Fußball-Bundesliga:Angst vor Rang drei? Köln und Hoffenheim patzen

SC Freiburg v 1. FC Koeln - Bundesliga

Maximilian Philipp schießt das Freiburger Siegtor.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der SC Freiburg hat seine beeindruckende Heimserie gegen den 1. FC Köln ausgebaut und den Europapokal-Ambitionen der Rheinländer einen Dämpfer verpasst. Durch den 2:1 (1:1)-Erfolg am Sonntag blieben die Breisgauer auch das 12. Heimspiel in Serie gegen Köln unbesiegt. Den Gästen half auch das 50. Bundesliga-Tor ihres Top-Torjägers Anthony Modeste (39. Minute) nichts, der zum zwischenzeitlichen Ausgleich getroffen hatte. Sie verpassten den möglichen Sprung auf den dritten Tabellenplatz.

Vincenzo Grifo (32.) und Maximilian Philipp (77.) mit dem 49 999 Tor der Fußball-Bundesliga sorgten vor 24 000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwaldstadion für den Freiburger Erfolg. Damit fehlt der Liga vor dem 21. Spieltag nun nur noch ein Treffer zum 50 000. Tor. Den Kölnern fehlt nach dem verpassten Sieg ein Punkt auf Rang sechs, der zur Qualifikation an der Europa League berechtigt. "Das ist natürlich schade. Aber wir sollten jetzt nicht anfangen, von Europa zu träumen, sondern weiter unseren Weg gehen", sagte Kölns Abwehrspieler Dominic Maroh.

Freiburg ist nach Standards am gefährlichsten

In einem zunächst chancenarmen Spiel waren die Breisgauer anfangs die etwas bessere Mannschaft. Klare Gelegenheiten fehlten zu Beginn aber auch dem Team von Trainer Christian Streich. Subotic, der zum ersten Mal seit fast einem Jahr wieder ein Bundesliga-Spiel bestritt, organisierte die Kölner Defensive gut und ließ die Hausherren nicht gefährlich werden - bis zur 19. Minute. Nach einer Flanke stand Freiburgs Marc Torrejon völlig frei im Strafraum, köpfte den Ball aber an den Pfosten. Nach der ersten guten Chance der Partie wurden die Gastgeber mutiger und nutzten ein Abstimmungsproblem in der Kölner Abwehr zur Führung. Bei einem Dribbling von Grifo agierte Frederik Sörensen viel zu passiv und ließ den Italiener aus kurzer Distanz zum Schuss kommen, der an die Unterkante der Latte prallte und dann knapp hinter der Torlinie aufkam.

Dann reagierte Köln. Stöger, der nach Streich aktuell dienstälteste Trainer der Bundesliga, änderte die Grundordnung nochmals und richtete sein Team offensiver aus. Schon sieben Minuten später zahlte sich das aus. Einen Schuss von Leonardo Bittencourt wehrte Freiburgs Keeper Alexander Schwolow zwar zur Seite ab. Da aber lauerte Torjäger Modeste, der locker zu seinem 16. Saisontor einschob. Nach starken Umschaltaktionen wurden die Rheinländer meist gefährlich, doch auch einem Topspieler wie Modeste gelang nicht alles. Frei vor Schwolow verpasste es der Franzose (50.) kurz nach dem Seitenwechsel die Führung zu besorgen, weil der Keeper stark parierte.

Doch auch die Gastgeber blieben unangenehm. Vor allem nach Standards war Streichs Mannschaft immer wieder gefährlich. Eine weitere Unaufmerksamkeit der Kölner Defensive nutzte dann Philipp aus, der nach einem Freistoß von Grifo zum 2:1 abstaubte.

Didavi erlöst den VfL Wolfsburg

Der VfL Wolfsburg hat Julian Nagelsmann das Jubiläumsspiel vermiest. Der niedersächsische Fußball-Bundesligist schlug die TSG 1899 Hoffenheim ein Jahr nach dem Erstliga-Debüt des jungen Trainers mit 2:1 (0:1). Damit verpasste Nagelsmann mit seinem Team den Sprung auf Platz drei der Tabelle. Während Hoffenheim trotz der zweiten Saison-Niederlage immerhin auf einem Europapokalplatz bleibt, verschaffte sich der VfL etwas Luft im Abstiegskampf. Die Wolfsburger Tore schossen vor 23 148 Zuschauern Maximilian Arnold (50. Minute) und Daniel Didavi (73.). Für Hoffenheim hatte Steven Zuber (26.) die Führung erzielt.

Der 29 Jahre alte 1899-Coach Nagelsmann sah eine starke erste Halbzeit und eine schwache zweite Hälfte seiner Mannschaft. Vor zwölf Monaten hatte er den Club vom damals gesundheitlichen angeschlagenen Huub Stevens auf dem vorletzten Platz übernommen und war in Bremen mit einem Remis gestartet. Diesmal präsentierte sich Hoffenheim 45 Minuten wie ein Spitzenteam. Nach dem Wechsel kam der VfL aber besser ins Spiel und drehte die Partie.

Beide Mannschaften spielten von der Aufstellung her ähnlich mit einer Dreierkette, doch Hoffenheim interpretierte diese Taktik nur eine Halbzeit lang besser. Die TSG spielte zunächst aggressiver, attackierte früher. Sie versuchte schon den wieder für Koen Casteels spielenden VfL-Keeper Diego Benaglio unter Druck zu setzen.

Didavis Einwechslung bringt den Sieg

Der VfL war zudem in der ersten Hälfte nach der Balleroberung viel zu behäbig. Statt beim Umschaltspiel Tempo aufzunehmen, wie es die Hoffenheimer immer wieder vormachten, trabten die Wolfsburger über den Platz.Der Spielaufbau des VfL blieb 45 Minuten mangelhaft. Yunus Malli konnte erneut keine Akzente setzen. Der in der Winterpause aus Mainz geholte Mittelfeldspieler setzte sich nur selten durch und setzte seine Mitspieler kaum in Szene. Dass die Gastgeber in der ersten Halbzeit keine einzige Torchancen besaß, war eine Beleg dafür.

Valérien Ismaël brachte zur Pause mit Daniel Didavi einen zweiten Spielgestalter. Dadurch sah es viel besser aus. Der Ausgleich war indes eine Einzelaktion: Nach einer Ecke und verunglückter Abwehr der TSG hämmerte Arnold den Ball aus rund 25 Metern ins linke Eck. Beim zweiten Treffer war es Didavi, der abstaubte. Der eingewechselte Profi traf nach einer Kopfballvorlage von Robin Knoche.

Bis zur Pause hatte der Gast besser gespielt. Die erste Chance besaß die TSG durch einen direkten Freistoß an der Strafraumgrenze - der von Kerem Demirbay (16.) getretene Ball flog zwar schön über die Mauer, landete allerdings an der Latte. Bei der zweiten Möglichkeit schlugen die Gäste dann aber zu. Nach einem herrlichen Pass von Demirbay schob Zuber den Ball an Benaglio vorbei. Bei der besten Möglichkeit der zweiten Hälfte rettete Jakub Blaszczykowski (66.) nach einem Lupfer von Adam Szalai. Danach war wieder der VfL besser im Spiel. Die TSG kam kaum mehr aus der eigenen Hälfte.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: