Fußball:Berater verklagt Schweinsteiger

Vor dem Pokalspiel musste Bastian Schweinsteiger noch ins Landgericht: Ein Spielerberater fordert 833.000 Euro - der Fußballerprofí zweifelt den Vertrag an.

Der Rechtsstreit zwischen Fußball-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger und dem Anwalt Gerrit Hartung um einen angeblich mündlich geschlossenen Beratervertrag geht weiter. Der Geschäftsführer der GH Sport Management hat den 25 Jahre alten Profi des FC Bayern München vor dem Landgericht München I auf 833.000 Euro zuzüglich Zinsen verklagt. Hartung macht entgangene Provisionen geltend. Beide Parteien trafen sich am Dienstag in München vor Gericht.

Der Vertrag sei am 7. November 2005 in einem Münchner Café per Handschlag mit Wirkung bis 31. Dezember 2010 geschlossen worden, sagte Hartung. Er sollte nach seinen Worten Schweinsteiger im Bereich der Spielerberatung, -vermittlung und -vermarktung exklusiv vertreten und dafür die "branchenüblichen" 20 Prozent Provision bekommen.

In dem Rechtsstreit steht die Frage im Vordergrund, ob ein mündlicher Vertrag tatsächlich zustande gekommen ist. Hartung war damals ein Freund von Schweinsteigers Vater und vertrat den älteren Sohn Tobias, der die Verbindung zu Bastian Schweinsteiger herstellte. Laut dem Kläger hat er dem Nationalspieler acht Tage vor Vertragsabschluss sein Angebot unterbreitet. Bastian Schweinsteiger habe nach einer Bedenkzeit eingeschlagen und die Zusammenarbeit "für seine gesamte Karriere" vereinbaren wollen. Hartung will gesagt haben, man solle sich auf eine Dauer bis nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 einigen.

Nach Angaben Schweinsteigers sollte Hartung ihm als Anwalt in einer Auseinandersetzung mit seinem früheren Berater Roland Grahammer beistehen. Ihm sei schon klar gewesen, dass Hartung "mich auch als Spieler wollte, das wusste ich von Papa, der dann einen gut dotierten Vertrag bekommen hätte". Er habe sich aber gerade vor hohen Forderungen Grahammers gesehen und "keinerlei Interesse" an Hartungs Beraterangebot gehabt, sagte Schweinsteiger am Dienstag.

Tobias Schweinsteiger, Fußballer beim Drittligisten SpVgg Unterhaching, bestätigte die Aussage seines Bruders. "Hartung wollte seine Firma schmackhaft machen, aber Bastian war nicht interessiert." Eine Vereinbarung sei nicht geschlossen worden. Tobias Schweinsteiger hat Hartung die Zusammenarbeit aufgekündigt, als dieser den jüngeren Bruder verklagte. Der Prozess dauert an.

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