EM-Finale:Niederlande watschen deutsches Hockey-Team ab

EuroHockey 2015 - Netherlands vs Germany

Hatten sich das anders vorgestellt: Deutschlands Hockey-Männer nach der Niederlage im EM-Finale.

(Foto: dpa)

Im EM-Finale unterliegen die deutschen Hockey-Männer gegen die Niederlande deutlich. Golfer John Daly bricht auf dem Platz zusammen. Petra Kvitova gewinnt trotz Pfeifferschen Drüsenfiebers wieder ein Tennisturnier.

Hockey, EM: Die deutschen Hockey-Frauen haben sich in London die Bronzemedaille gesichert. Die Mannschaft von Bundestrainer Jamilon Mülders besiegte am Sonntag Spanien im Spiel um Platz drei mit 5:1 (4:0). Am Freitag war Titelverteidiger Deutschland im Halbfinale mit 0:1 an den Niederlanden gescheitert. "Wir haben sehr gut verteidigt und sind einfach nur glücklich mit der Bronzemedaille", sagte Charlotte Stapenhorst, die mit einem einem Dreierpack (12., 19., 32.) zur Matchwinnerin avancierte. Lisa Altenburg (22./Siebenmeter) und Eileen Hoffmann (29.) erzielten die weiteren Tore für Deutschland. Carlota Petchame blieb der Ehrentreffer für Spanien vorbehalten (44.).

Hockey-EM: Deutschlands Hockey-Herren haben den angestrebten neunten EM-Titel klar verpasst und stattdessen ein Debakel erlebt. Im Finale der Europameisterschaft in London leistete sich das erfolgsverwöhnte Team von Bundestrainer Markus Weise gegen den Erzrivalen Niederlande eine völlig unerwartete 1:6 (0:5)-Pleite. Es war die höchste Niederlage in der Geschichte der EM-Endspiele seit 1970. Hinter den Deutschen, die zu ihrem Glück das Olympia-Ticket für Rio 2016 schon vor dieser EM sicher hatten, belegte überraschend Irland den dritten Platz durch ein 4:2 (2:2) über Gastgeber England.

Golf: Der zweimalige Majorsieger John Daly ist während eines kleinen Golf-Turniers auf dem Platz zusammenbrochen. Der 49-jährige Amerikaner wurde nach seinem Kollaps am Samstag (Ortszeit) im Deerfield Golf Club in der Nähe von Jackson/US-Bundesstaat Mississippi zu weiteren Untersuchungen in eine Klinik gebracht. Das berichtete der amerikanische Golf-Dachverband PGA auf seiner Homepage. Nach Aussagen des Club-Golflehrers, Leigh Brannan, soll Daly wegen der Hitze Probleme mit dem Atmen gehabt haben. Zu diesen Zeitpunkt herrschten auf dem Golfplatz Temperaturen von knapp 35 Grad Celsius. "Ihm war ziemlich schlecht, bevor er zusammenbrach", sagte Brannan. "Wir hoffen alle, dass es nichts Ernstes ist und er nur etwas dehydriert war. Er hat sogar gesagt, dass er Sonntag wieder spielen will." Daly gilt wegen seiner viele Eskapaden auf und neben der Golfplätze als "Enfant Terrible" in der Szene.

Tennis, New Haven: Die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova hat zum dritten Mal das WTA-Tennis-Turnier in New Haven gewonnen. In einem rein tschechischen Endspiel setzte sich die Titelverteidigerin am Samstag (Ortszeit) mit 6:7 (6:8), 6:2, 6:2 gegen Lucie Safarova durch. Kvitova gewann damit auch den siebten Vergleich gegen die French-Open-Finalistin, mit der sie befreundet ist. Für die Weltranglisten-Fünfte war es der dritte Turniersieg in diesem Jahr und der insgesamt 17. ihrer Karriere. Bei den am Montag in New York beginnenden US Open trifft Kvitova in der ersten Runde auf die deutsche Qualifikantin Laura Siegemund. Im Doppel-Finale holte Julia Görges aus Bad Oldesloe zuvor den Titel. An der Seite ihrer tschechischen Partnerin Lucie Hradecka gewann Görges 6:3, 6:1 gegen Chuang Chia-Jung aus Taiwan und die Chinesin Liang Chen.

Motorsport, DTM: Nach dem "Funkskandal" der DTM im österreichischen Spielberg ermittelt nun sogar die Staatsanwaltschaft. "Es wird geprüft, ob das Verhalten den Tatbestand der Nötigung und der Gefährdung der körperlichen Sicherheit erfüllt", sagte die Staatsanwältin in Leoben/Österreich und bestätigte damit einen Bericht der Bild-Zeitung. Es werde gegen den Fahrer und den mutmaßlichen Anstifter ermittelt. Audi-Pilot Timo Scheider hatte in Spielberg zwei Konkurrenten von der Strecke geschoben, nachdem Wolfgang Ullrich, Motorsportdirektor der Ingolstädter, den Funkspruch "Timo, schieb' ihn raus" abgesetzt hatte.

Den aktuellen Ermittlungen sei eine Anzeige vorausgegangen. Am Mittwoch hatte das Sportgericht des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) gegen Ullrich eine DTM-Sperre bis zum Saisonende verhängt, der zweimalige Champion Scheider wurde für die nächsten beiden Läufe am Samstag und Sonntag vor den Toren Moskaus gesperrt. Dort wird er durch den italienischen Formel-3-Fahrer Antonio Giovinazzi (21) ersetzt.

Leichtathletik, Doping: Die Leichtathletik-WM in Peking hat offenbar ihren dritten Dopingfall. Wie russische Medien am Freitag berichteten, wurde Geher Alexander Jargunkin schon vor den Titelkämpfen positiv auf das Blutdopingmittel Epo getestet. Der 34-Jährige wurde daraufhin vorläufig gesperrt und wird nicht am 50-km-Rennen am Samstag teilnehmen. Jargunkin wäre ohnehin der einzige russische Starter gewesen, andere Athleten hatte der russische Verband aufgrund der massiven Dopingprobleme im nationalen Trainingszentrum nicht für die Weltmeisterschaften nominiert. Nach den Doping-Enthüllungen der vergangenen Wochen und Monate und den sportlichen Enttäuschungen bei der laufenden WM wäre der Fall Jargunkin der nächste Tiefschlag für die russische Leichtathletik.

Die Nachricht seiner vorläufigen Sperre sei ein Schock für ihn gewesen, sagte Jargunkin der Zeitung Sport-Express und beteuerte seine Unschuld: "Ich habe einen Anruf erhalten, in dem mir mitgeteilt wurde, dass sie Epo gefunden hätten. Natürlich habe ich kein Erythropoetin genommen. Ich war der einzige nominierte russische Geher, ich wurde die ganze Zeit getestet. In all den Jahren hat es nie ein Problem bei mir gegeben." Gut einen Monat vor den Weltmeisterschaften hatte der russische Verband WFLA den Großteil seiner Geher, die seit 1999 alleine 15 WM-Titel gewonnen haben, vorerst von allen internationalen Wettkämpfen zurückgezogen und zudem Erfolgstrainer Wiktor Tschegin suspendiert. Dies sei erfolgt, "um einen Image-Schaden für den russischen Sport abzuwenden".

Basketball, Nationalmannschaft: Selbst für NBA-Spieler Dirk Nowitzki war das Debakel von Straßburg eine neue Erfahrung. "Ich kann mich nicht an so etwas erinnern", sagte Nowitzki am Freitagabend nach dem ernüchternden 52:76 gegen EM-Favorit Frankreich, bei dem die deutsche Mannschaft in der ersten Halbzeit 31 Punkte der Franzosen in Serie zuließ und bereits zur Pause chancenlos mit 19:50 zurücklag. Fast 13 Minuten blieben Nowitzki und Co. ohne eigenen Korberfolg. "Ich habe in meiner Karriere ja schon einiges erlebt", meinte der 37-Jährige. Eine solche Vorführung hatte der Würzburger in seiner ruhmreichen Laufbahn aber noch nicht mitmachen müssen.

Die deutschen Basketballer stiegen eine Woche vor Beginn der Europameisterschaft gegen Island (15.00 Uhr/ZDF) in Berlin sichtlich ratlos in den Mannschaftsbus. "Das einzig Positive ist, dass das Spiel noch nicht zur EM gehörte", meinte der Berliner Niels Giffey konsterniert. "Das war zu wenig", gab Nowitzki zu, der nach ordentlichem Beginn zusammen mit der Mannschaft unterging. Die mangelnde Bereitschaft, in der Abwehr zuzupacken, machte Bundestrainer Chris Fleming zornig. "Defensiv war das absolut inakzeptabel", sagte der Nationalcoach, auf den bis zum EM-Auftakt gegen Island am 5. September noch viel Arbeit wartet. "So schlecht wie heute, sind wir nicht. Aber wir müssen uns anders präsentieren", forderte Fleming. "So kann man gegen keinen Gegner auftreten, auch nicht gegen Island", pflichtete ihm Vizepräsident Armin Andres bei.

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