Fußball - Berlin:Die Europa-Träume von Union: "Wir haben nichts zu verlieren"

Berlin
Dirk Zingler, Präsident des Fußball Bundesligisten 1. FC Union Berlin, spricht. Foto: Andreas Gora/dpa (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Die Gedanken an Europa lassen auch Dirk Zingler träumen. "Wir haben nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen", sagte der Präsident des 1. FC Union Berlin vor dem Saison-Endspurt in der Fußball-Bundesliga. "Die Conference League wäre sensationell, die Krönung. Wenn man das schafft, wäre es eine riesengroße Kirsche auf einer ganz fetten Sahnetorte, die wir ohnehin schon essen." Bei noch drei ausstehenden Spielen haben die Eisernen als Achter weiterhin gute Chancen, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Trotzdem bleibt der Club-Boss mit Blick in die Zukunft realistisch.

"Man muss auf dem Teppich bleiben. Wenn man zu viel und zu schnell will, kann es sein, dass man hart auf dem Boden landet", sagte Zingler in einer Medienrunde. Ziel bleibe es, "dass wir uns in der Bundesliga etablieren. Das erreicht man nicht, wenn man mal zwei Jahre irgendwo dabei ist". Zwei Jahre nach dem Aufstieg hat der Präsident ein Zwischenziel im Blick: "Wenn wir irgendwann einmal nicht als einer der ersten Abstiegskandidaten genannt werden, wäre das schön." Auch bei Union wissen sie aus den Erfahrungen der 2. Liga: "Nachhaltige Entwicklungen gehen nicht über zwei Jahre."

Am Samstag muss Union beim VfL Wolfsburg ran, danach folgen noch Duelle bei Bayer Leverkusen und zum Abschluss gegen RB Leipzig. Dass die Sachsen am Freitag ins DFB-Pokalfinale eingezogen sind und dort auf Borussia Dortmund treffen, hat auch für die Berliner Relevanz. Sollten sich beide Clubs - und danach sieht es stark aus - für den internationalen Wettbewerb empfehlen, würde Union Rang sieben für das Ticket für die neu geschaffene Conference League reichen. Diesen Platz belegt derzeit Borussia Mönchengladbach. Beide Mannschaften haben nach 31 Spieltagen 46 Punkte auf ihrem jeweiligen Konto.

"Wir haben eine sensationell gute Saison gespielt. Die können wir krönen", sagte Zingler, der sich auch in anderen Bereichen mit der Zukunft beschäftigt. Dabei ist im Ringen um den Ausbau des Stadions An der Alten Försterei weiter Geduld gefragt. "Es bleibt dabei, dass wir im Sommer 2022 Baurecht haben wollen, um dann entscheiden zu können, wie es weitergeht und wann wir bauen", sagte Zingler. Wann die Heimspielstätte konkret von 22 000 auf 37 000 Zuschauerplätze ausgebaut wird, ist weiterhin noch nicht klar. Zingler würde in seiner aktuellen Amtszeit, die noch bis 2025 dauern wird, jedoch liebend gerne "in den Beginn des Bauens eintreten".

"Das Schöne ist, dass wir alles identifiziert haben, was es zu lösen gibt. Das ist eine wichtige Etappe, dass alle wissen, was zu tun ist", sagte Zingler zu den Herausforderungen der kommenden Monate. Zugleich kündigte der Club-Boss an, dass es weitere Veränderungen auf der Anlage in Köpenick geben soll, wenn endlich begonnen werden darf. "Wenn wir das Stadion bauen, bauen wir auch das Trainingszentrum neu", sagte Zingler, ohne dafür weitere Details zu nennen.

© dpa-infocom, dpa:210502-99-437148/2

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