Süddeutsche Zeitung

Fußball-Bayernliga:Frischer Wind beim VfR Garching

Unter Nico Basta geht der Aufwärtstrend beim Regionalligaabsteiger weiter. Auch bei Hallbergmoos und Wasserburg wechseln die Übungsleiter.

Von Stefan Galler

Über die Fußball-Bayernliga Süd fegt gerade so etwas wie ein Trainerbeben hinweg: Mitte der Woche gab es gleich bei zwei Vereinen Wechsel auf der Übungsleiterposition. Der Tabellenletzte VfB Hallbergmoos entließ den Aufstiegscoach Gediminas Sugzda nach zuletzt vier Niederlagen in Folge, vorübergehend übernimmt der bisherige Assistent Peter Beierkuhnlein das Ruder. Und beim TSV Wasserburg ist Niki Wiedmann nach 13 sieglosen Spielen in Serie von seinem Amt zurückgetreten. Der TSV war unter dem Nachfolger des zu Wacker Burghausen abgewanderten Leonhard Haas mit drei Siegen in die Saison gestartet, seither ging nicht mehr viel. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Beim VfR Garching ist die Ablösung auf der Kommandobrücke schon fast zwei Wochen her: Benjamin Flicker hatte den Vorsitzenden Uwe Cygan um Vertragsauflösung gebeten, wie aus dem Umfeld der Mannschaft zu hören war, hatte es atmosphärische Störungen zwischen dem 35 Jahre alten Coach und Teilen des Teams gegeben. Ausgerechnet in einer Phase, in der es für den Regionalligaabsteiger besser lief und man dreimal in Folge ungeschlagen blieb, verabschiedete sich Flicker, dem sein bisheriger Assistent Nico Basta, 29, nachfolgte. Und dieser feierte nun einen perfekten Einstand mit dem 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den TSV 1860 München II, womit der VfR nun schon seit vier Partien unbesiegt ist und die Nicht-Abstiegsplätze wieder im Blick hat. Quentin Kehl traf in der 25. Minute, danach hielten die Garchinger ihren Kasten sauber.

Eine Folge der größeren Stabilität in der Defensive des VfR, nachdem Basta, der im Verein schon die U19 trainiert und als Jugendkoordinator für den Großfeldbereich tätig gewesen war, das System angepasst und dem Team damit mehr Balance gegeben hatte. "Wir haben nicht viel zugelassen, die Änderungen von Nico haben super funktioniert", sagte Präsident Cygan, der generell eine "Aufbruchstimmung in Verein und Umfeld" feststellt. "Der Kader war schon vorher nicht schlecht, jetzt kommt noch ein frischer Wind dazu."

Und so könnte das 100. Jahr seines Bestehens für den VfR Garching vielleicht doch noch eine gute Wendung nehmen nach dem Abstieg im Sommer und der pandemiebedingten Verschiebung jeglicher Jubiläumsfeiern auf 2022. Eine gute Nachricht hatte es für den finanziell seit Corona arg klammen Verein schon im Frühjahr gegeben: Die Stadt Garching wird das altehrwürdige Stadion am See, in dem der Klub seit über 40 Jahren seine Heimspiele austrägt, für fast 4,5 Millionen Euro sanieren, von denen 2,1 Millionen aus Bundeszuschüssen kommen. Unter anderem werden die Tartanbahn und das Dach auf Vordermann gebracht sowie eine LED-Flutlichtanlage installiert. "Die Arbeiten sollen zwischen 2023 und 2025 erledigt werden", sagt der Vorsitzende Cygan.

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