Fußball:Barcelona kritisiert Sperre für Messi

Lionel Messi, Emerson Augusto de Carvalho

Bedient: Lionel Messi (rechts).

(Foto: AP)

Die Strafe der Fifa sei "unfair und komplett unverhältnismäßig". Nagelsmann könnte ein Bundestrainer-Kandidat werden, findet Löw. Philipp Lahm spricht über seine Absage an den FC Bayern.

Barcelona, Messi: Der FC Barcelona hat wütend auf die Vier-Spiele-Sperre für Lionel Messi für Partien der argentinischen Auswahl durch den Weltverband Fifa reagiert. In einer Erklärung am Mittwoch bezeichneten die Katalanen die Suspendierung des fünfmaligen Weltfußballers als "unfair" und "unangemessen". Ohne den gesperrten Messi verlor Vize-Weltmeister Argentinien am Dienstag in der WM-Qualifikation in Bolivien 0:2. Das Team muss nun um die WM-Teilnahme 2018 in Russland bangen.

Barcelona will Messi in jeglicher Beziehung unterstützen und hob dessen sportliches Verhalten auf und neben dem Fußballplatz hervor. Die Fifa-Disziplinarkommission war indes der Ansicht, dass Messi während des 1:0-Erfolges der Albiceleste in der WM-Qualifikation gegen Chile am vergangenen Donnerstag den brasilianischen Schiedsrichter-Assistenten Emerson Augusto do Carvalho beleidigt habe. Messi muss zudem umgerechnet 9400 Euro Strafe zahlen. Messi steht Argentinien zudem in den Quali-Spielen gegen Uruguay, Venezuela und Peru nicht zur Verfügung. Er kann erst wieder im abschließenden Spiel Argentiniens gegen Ecuador mitwirken. Der argentinische Verband AFA hat Protest gegen die Sperre Messis eingereicht.

Bundestrainer, Nagelsmann: Fußball-Bundestrainer Joachim Löw traut seinem jungen Kollegen Julian Nagelsmann von 1899 Hoffenheim eine große Karriere zu. "Er besitzt viel Kompetenz, Empathie und einen guten Draht zu den Spielern. Wenn er so weitermacht, dann bin ich überzeugt, dass er ein großer Trainer wird", sagte Löw der Sport Bild: "Vielleicht wird er eines Tages Bundestrainer." Nagelsmann (29) habe aus Hoffenheim "nach Jahren im Abstiegskampf einen Anwärter auf die Europapokal-Teilnahme gemacht, Spieler gut weiterentwickelt und andere integriert, die woanders keine Chance hatten", betonte Löw: "Ich halte viel von ihm."

FC Bayern, Lahm: Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß war wohl der Hauptgrund für die Absage von Philipp Lahm, ab Sommer beim Fußball-Rekordmeister die Rolle als Sportdirektor zu übernehmen. "Generell kann man nur Dinge rund um die Mannschaft beeinflussen, wenn man die Verantwortung hat", sagte Lahm (33) im stern-Interview. Offenbar war jedoch Hoeneß (65) bei den Verhandlungen nicht bereit gewesen, die Kompetenzen in der Führungsetage neu zu verteilen. Dies ließ Lahm, der nach der Saison seine Karriere beenden wird, im stern durchblicken: "Ich glaube, dass Uli Hoeneß noch zu tatkräftig ist, um loszulassen. Zu jung. Er will die Dinge selbst beeinflussen. Und das ist auch sein gutes Recht, er ist Aufsichtsratsvorsitzender und hat Unglaubliches für den Klub geleistet."

udem stellte Lahm der Bundesliga-Konkurrenz kein gutes Zeugnis aus. Lediglich Borussia Dortmund habe "eine unglaublich talentierte Mannschaft. Die hätten die Bundesligasaison auch enger gestalten können". Ansonsten fehle es "den meisten an Qualität, das muss man so deutlich festhalten", sagte der Bayern-Kapitän."Die finanziellen Verhältnisse in der Liga waren in den Jahren, als wir Zweiter oder Vierter geworden sind, nicht so sehr anders. Ich glaube nicht, dass es nur an Bayern München liegt, dass es bei uns so gut läuft", führte der Verteidiger weiter aus: "Wenn wir nach 25 Spieltagen 13 Punkte Vorsprung haben, heißt das, dass sich auch andere gut gestellte Klubs wie Schalke oder Wolfsburg nicht so aufgestellt haben, dass sie konstant gewinnen."

Fußball, U21: Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat bei ihrer EM-Generalprobe einen unerwarteten Dämpfer kassiert. Das Team von DFB-Coach Stefan Kuntz verlor in Stuttgart vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw gegen Portugal mit 0:1 (0:1) und kassierte seine erste Heimniederlage seit September 2009. Keine drei Monate vor der Endrunde in Polen enttäuschte das DFB-Team im letzten Härtetest besonders in der Offensive.

Ein Traumtor von Bruno Fernandes (25.) entschied die Begegnung zugunsten von Vize-Europameister Portugal, der bei der EM-Endrunde (16. bis 30. Juni) ebenfalls den Titel anpeilt. Für die deutsche Mannschaft endete damit die Rekordserie von 32 Heimspielen in Folge ohne Niederlage - in der EM-Qualifikation hatte das DFB-Team alle zehn Spiele gewonnen. "Das Ergebnis stellt uns nicht zufrieden. Wir haben das heute nicht optimal gelöst und werden daraus unsere Lehren ziehen. Das Tor ist natürlich unglücklich gefallen", sagte Kuntz kurz nach dem Abpfiff bei Eurosport.

Tennis: Alexander Zverev hat beim Tennis-Turnier in Miami überraschend das Viertelfinale erreicht. Der 19-Jährige aus Hamburg bezwang am Dienstag (Ortszeit) den an Nummer eins gesetzten Schweizer Stan Wawrinka in 1:44 Stunden mit 4:6, 6:2, 6:1. Für Zverev ist es der erste Einzug in ein ATP-Viertelfinale der Masters-Serie. In der Runde der letzten Acht trifft er auf den Australier Nick Kyrgios, der den Belgier David Goffin 7:6 (7:5), 6:3 bezwang. Australian-Open-Sieger Roger Federer zog durch ein 7:6 (7:5), 7:6 (7:4) über den Spanier Roberto Bautista Agut ins Viertelfinale ein und erwartet dort Tomas Berdych aus Tschechien.

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