern München (1992/93)Vom 1. bis zum 32. Spieltag vorne - und doch kein Deutscher Meister: Der FC Bayern scheiterte 1992/93 an Werder Bremen, das die Bayern in Hin- und Rückspiel deutlich besiegte. In dieser Szene spitzelt Bremens Frank Neubarth (rechts) dem Brasilianer Mazinho den Ball vom Fuß. Im Saisonendspurt patzten die Münchner gegen den KSC (2:4), am letzten Spieltag kamen sie nicht über 3:3 bei Schalke 04 hinaus. Bremen feierte zeitgleich drei deutliche Siege - und mit Trainer Otto Rehhagel letztlich die Meisterschaft.Foto: imago

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Eintracht Frankfurt (1991/92)Mit der Eingliederung der DDR-Oberligisten Hansa Rostock und Dynamo Dresden war die bundesdeutsche Einheit auch im Fußball vollzogen. Die Bundesliga spielte mit 20 statt mit 18 Teams, vier Mannschaften stiegen ab. Darunter war auch Rostock, das sich aber damit trösten durfte, die Meisterschaft entschieden zu haben: Hansa schlug am letzten Spieltag den Herbstmeister und Tabellenführer Eintracht Frankfurt mit 2:1, der noch von Stuttgart und Dortmund überholt wurde. Frankfurts Trainer Dragoslav Stepanovic kommentierte das späte Scheitern mit einem inzwischen legendären Motto: "Lebbe geht weider."Foto: imago

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Werder Bremen (1990/91)Die Bremer um Mirko Votava (links) und den heutigen Trainer Thomas Schaaf, die sich in dieser Szene über den Gewinn des DFB-Pokals freuen, pendelten sich nach mäßigem Saisonbeginn auf Tabellenplatz drei ein. Weil die Konkurrenten FC Bayern und der spätere Meister Kaiserslautern am 17. Spieltag nicht über ein Unentschieden hinaus kamen, wurde Bremen dank eines 2:1 gegen Bochum Herbstmeister. In der Rückrunde standen die Norddeutschen noch zwei Mal ganz oben, dann ging es zurück auf Platz drei.Foto: imago

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Hamburger SV (1986/87)Es ist ein Intermezzo an der Tabellenspitze: Der HSV übernimmt am 17. Spieltag die Führung und gibt sie am 19. Spieltag wieder ab. Die Rückrunde gestaltet sich eintönig: Bayern ist durchgehend Erster, Hamburg verteidigt mit Trainer Ernst Happel Platz zwei.Foto: imago

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Werder Bremen (1985/86)Noch heute bekommen Bremer Fans Bauchschmerzen, wenn sie sich an diesen Augenblick erinnern: Im Spitzenspiel gegen die Bayern setzt Michael Kutzop (Bremen) am 33. Spieltag einen Handelfmeter gegen den Pfosten. Es läuft die 89. Minute, Kutzops Tor hätte der 1:0-Endstand sein können. So aber blieb es beim 0:0, von dem sich der Herbstmeister nicht recht erholte: Während die Bayern mit 6:0 gegen Gladbach gewannen, verlor Bremen das Saisonfinale gegen Stuttgart mit 1:2 und zog im Titelrennen den Kürzeren.Foto: imago

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1. FC Köln (1981/82)Die Kölner standen zu Weihnachten in der Tabelle vor dem Hamburger SV, hatten aber ein Spiel mehr absolviert als die Hanseaten. Nach der Winterpause brach der FC ein - Torwart Harald "Toni" Schumacher sah es mit Entsetzen. Hamburg wurde mit drei Punkten Vorsprung Meister.Foto: imago

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Hamburger SV (1980/81)Hamburg und die Bayern waren der Konkurrenz schon zur Winterpause enteilt, in der Rückrunde lauerten die Münchner auf einen Ausrutscher des Herbstmeisters. Es geschah am 28. Spieltag: Schalke (mit Kurt Jara, rechts) besiegte die Hanseaten (mit Jimmy Hartwig, Mitte) mit 2:1. München gewann zeitgleich mit 5:1 gegen Duisburg, übernahm die Tabellenführung und wurde letztlich mit vier Punkten Vorsprung Meister.Foto: imago

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1. FC Kaiserslautern (1978/79)Es war ihnen nie vergönnt, selbst um den Titel zu spielen - doch immerhin dürfen sich die Duisburger damit rühmen, zur Entscheidung beigetragen zu haben: Im April 1979 stürzte der MSV den Herbstmeister und Spitzenreiter Kaiserslautern. In dieser Szene enteilt Duisburgs Norbert Fruck (links) dem Lauterer Jürgen Groh. Duisburg gewann 3:1 und verhalf dem Hamburger SV zur Tabellenführung. Die gaben die Hanseaten bis zum Saisonende nicht mehr her.Foto: imago

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Schalke 04 (1971/72)Reinhard "Stan" Libuda (links) blickt vor dem Spitzenspiel gegen Bayern München am 34. Spieltag zuversichtlich drein - womöglich war er davon ausgegangen, dass es Schalke als Herbstmeister gelingen würde, die Bayern noch abzufangen.Die Mannschaft um Franz Beckenbauer (rechts) hatte vor der Partie einen Punkt Vorsprung und unterstrich die Meisteransprüche mit einem Kantersieg. Beckenbauer traf per Freistoß in der Schlussminute zum 5:1-Endstand.Foto: imago

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Bayern München (1970/71)Die Saison 1970/71 ging als "Skandaljahr" in die Bundesliga-Geschichte ein: Bestochene Spieler und verschobene Partien sorgten unter anderem für den Entzug der Lizenzen von Arminia Bielefeld und Kickers Offenbach.Der FC Bayern war in diese Vorgänge nicht involviert, trotzdem fühlte sich die Saison aus Münchner Sicht skandalös an: Erstmals seit Gründung der Bundesliga wurde der Herbstmeister nicht Meister. Die Bayern verloren am letzten Spieltag mit 0:2 in Duisburg und gaben die Tabellenspitze an Borussia Mönchengladbach ab, das Frankfurt mit 4:1 besiegte. Trainer Udo Lattek (links) und Manager Robert Schwan ließen erkennen, was sie davon hielten.Foto: imago

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