Fußball - Bruxelles:Sportminister: Bestandsschutz für Kunstrasenplätze

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Osnabrück (dpa) - In der Debatte um ein mögliches Verbot von Kunstrasenplätzen mit Plastik-Granulat macht sich Niedersachsens Sportminister Boris Pistorius für einen Bestandsschutz der Spielstätten stark. Auch wenn Mikroplastik schädlich für die Umwelt sei, müsse man bedenken, "dass die Kunststoffrasenplätze für den Sport und gerade den Fußball in den Vereinen eine riesige Bedeutung haben", sagte der SPD-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Im Falle eines Verbots müsse der Spielbetrieb weiter gesichert sein, forderte Pistorius.

Das Thema beschäftigt in dieser Woche sowohl die Sportminister- wie auch die Umweltministerkonferenz. Die Europäische Kommission will sogenanntes Mikroplastik - kleine Kunststoffteilchen mit einem Durchmesser unter fünf Millimeter - verringern, weil dieses umweltschädlich sei. Im Fall der Kunstrasenplätze geht es dabei um das Auffüllen von Granulat. Am Ende der laufenden Konsultationen könnte ein Verbot der Teilchen stehen. Mit einem Inkrafttreten der neuen Regelung wird frühestens 2021 gerechnet.

In Deutschland sind nach Schätzungen des Deutschen Fußball-Bundes rund 6000 Spielflächen betroffen. Pistorius will sich für einen Bestandschutz und eine angemessene Übergangsfrist einsetzen. "Das hilft den Vereinen und Kommunen vor Ort", sagte der Minister. Dem Bericht zufolge hat Niedersachsen für die Sportministerkonferenz in Bremerhaven einen entsprechenden Antrag eingebracht. Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte im Sommer angekündigt, sich für eine Übergangsfrist von sechs Jahren für bestehende Plätze einzusetzen.

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