Fußball-Bundesliga:Echte Männerliebe

Küsse, Kurvenliebe und Kumpelei - "I mog di" heißt es nicht nur in Kürze auf dem Oktoberfest, sondern auch in der Bundesliga. Die sueddeutsche.de-Freundschaften-Elf-des-Tages

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Das Bundesliga-Wochenende stand ganz im Zeichen zwischenmenschlicher Beziehungen und zärtlicher Zuneigung. Man mag sich in der Liga, und das wird auch offen gezeigt. Ob Trainerliebkosungen, aufopferungsvolle Parteiergreifung oder selbstlose Stürmerliebe - wahre Freunde finden sich nur in der Bundesliga. Die sueddeutsche.de-Freundschaften-Elf-des-Tages.Bisher hatte es zwischen Bayerns Ballzauberer Franck Ribéry und Trainer Louis van Gaal noch nicht so richtig gefunkt. Der Franzose vermisste väterliche Zuneigung und wohlwollende Wärme bei seinem Chef - und obendrein noch die Lust- und Launeelemente auf dem Trainingsplatz - bonjour tristesse! Doch bevor dieses zarte und komplizierte Beziehungspflänzchen zu großen Schaden nahm, ruderte Ribéry zurück und erklärte seine Wertschätzung für den knurrigen Coach. Nach seinem sehenswerten Freistoßtor zum 3:1 gegen Dortmund demonstrierte der kleine Franzose, wie ernst es ihm mit seiner Freundschaft ist: Er sprang derart vergnügt in die Arme des Holländers, dass Franz Beckenbauers "Gute Freunde"-Song dagegen nicht mehr ist als ein Lippenbekenntnis.Texte: Jonas Beckenkamp Foto: ddp

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Wer Maik Franz zum Freund hat, der braucht keine Feinde mehr, möchte man ob der mitunter furchteinflößenden Vorgehensweise des Neu-Frankfurters oft meinen. Doch Franz kann auch anders: Zum SC Freiburg pflegt der Zweikampfenthusiast ein wahrlich freundschaftliches Verhältnis, was daran liegen könnte, dass man ihn dort meistens schön Tore schießen lässt. Drei seiner sieben Bundesligatreffer erzielte der Verteidiger nämlich gegen die Breisgauer, eines davon an diesem Wochenende zum 1:0.Foto: Getty

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Was zeichnet einen wahren Freund auf dem Platz aus? Richtig, dass er einem Tore auflegt, wenn man sie am nötigsten hat. So gesehen, ist Leverkusens Brasilianer Renato Augusto ein richtiger Buddy für Stürmer Stefan Kießling. Der Nationalstürmer, der zuletzt nicht von Bundestrainer Löw nominiert worden war, erzielte auf zentimetergenauen Pass seines Mitspielers das 3:0 gegen Wolfsburg und sammelte so weiter Argumente für einen Einsatz in der DFB-Elf. Der Freundschaftsdienst Augustos hat Kießling mit fünf Treffern an die Spitze der Torjägerliste katapultiert.Foto: ddp

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Nürnbergs Trainer Michael Oenning ist der Prototyp des Spielerfreundes. Er stärkt seiner Mannschaft den Rücken, auch wenn es, wie zu Beginn der Saison, nicht so läuft. Vielleicht liegen seine hohen Sympathiewerte aber auch an seinem freundlichen Auftreten oder an den Freundschaftsbändchen, die schon an seinen Armen zu sehen waren. Der Club-Coach vermittelt mit seiner ruhigen, konstruktiven und positiven Art ein Gefühl, das man gegenüber einem Schulfreund hatte, der einen immer abschreiben ließ.Foto: dpa

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Timo Hildebrand scheint an diesem Wochenende endlich Freundschaft mit den Hoffenheimer Fans geschlossen zu haben. Bisher hatte der ehemalige Stuttgarter noch ein wenig gefremdelt im Kraichgau, doch spätestens seit er nach dem 3:0 gegen Bochum mit den TSG-Treuen am Zaun hing und fröhlich ins Stadionmikro trällerte, scheint die Beziehung Hildebrand-Hoffenheim eine Herzensangelegenheit geworden zu sein. Man muss ja nicht gleich Freunde fürs Leben werden, aber für ein bisschen Kurvenliebe reichen manchmal auch schon 90 Minuten ohne Gegentor.Foto: dpa

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Bayern-Manager Uli Hoeneß zog vor dem Spiel wieder einmal in seiner berühmtberüchtigten Volldampf-Art vom Leder, als er im Sky-Interview die vielen sinnlosen Spiele gegen all die Aserbaidschans, Liechtensteins und FC Tegernsees dieser Welt geißelte. Im Zuge seiner Brandrede setzte der Bayern-Vulkan zu einer Solidaritätserklärung mit den Freunden vom HSV an. "Wenn ich in der Hamburger Situation wäre, würde ich gegen die Wand springen," schnaubte Hoeneß mit Blick auf die in Länderspielen verletzten HSV-Spieler Collin Benjamin und Paolo Guerrero. Als Arbeitgeber vieler Nationalspieler verwies er mit hochrotem Kopf auf die alte Unternehmerweisheit: "Wer zahlt, schafft an" - womit er mehr Mitbestimmung über die Freigabe seiner Spieler einforderte. Wenn's ums Geld geht, hört bei Hoeneß die Freundschaft auf.Foto: Getty

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Einen neuen Freund scheinen sie auch in Hamburg gefunden zu haben - er heißt Eljero Elia und ist neuerdings der Torschütze vom Dienst in der Hansestadt. Nach der HSV-Kreuzbandkrise, die innerhalb kürzester Zeit Benjamin und Guerrero außer Gefecht setzte, braucht Bruno Labbadias Team jetzt den Esprit und die Torgefährlichkeit des neuen Offensivspielers. Und weil Elia bisher so ein edler und wertvoller Freund ist, huldigen die Hamburger dem Holländer fast so hingebungsvoll wie ihrem einstigen Lieblingsfreund Rafael van der Vaart - mal sehen, wie lange die Freundschaft hält.Foto: dpa

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Der Brasilianer Naldo (re.) entwickelt sich so langsam zum Freund auf Lebenszeit des SV Werder Bremen. Unter der Woche verlängerte man den Vertrag des 27-Jährigen vorzeitig bis 2013 - und wie es bei guten Freunden eben so ist, gab es von Geschäftsführer Klaus Allofs gleich noch ein paar warme Worte der Wertschätzung: "Wir freuen uns, dass wir Naldo ein weiteres Jahr an Werder Bremen binden konnten. Er ist eine wichtige Säule in unserem Spiel und hat sich zu einem der besten Abwehrspieler der Liga entwickelt". Mit Langzeit-Freundschaften kennen sie sich in Bremen ja spätestens seit den innigen und fast ewigen Beziehungen zu ihren Langzeit-Trainern Otto Rehhagel oder Thomas Schaaf bestens aus.Foto: ddp

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Einen Freundschaftsdienst der besonderen Art erwies Leverkusens Schweizer Stürmer Eren Derdiyok seinem unglücklichen Landsmann Diego Benaglio (re.) aus Wolfsburg. Der VfL-Torhüter hatte in der ersten Halbzeit bei einem Ausflug vor den Strafraum seinen Nationalmannschaftskollegen Derdiyok ziemlich ungestüm zu Fall gebracht und war dafür vom Platz geflogen. Mit dieser Schmach schien der ...Foto: dpa

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... Bayer-Angreifer (im Flug) seinen Eidgenossen nicht allein lassen zu wollen und sorgte gedankenschnell mit zwei gelben Karten hintereinander für einen Platzverweis seinerseits. Ganz nach dem Motto: Wenn der runter muss, geh' ich auch. Unter Freunden, und vor allem unter Landsleuten, macht man sowas, das hätte jemand auch mal dem anderen Leverkusener Schweizer Tranquillo Barnetta mitteilen sollen. Der weigerte sich bis zu seiner Auswechslung in der 77. Minute strikt, die schweizerische Verbrüderung zu vervollständigen.Foto: Reuters

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Namenswitze sind politisch unkorrekt und moralisch verwerflich. Deshalb zum Abschluss ein Namenswitz, denn ein Spieler darf in der Unter-Freunden-Elf natürlich nicht fehlen: Rob Friend, der kanadische Stürmer von Borussia Mönchengladbach. Name verpflichtet, sozusagen. In Nürnberg kam der 28-Jährige zu einem 13-minütigen Kurzeinsatz - es war sein erster in dieser Saison. Friend war aber eher den Nürnbergern ein echter Freund als seinem eigenen Team, denn er reihte sich in Harmlosigkeit der Gladbacher nahtlos ein. Vielleicht ist es der Beginn einer langen Freundschaft.Foto: AP

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