Fußball-Bundesliga:Die lädierte Liga

Verletzungen vom Kopf bis zur Ferse: Nationalspieler, Bayern-Stürmer und vor allem Hoffenheimer bilden eine schmerzhafte sueddeutsche.de-Elf des Tages.

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Es gab eine Zeit, da wussten Fußballer gar nicht, dass sie auch wegen Verletzungen an den Körperteilen ausfallen konnten, die mit dem Fuß gar nichts zu tun haben. Dieter Hoeneß zum Beispiel spielte ganz ungerührt weiter, als er im DFB-Pokal-Finale 1982 gegen Nürnberg eine Kopfverletzung erlitt. Er bekam einen Turban ums Haupt, spielte weiter und köpfte sogar noch ein Tor.Derzeit leidet die Liga indes an fast allen Körperteilen. Eine Elf der Verletzten ist namhaft besetzt:Kopf: An weiterspielen oder gar an Toreköpfen ist bei Arturo Vidal aber nicht zu denken. Leverkusen vermisst den Mittelfeldwirbler aus Chile schmerzlich, seit er sich vor zwei Wochen beim Spiel gegen Bochum eine Gehirnerschütterung und einen Bruch der rechten Augenwand zuzog. Mit ein bisschen Glück könnte er am nächsten Bundesliga-Spieltag (5. April beim 1. FC Köln) wieder mitwirken.Foto: AP

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Ellbogen: Hier kommt wenig überraschend ein Torwart ins Spiel: Leverkusens Keeper Rene Adler. In der Schlussminute der Partie gegen Frankfurt musste der Nationaltorwart gegen Habib Bellaid Kopf und Kragen riskieren, um die sechste Heimschlappe der Saison zu verhindern - Adlers prellte sich den Ellbogen, sein Einsatz in der WM-Qualifikation ist fraglich. Ein angeschlagener Torhüter wäre selbst bei den Stürmern aus Liechtenstein und Wales ein zu großes Risiko.Foto: dpa

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Rippe: Die TSG Hoffenheim ist derzeit auf bestem Wege, eine komplette Lazarett-Elf an den Start zu bringen. Neben den Dauerausfällen Ibisevic (Kreuzband) und Obasi (folgt) zwickt's auch bei Demba Ba - und zwar in den geprellten Rippen. Das in der Hinrunde so gefürchtete dreiköpfige Sturmmonster ObasiBaIbisevic? Komplett im Krankenstand.Foto: Getty

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Hüfte: Ebenjener Chinedu Obasi steht Trainer Ralf Rangnick wegen eines Muskelfaserrisses im Hüftbereich nicht zur Verfügung. Ein Blick auf die Verletzungen von ObasiBaIbisevic zeigt, dass die Seuche die drei Hoffenheimer Erfolgsgaranten von oben bis unten heimgesucht hat: Rippen, Hüfte, Knie - fehlt nur noch, dass sie beim Aufsteiger alle dicke Hälse bekommen oder den Kopf verlieren.Foto: dpa

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Oberschenkel: Dieser Griff an den Oberschenkel ist ein Klassiker für ein sich andeutendes Fussballerwehwehchen. Herthas Nationalspieler Arne Friedrich ereilte die Unglücksnachricht noch am Abend nach der Niederlage in Stuttgart: Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel. Wie damit umzugehen ist und wie lange er damit ausfallen würde, wusste der Abwehrspieler am Abend noch nicht. "Es ist das erste Mal, dass ich sowas habe", erklärte er. In den Länderspielen kommende Woche ist er jedenfalls nicht dabei. Übrigens kann Friedrich sich ja mit dem Hamburger Mladen Petric kurzschließen, der laboriert an der gleichen Verletzung. Mit der Oberschenkelzerrung, der Weichei-Variante des Faserrisses, kennt sich wiederum Petrics Teamkollege Alex Silva seit diesem Spieltag aus.Foto: dpa

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Knie, rechts: Dieses Gelenk - dieser paradox klingende Hinweis muss sein - ist fraglos die Achillesferse (siehe Achillessehnenreizung, Bild 8 und Fersensporn, Bild 11) des Fußballers. Was so ein Knie in einem Fußballerleben aushalten muss, kann man kaum aushalten - und selbst wenn das Knie nicht das Knie von Jens Nowotny oder Mehmet Scholl, sondern ein ganz normales Fußballerknie ist, kommt es um ein paar Dehnungen und Risse wohl nicht herum. Kein Wunder, dass das Knie, genauer gesagt: das rechte Knie, derzeit die Hitparade der Verletzungen anführt: Nationalspieler Piotr Trochowski (Innenbanddehnung) muss deswegen wohl für die Länderspiel-Woche passen, Ibisevic (Kreuzbandriss) fällt deswegen die komplette Rückrunde aus und dessen Mannschaftskollege Andreas Ibertsberger (Innenbandriss) muss nun auch noch ein paar Wochen zuschauen.Foto: AP

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Knie, links: Auf der anderen Körperseite sieht das natürlich nicht viel besser aus, auch da gibt es andauernd Verletzungen. Die Kollegen vom Boulevard überlegen sich schon, wie sie aus den Begriffen "Hoffenheim" und "Knie" eine schlagzeilentaugliche Wortschöpfung hinbekommen, denn neben den rechtes-Knie-Verletzten Ibisevic und Ibertsberger muss Innenverteidiger Matthias Jaissle (l.) bis zum Saisonende wegen eines Kreuzbandrisses im linken Knie zuschauen.Foto: Getty

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Achillessehne: Viel wurde schon über die berühmte Achillessehne geschrieben. Sie hat es sogar schon zu philosophischem Weltruf gebracht. Aus der griechischen Mythologie stammend, umschreibt die Metapher "Achillesferse" den einzigen verwundbaren Punkt eines Systems oder einer Taktik. Luca Toni, hier gedoubled bei "Wetten dass...?", leidet an einer Achillessehnenreizung. Der Italiener mag sich denken "Porca Miseria", jetzt soll Ruhe das beste Rezept sein, damit der Italiener gegen Barcelona wieder dabei sein kann.Foto: ddp

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Sprunggelenk: Miroslav Klose ist derzeit ebenfalls zum Zuschauen verdammt. Er wurde operiert, nachdem er sich einen Riss der Sehnenführung im rechten Sprunggelenk zuzog - wegen Blessuren an gleicher Stelle fehlen auch Dortmunds Nuri Sahin und Bayerns Massimo Oddo. Das Sprunggelenk befindet sich dort, wo der Unterschenkel zum Fuß übergeht - es ist also eine Art Verbindungsgelenk und nimmt besonders dann Schaden, wenn der Fuß umknickt. Welchem Hobbysportler das noch nicht passiert ist, der spielt entweder Unterwasserschach, Dart oder Hallenhalma.Foto: Reuters

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Sprunggelenk II: Der Bremer Torsten Frings hat seit dem Uefa-Cup-Spiel in Saint-Etienne Probleme mit seinem Knöchel und musste deshalb ebenso wie Arne Friedrich dem Bundestrainer für die Länderspiele gegen Wales und Liechtenstein absagen. Dabei war Frings ja gerade erst ins DFB-Team zurückgekehrt, nachdem vorzeitige Alterserscheinungen ihn zwischenzeitlich aufs Abstellgleis befördert hatten.Foto: ddp

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Ferse: Eine eher harmlos klingende Verletzung namens Fersensporn sorgt dafür, dass einer der härtesten Verteidiger der Liga seit Wochen, ja seit Monaten zuschauen muss. Schon seit dem elften Spieltag fehlt Maik Franz dem Karlsruher SC. Ein Fersensporn bildet sich übrigens am Sehnenansatz der Fersenbein-Muskeln, wenn diese dauerhaft zu sehr beansprucht werden. Dauerhafte Überbeanspruchung - dazu kann es bei Maik Franz schon mal kommen, wie sicherlich nicht nur Mario Gomez bestätigen kann.Foto: dpa

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