Túlio Maravilha: Cristo und der Ball aus Pappmaché

Sein Leben bietet Stoff für die Sambaschule und Graffiti-Künstler: Túlio Maravilha auf der „Wand der Idole“ am alten Botafogo-Stadion.

(Foto: Corbis Sport/Getty Images)

Túlio Maravilha ist 49 - und denkt gar nicht daran, mit dem Fußball aufzuhören. In Rio wird der frühere Botafogo-Stürmer derart verehrt, dass er im Karneval einen eigenen Zug erhält - mit 600 Tänzern.

Wenn man in Rio eine Sambaschule gründet, um sich am Karnevalswettkampf zu beteiligen, dann läuft das auch nicht anders ab als im Fußballbetrieb. Man steigt ganz unten ein, in der Kreisliga. Heißt: extrem viel Arbeit, die einem keiner bezahlt. Sandro Lima hat es trotzdem getan. Seit Kurzem ist er der erste Präsident des "Botafogo Samba Clube". Immerhin musste Lima nicht komplett bei Null anfangen. Seine Leute sind seit vielen Jahren gut organisiert - in der Fankurve von Botafogo, einem der vier großen Fußballklubs der Stadt. Neu ist bloß, dass die Fußballfans jetzt nebenher auch noch beim Karneval antreten. "Um die Sommerpause zu überbrücken", sagt Lima.