Fußball - Berlin:Dardai hofft: Cordoba weg, Verstärkungen nicht in Sicht

Berlin
Herthas Jhon Cordoba. Foto: Michael Sohn/POOL AP/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Ein wichtiger Torjäger und Retter ist weg, auf die wichtigen Verstärkungen muss Hertha-Trainer Pal Dardai weiter warten. Der Berliner Fußball-Bundesligist gibt Stürmer Jhon Cordoba, in der Vorsaison mit sieben Treffen am erst spät erkämpften Klassenverbleib beteiligt, an FK Krasnodar ab. Hertha und der russische Erstligist haben sich am Sonntag auf einen Transfer geeinigt.

"Vorbehaltlich der noch ausstehenden medizinischen Untersuchung und der Vertragsunterschriften" ist der Wechsel perfekt, teilte Hertha mit. Die Ablöse soll nach Medienberichten zwischen 15 und 20 Millionen Euro liegen, offiziell machte der Hauptstadtclub dazu keine Angaben.

Laut "Bild"-Zeitung arbeitet Hertha an einem Plan, die Erlöse aus dem Cordoba-Verkauf für einen Transfer des Frankfurters Filip Kostic einzusetzen. Eintracht soll rund 30 Millionen Euro für den 28 Jahre alten Serben aufrufen. Ein weiterer Verkaufskandidat bei Hertha soll dafür Stürmer Dodi Lukebakio sein.

Trainer Pal Dardai hat sich bereits von Cordoba verabschiedet. Schon beim 2:2 im Testspiel am Samstag beim Zweitligisten FC St. Pauli war der Kolumbianer nicht mehr im Aufgebot gewesen. "Ich habe mich bedankt für seine Tore. Jedes Tor, das er für Hertha BSC gemacht hat, war wichtig", sagte Dardai am Sonntag.

"Er ist ein leidenschaftlicher Fußballer. Zum Schluss entscheidet immer der Spieler. Und wenn er eine Möglichkeit hat, was er gern machen will, dann liegt kein Stein im Weg. Trotzdem habe ich mich bedankt dafür, was er letzte Saison alles geleistet hat", erklärte Dardai.

Drei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel im Pokal beim SV Meppen weiß der Ungar noch nicht, mit welchem Kader er in die neue Spielzeit gehen kann. Vor allem um Matheus Cunha, der gegenwärtig mit Brasiliens Olympiaauswahl in Japan ist, gibt es noch zahlreiche Transfergerüchte. "Wenn unsere Spieler von Olympia zurück sind, haben wir einen guten Kern", sagte Dardai, schloss aber auch deutlich an: "Natürlich müssen wir noch einiges machen."

Derzeit kann Dardai nur geduldig warten. "Der Markt hat sich noch nicht so richtig bewegt. Sie sind dran", sagte Dardai zu den Aktivitäten des neuen Geschäftsführers Sport, Fredi Bobic, und dessen Mitarbeitern. Natürlich würde der 45 Jahre alte Chefcoach gern so schnell wie möglich neue Profis integrieren. "Ich kann keinen Druck ausüben bei Fredi oder dem Verein. Weil: Man hat ein Budget, damit muss man bestmöglich klarkommen."

Bisher hat Dardai nur festgestellt: "Es kommen immer wieder andere Namen." Er bleibt jedoch optimistisch: "Wir werden uns bestimmt verstärken. Aber wenn wir so bleiben, habe ich auch kein Problem." Der Pole Krzysztof Piatek soll bald nach ausgestandenem Knöchelbruch zurückkehren. Auch Lukebakio ist für Dardai ein Mittelstürmer und damit eine Alternative zu Cordoba. Und Rückkehrer Davie Selke, auch ein zentraler Angreifer, hat in der Vorbereitung schon acht Mal getroffen.

"Also haben wir praktische auch jetzt genug Optionen. Nur wenn zwei, drei Verletzungen in dem jetzigen Kader kommen, dann haben wir ein bisschen Probleme", sagte der Trainer. Mit dem Remis bei St. Pauli war Dardai recht zufrieden. "Wir sind da, wo wir hinwollten. Es geht um Fitness, Raumaufteilung, Pressing und Spielaufbau." Andere Trainingselemente kommen nun ab der neuen Woche dazu.

© dpa-infocom, dpa:210718-99-424611/6

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