Süddeutsche Zeitung

Fußball:Atlético Madrid baut Vorsprung aus

Das 2:1 gegen San Sebastian bringt den Klub der spanischen Meisterschaft immer näher. Der FC Bayern verliert einen Brasilianer. Milan gewinnt 7:0.

Meldungen im Sportticker

Fußball, Spanien: Atlético Madrid hat auf dem Weg zum ersten Meistertitel seit 2014 weiter alle Trümpfe in den Hand. Das Team von Fußballtrainer Diego Simeone setzte sich am 36. Spieltag zu Hause gegen Real S. San Sebastián mit 2:1 (2:0) durch und hat in der spanischen Primera División vor den letzten beiden Spieltagen vier Punkte Vorsprung vor Verfolger FC Barcelona. Titelverteidiger Real Madrid hat als Dritter fünf Zähler Rückstand. Am Mittwochabend sorgten Yannick Carrasco (16.) und Angel Correa (28.) für den verdienten Sieg des Tabellenführers. Igor Zubeldia traf in der 83. Minute nicht unverdient für die Gäste, zu mehr reichte es aber nicht. Der Tabellenvierte FC Sevilla (74 Zähler) gewann gegen den FC Valencia mit 1:0 (0:0) Celta Vigo setzte sich gegen den FC Getafe mit 1:0 (1:0), SD Huesca gelang mit dem 1:0 (0:0) gegen Athletic Bilbao ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen den Abstieg.

FC Bayern, Kader: Der Brasilianer Douglas Costa hat Medienberichten zufolge eine Offerte von Grêmio Porto Alegre angenommen. Bei einem Treffen in seiner brasilianischen Heimatstadt Porto Alegre seien Costa (30) und Grêmio wegen der Konditionen übereingekommen, berichtete etwa das brasilianische Sportportal Globoesporte am Mittwoch. Zuvor hatte bereits das Portal Gaúcha ZH aus Porto Alegre die Nachricht über das Treffen verbreitet. Costa, der bei Grêmio Porto Alegre groß geworden ist, war von den Bayern für diese Saison von Juventus Turin ausgeliehen worden. Derzeit fehlt er verletzt (Haarriss im Mittelfuß). Er hatte bereits von 2015 bis 2017 für den deutschen Rekordmeister gespielt. Die Münchner hatten den Flügelspieler einst von Schachtjor Donezk für rund 23 Millionen Euro verpflichtet. Als er vor vier Jahren nach Italien wechselte, nahmen die Bayern gut 40 Millionen Euro ein. Costa hatte dort in jeder Saison die Meisterschaft gefeiert.

Fußball, Portugal: Der Traditionsclub Sporting Lissabon feiert seine erste nationale Fußball-Meisterschaft nach fast zwei Jahrzehnten Wartezeit. Die Mannschaft von Trainer Rúben Amorim hatte sich am 32. Spieltag am Dienstagabend mit 1:0 gegen Boavista Porto durchgesetzt. Zuletzt hatte Sporting den Meistertitel in der Saison 2001/2002 gewonnen. Cristiano Ronaldo, der seine Karriere einst bei Sporting startete, gratulierte seinem Ex-Club via Instagram zum 23. Meistertitel der Vereinsgeschichte.

"Es gibt mehrere Personen und Gründe, die die Löwen zum Titel führten. Aber alles läuft auf Rúben Amorim zu", schrieb die Zeitung Público am Mittwoch. Es sei riskant gewesen, dass Sporting-Präsident Frederico Varandas den Ex-Spieler, der über nur wenig Trainer-Erfahrung verfügte, 2020 für eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro von Liga-Konkurrent SC Braga geholt habe. Aber es sei "spektakulär gut gelaufen". Amorim habe die Mannschaft in kurzer Zeit umgekrempelt, schrieb die Zeitung. Zu seiner Zukunft sagte der 36-Jährige nach dem Titelgewinn: "Ich habe einen Vertrag. Ich bin hier sehr glücklich, also werde ich weitermachen." Den Siegtreffer im Stadion José Alvalade in Lissabon erzielte Paulinho in der 36. Minute. Die Löwen, die bisher in dieser Saison 25 Spiele gewonnen und keines verloren haben, haben damit uneinholbare acht Punkte Vorsprung auf den entthronten Titelverteidiger FC Porto.

Fußball, England: Der FC Chelsea ist im Rennen um die Champions-League-Plätze auf Tabellenrang vier abgerutscht. Der diesjährige Finalist der Königsklasse verlor am 36. Spieltag der englischen Fußball-Premier-League gegen den Stadtrivalen FC Arsenal mit 0:1 (0:1). Das entscheidende Tor markierte in der 16. Minute Emile Smith Rowe. Arsenal kann durch den Sieg noch auf Conference-League-Platz sieben hoffen. Thomas Tuchels Chelsea hat zwei Spieltage vor Saisonende zwei Punkte Rückstand auf den Dritten Leicester City. Bei den Hausherren wurden am Mittwochabend Antonio Rüdiger und Kanté geschont, Nationalstürmer Timo Werner saß das ganze Spiel auf der Bank, während sein Auswahlkollege Kai Havertz in der Startelf stand. Nachdem Havertz in der 10. Minute eine Großchance leichtfertig vergab, leitete auf der Gegenseite Jorginho mit einem fahrlässigen Rückpass die Führung der Gäste ein. Das Tuchel-Team kam durch Christian Pulisic (61.) zum vermeintlichen Ausgleich, er stand aber nach Vorarbeit von Havertz klar im Abseits.

Fußball, Italien: Auch ohne seinen verletzten Stürmer Zlatan Ibrahimovic hat der AC Mailand im Kampf um die Champions-League-Plätze einen wichtigen Sieg in der italienischen Fußball-Liga Serie A gefeiert. Der Rekordmeister deklassierte am Mittwochabend auswärts den FC Turin mit 7:0 (2:0) und ist als Tabellendritter punktgleich mit dem Zweiten Atalanta Bergamo (75). Das Team von Nationalspieler Robin Gosens siegte zu Hause gegen Benevento Calcio mit 2:0 (1:0), hat aber im Vergleich zu Mailand das deutliche bessere Torverhältnis.

Dreifacher Torschütze für den AC war der frühere Bundesliga-Profi Ante Rebic (67./72./79.), Theo traf zweimal (19./62.), zudem waren Franck Kessié (26./Elfmeter) und Brahim Diaz (50.) erfolgreich. Den vierten Champions-League-Startplatz hat zwei Spieltage vor dem Saisonende der SSC Neapel inne (73 Punkte), der tags zuvor mit 5:1 gegen Udinese Calcio erfolgreich war. Meister Inter Mailand gewann am Mittwoch zu Hause gegen die AS Rom mit 3:1 (2:1), die damit aus dem Rennen für einen internationalen Startplatz ist. Juventus Turin gewann durch Tore von Adrien Rabiot (28.), Cristiano Ronaldo (45.) und Paulo Dybala (66.) mit 3:1 (2:0) gegen Sassuolo Calcio und hat als Tabellenfünfter einen Punkt Rückstand auf Neapel. Auf Platz sechs steht Lazio Rom, das gegen Parma Calcio mit 1:0 (0:0) siegte. Der AC Florenz mit dem früheren Bayern-Star Franck Ribéry sicherte sich mit dem 0:0 bei Cagliari Calcio zwei Spieltage vor dem Saisonende den Klassenverbleib. Der FC Bologna verlor gegen den CFC Genua 0:2 (0:1), Sampdoria Genua und Spezia Calcio trennten sich 2:2 (1:1).

Fußball, Uefa: Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat ein Disziplinarverfahren gegen die drei Super-League-Gründer Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin eingeleitet. Wie der Verband am Mittwoch mitteilte, sollen Ethik- und Disziplinarinspektoren einen möglichen Verstoß der drei Vereine gegen den Rechtsrahmen des Kontinentalverbandes im Zusammenhang mit den Planungen zur Gründung der Eliteliga untersuchen.

Bereits am Freitagabend hatte die Uefa mitgeteilt, gegen die drei Klubs aus Spanien und Italien mit aller juristischen Härte vorgehen zu wollen, weil diese sich "bisher geweigert haben, der so genannten Super League abzuschwören". Es drohen massive Strafen. "Weitere Informationen zu dieser Angelegenheit werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben", schrieb die Uefa.

Nach der gescheiterten Gründung einer Super League wurden neun der zwölf abtrünnigen internationalen Top-Klubs unter Auferlegung von empfindlichen Sanktionen wieder eingegliedert. Diese Klubs werden jeweils 15 Millionen Euro für die Förderung des Jugend- und Breitenfußballs spenden und verpflichteten sich unter anderem zur Zahlung von 100 Millionen Euro, sollten sie in Zukunft "versuchen, an einem nicht genehmigten Wettbewerb teilzunehmen".

Die drei verbliebenen Klubs waren anschließend zum Gegenangriff übergegangen. In einer am Samstag veröffentlichten, gemeinsamen Erklärung erhebt das Trio seinerseits Vorwürfe gegen die Uefa. Man selbst habe lediglich "zum Wohle des Fußballs" gehandelt und spüre "die Verpflichtung durchzuhalten", hieß es. Der Kontinentalverband dagegen verweigere sich weiterhin jeglichen Diskussionen um die zunächst krachend gescheiterten Super-League-Pläne.

Schwimmen, EM: Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock hat eine Medaille zum EM-Auftakt der Freiwasserschwimmer verpasst. Der 23-Jährige schlug im 5-km-Rennen im nur etwa 19 Grad kalten Lupa-See nördlich von Budapest nach 55:50,5 Minuten als Neunter an. Wellbrock, der als einziger Starter auf den Neoprenanzug verzichtete und einen normalen ärmellosen Schwimmanzug trug, bestimmte zunächst das Tempo, fiel dann aber zurück.

Er habe schauen wollen, wie gut er im normalen Open-Water-Anzug mithalten könne, erklärte Wellbrock hinterher: "Mir war es wichtig, noch einmal einen Wettkampf in diesem Anzug zu haben." Sein Rückstand von sieben Sekunden auf den siegreichen Italiener Gregorio Paltrinieri sei daher auch "eine sehr gute Leistung, da der Geschwindigkeitsunterschied der Anzüge doch recht enorm ist." Auf den olympischen 10 km am Donnerstag werde er definitiv auch einen Neoprenanzug tragen.

Silber ging an den Franzosen Marc-Antoine Olivier und Landsmann Dario Verani. Ruwen Straub wurde Zehnter, der WM-Dritte Rob Muffels landete auf Rang elf. Vier Stunden zuvor waren die WM-Dritte Leonie Beck (Würzburg) und die Essenerin Jeannette Spiwoks über 5 km auf die Plätze fünf und sieben geschwommen. Gold ging an die niederländische Olympiasiegerin Sharon van Rouwendaal vor der Italienerin Giulia Gabbrielleschi und der Französin Oceane Cassignol.

Fußball, Niederlande: Der niederländische Fußballrekordmeister Ajax Amsterdam bedankt sich bei seinen Fans mit einer ungewöhnlichen Geste: Der Club schmolz die Meisterschale dieser Spielzeit ein und ließ daraus 42 000 kleine Sterne gießen - für jeden Inhaber einer Dauerkarte einen. Das teilte der Club am Mittwoch mit einem Video auf seiner Website mit. Mit dem "Piece of Ajax" (Stück von Ajax) will sich der Club bei den Fans für die Treue auch während der Corona-Pandemie bedanken.

In dem stimmungsvollen Video ist zu sehen, wie die Meisterschale geschmolzen wird. Anschließend läuft Ajax-Direktor Marc Overmars über die menschenleeren Grachten, in jeder Hand hat er einen Koffer mit den Silbersternen. Ajax war in der vergangenen Woche zum 35. Mal Meister der niederländischen Eredivisie geworden und hatte auch den Pokal gewonnen. In dieser Spielzeit mussten alle Spiele ohne Publikum gespielt werden.

Tennis: Wer die French Open live in Roland Garros erleben will, muss nachweisen, dass er nicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Die Legitimation erfolgt durch einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, den Nachweis einer kompletten Impfung oder den Beleg für eine überstandene Covid-19-Erkrankung. Das verkündete Amelie Oudea-Castera, die Generaldirektorin des französischen Tennisverbandes FFT, am Mittwoch.

Wie viele Zuschauer beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres vom 30. Mai bis 13. Juni zugelassen werden, steht derzeit noch nicht fest. Oudea-Castera erklärte, man plane derzeit mit einer täglichen Zahl von 5388 Besuchern an den ersten neun Tagen. Ab dem 9. Juni sollen dann sogar bis zu 13.146 Zuschauer pro Tag Einlass erhalten. Die FFT plant, "das Turnier vor einer größtmöglichen Anzahl von Fans zu spielen und gleichzeitig Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten". Im vergangenen Jahr waren pro Tag lediglich 1000 Zuschauer im Stade Roland Garros erlaubt.

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