Fußball - Berlin:Landessportbund: Über Maifeld für Hertha-Stadion nachdenken

Berlin
Das Maifeld mit Glockenturm (M) und den Plastiken „Rosseführer“ auf dem Vorplatz des Marathontores. Foto: Soeren Stache/zb/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Der Landessportbund Berlin hat sich in der offenen Frage um ein neues Stadion von Fußball-Bundesligist Hertha BSC für eine Diskussion über das denkmalgeschützte Maifeld auf dem Gelände des Olympiaparks ausgesprochen. "Man müsste über das Maifeld noch mal nachdenken. Ich weiß, da holt jeder tief Luft. Aber sagen Sie mir, was dort stattfindet? Die einzige Antwort ist dann immer Polo und DFB-Village", sagte LSB-Präsident Thomas Härtel der "Berliner Morgenpost" (Sonntag) und meinte grundsätzlich: "Da muss man auch mal heilige Kühe angehen. Ich halte nichts von Denkverboten. Sonst bewegt sich gar nichts."

Hertha will nach Ende des Mietvertrags 2025 das Olympiastadion verlassen und in eine neue, eigene Arena ziehen. Über den Plan gibt es eine politische Debatte in der Stadt. Hertha plädiert für einen Bau auf dem Olympiagelände, zuletzt ging es bei einem Treffen mit Teilen der Verwaltung des maßgeblichen Senats um einen Standort nahe des Flughafens Tegel. "Was wirklich Nazi-mäßig ist im Olympiapark, das ist das Maifeld. Das wurde von Hitler persönlich gewollt", sagte LSB-Direktor Friedhard Teuffel. "Und da halten wir die Hand drüber und sagen: Auf keinen Fall anfassen! Warum? Das ist doch merkwürdig."

Das Maifeld war als Teil des ehemaligen Reichssportfeldes von den Nationalsozialisten gebaut worden. Aktuell wird es unter anderem vom Deutschen Fußball-Bund für den VIP-Bereich während des DFB-Pokalfinals im Olympiastadion genutzt.

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