Fußball - Berlin:Unions Montags-Premiere: Verständnis und Kritik für Polter

Berlin
Trainer Urs Fischer von Union Berlin verfolgt das Spiel. Foto: Andreas Gora/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Trotz seiner öffentlichen Kritik hat Sebastian Polter weiterhin Chancen auf Einsätze beim 1. FC Union Berlin. "Seit ich hier bin, treffe ich meine Entscheidung immer sportlich. Es geht um sportliche Bedürfnisse, nicht um persönliche. Wir können alle im Leben dazulernen", sagte Trainer Urs Fischer vor dem Spiel des Fußball-Bundesligisten am Montag (20.30 Uhr/DAZN) bei Eintracht Frankfurt.

Polter hatte sich am Mittwoch in der "Berliner Morgenpost" über zu geringe Einsatzzeiten und Wertschätzung bei den Köpenickern beschwert und seinen Abschied zum Saisonende angekündigt. Fischer erteilte Polter am Samstag bei einer Pressekonferenz die "Absolution", übte aber auch Kritik am Publikumsliebling: "Grundsätzlich kann ich verstehen, wenn Spieler nicht zufrieden sind, weil sie zu wenig oder nicht spielen. Es geht ein bisschen um die Art und Weise."

"Wenn man einen Alleingang startet und sich an die Öffentlichkeit wendet, habe ich damit Mühe. Mit dem bin ich nicht einverstanden." In einem Gespräch soll Polter laut Fischer aber auch deutlich gemacht haben, bis zum Saisonende alles für den Verein geben zu wollen.

In der Hinrunde hatten die Köpenicker mit 1:2 gegen die Eintracht verloren, nun soll es zumindest einen Punkt geben. "Es wird wichtig sein, kompakt zu stehen. Andere Dinge gilt es, zu wiederholen. Wir wollen versuchen, Druck auf den Ball zu bekommen und im Spiel mit dem Ball an die letzten Leistungen anzuknüpfen", sagte Fischer. Allerdings zeigte sich Frankfurt in den vergangenen beiden Heimspielen in der Bundesliga gegen Augsburg (5:0) und in der Europa League gegen Salzburg (4:1) sehr torhungrig.

Kapitän Christopher Trimmel ist aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Für ihn dürfte auf der rechten Außenbahn der Norweger Julian Ryerson agieren. Fraglich ist zudem der Einsatz von Abwehrmann Keven Schlotterbeck, der von gesundheitlichen Problemen geplagt wird. Passen müssen Manuel Schmiedebach (muskuläre Probleme) sowie die beiden Außenbahnspieler Joshua Mees (Oberschenkelverletzung) und Akaki Gogia (Kreuzbandriss).

Für Union steht eine Premiere an. Die Köpenicker werden erstmals in der Bundesliga an einem Montag auflaufen. Die Frankfurter Fanszene ruft zum Stimmungsboykott auf, weil ihr Verein zum wiederholten Mal an einem Montag antreten muss. "Ich bin gespannt, wie es sein wird. Es ist eigentlich schade", sagte Union-Verteidiger Christopher Lenz. "Wenn man in Frankfurt spielt, will man auch die Kulisse mitnehmen."

Auch die Union-Anhänger haben sich in den letzten Jahren häufig gegen fanunfreundliche Anstoßzeiten positioniert. An diesem Montag wollen sie aber den Stimmungsboykott nicht als Mittel des Protests wählen, teilte die aktive Fanszene im Flyer-Heftchen "Die Waldseite" mit. Die 2700 mitreisenden Anhänger werden ihre Elf voll unterstützen.

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