Süddeutsche Zeitung

Früherer Formel-1-Pilot:Robert Kubica testet für Mercedes

Neben Timo Glock bewirbt sich ein weiterer früherer Formel-1-Fahrer um einen Vertrag in der DTM. Weltmeister Tony Martin befürchtet nach Armstrongs Doping-Geständnis wirtschaftlichen Schaden für den Radsport. Glücklicher Auftaktsieg für die Elfenbeinküste beim Afrika Cup.

in Kürze

Motorsport, DTM: Neben Timo Glock kann sich in Robert Kubica ein weiterer früherer Formel-1-Pilot Hoffnungen auf einen Stammplatz im Deutschen Tourenwagen Masters machen. Der Pole werde in dieser Woche bei den DTM-Tests in Valencia einen Mercedes steuern, bestätigte der neue Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Dienstag. "Er verdient diese Chance", sagte der Österreicher. Kubica hatte nach einem schweren Rallye-Unfall im Februar 2011 nicht mehr in der Formel 1 starten können. Nun sucht der 28-Jährige neue Herausforderungen. Auch Glock bewirbt sich in Valencia um einen DTM-Vertrag. Nachdem Glocks Vertrag beim Formel-1-Team Marussia aufgelöst worden war, könnte der Wersauer in der kommenden Saison in der DTM für BMW an den Start gehen. BMW hat für 2013 erst sieben von acht Cockpits offiziell besetzt.

Basketball: Ratiopharm Ulm war gegen den Favoriten Galatasaray Istanbul erwartungsgemäß ohne Chance. Der deutsche Basketball-Vizemeister verlor am Dienstagabend das Zwischenrundenspiel im Eurocup gegen den türkischen Spitzenclub mit 66:82 (37:44). Das Team von Trainer Thorsten Leibenath verpasste damit in der Abdi Ipekci Arena nach dem überraschenden Sieg bei Titelkandidat Unics Kasan vor einer Woche eine weitere Sensation. John Bryant war mit 18 Punkten und sieben Rebounds der effektivste Akteur beim Tabellenzweiten der Bundesliga. Der Center konnte aber die zweite Niederlage in dieser Eurocup-Runde nicht verhindern. Guard Jamont Gordon erzielte für Istanbul ebenfalls 18 Zähler. Trotz der abzusehenden Niederlage hat Ulm weiterhin Chancen aufs Weiterkommen. Schließlich haben die Schwaben bei drei noch ausstehenden Zwischenrundenpartien zweimal Heimrecht.

Afrika Cup: Ein spätes Tor von England-Profi Gervinho hat dem Topfavoriten Elfenbeinküste beim Afrika-Cup einen glücklichen Auftaktsieg beschert. Der Stürmer vom Premier-League-Klub FC Arsenal erzielte in der 88. Minute den Siegtreffer zum 2:1 (1:1) gegen Togo in der Gruppe D. Didier Drogba war nach schwacher Leistung schon ausgewechselt worden. Yaya Toure vom englischen Fußball-Meister Manchester City brachte die "Elefanten", bei denen Bundesliga-Profi Didier Ya Konan 90 Minuten durchspielte, bereits in der achten Minute in Führung. Doch danach verwaltete der Afrikameister von 1992 nur noch den Vorsprung und musste in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den verdienten Ausgleich durch Jonathan Ayite hinnehmen (45.+2).

Drogba, nach dem Champions-League-Sieg mit dem FC Chelsea nach China gewechselt, kam überhaupt nicht zum Zuge und wurde 16 Minuten vor Schluss ausgewechselt. Nach einem Freistoß von Yaya Toure half Togos Torhüter Kossi Agassa beim entscheidenden Tor unfreiwillig mit: Der 34-Jährige vom französischen Klub Stade Reims, der erst auf Intervention des Verbandspräsidenten Gabriel Ameyi ins Team gekommen war, unterlief die Flanke, Gervinho traf ins leere Tor.

Brasilien: Mit der Berufung von Länderspiel-Neuling Dante vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München sowie der Rückkehr von Ex-Weltfußballer Ronaldinho in die Selecao hat Brasiliens Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari gleich bei seiner ersten Kaderbenennung überrascht. Der 64-Jährige setzt für das Länderspiel am 6. Februar in London gegen England vor allem auf erfahrene Spieler. Dante könnte beim Jubiläumsspiel zum 150-jährigen Bestehen des englischen Verbandes FA sogar in der Startelf stehen, da nach der verletzungsbedingten Absage von Thiago Silva (Paris St. Germain) in David Luiz (FC Chelsea) nur ein Innenverteidiger im Kader steht, der schon zuvor zum Kreis der Selecao gehörte.

Zu den Überraschungen zählen auch die Rückkehr von Torhüter Julio Cesar und Stürmer Luis Fabiano, die ihren Stammplatz im Team nach der enttäuschenden WM 2010 verloren hatten. Dagegen fand Kaka, der bei Scolari-Vorgänger Mano Menezes ein Comeback im kanariengelben Trikot gefeiert hatte, aber bei Real Madrid nur die Bank drückt, ebenso keine Berücksichtigung, wie eine Reihe in Brasilien tätiger Spieler, die gerade erst in ihre Saison einsteigen.

Tennis, München: Nach Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer hat auch Tommy Haas seine Zusage für das ATP-Tennisturnier in München gegeben. Der Vorjahres-Halbfinalist werde als dritter deutscher Topspieler bei der Sandplatzveranstaltung vom 27. April bis 5. Mai starten, sagte Turnierdirektor Patrik Kühnen am Dienstag über den gebürtigen Hamburger. "Wir setzen verstärkt auf die nationale Komponente, denn wir haben erlebt, dass starke deutsche Spieler das Publikum mitreißen können." Internationale Zugpferde sind bisher der Ukrainer Alexander Dolgopolow und der Russe Michail Juschni.

Handball-WM, Viertelfinale: Spanien geht bei der Handball-Weltmeisterschaft mit Respekt ins Viertelfinale gegen Deutschland. "Die Deutschen haben ein Superteam", sagte der spanische Nationaltrainer Valero Rivera nach dem 31:20-Sieg des WM-Ausrichters gegen Serbien: "Bei den Deutschen opfern sich alle Spieler für die Mannschaft auf, und sie spielen sehr schnell." Trotz des klaren Achtelfinal-Erfolgs sieht Kreisläufer Gedeón Guardiola noch Steigerungsbedarf bei den Spaniern für das Duell am Mittwoch. "Die Deutschen sind im Laufe des Turniers immer besser geworden", sagte der Profi der Rhein-Neckar-Löwen: "Sie haben sich seit der Europameisterschaft enorm gesteigert."

Radsport, Doping: Zeitfahrweltmeister Tony Martin befürchtet nach dem Doping-Geständnis von Lance Armstrong wirtschaftlichen Schaden für den Radsport. "Jetzt werden wieder viele Sponsoren ihr Engagement im Radsport überdenken. Für uns Profis geht es um die Existenz. Es ist traurig, dass wir für die Sünden von Armstrong büßen müssen", sagte Martin der Sport Bild: "Wenn sich sogar ein jahrelanger Sponsor wie Rabobank zurückzieht, herrscht Alarmstufe Rot."

Die niederländische Rabobank hatte nach den Enthüllungen der US-Antidoping-Agentur Usada im Fall Armstrong Mitte Oktober angekündigt, sich Ende des Jahres als Sponsor aus dem Radsport zurückzuziehen. Rabobank war seit 1996 im Radsport aktiv. Zuletzt waren Vorwürfe laut geworden, dass in der niederländischen Mannschaft von 1996 bis 2012 ebenfalls systematisch gedopt worden sei. Zum vielbeachteten Interview Armstrongs mit US-Talkerin Oprah Winfrey äußerte sich Martin kritisch. Dieses sei emotionslos und kalkuliert gewesen. "Wenn man bedenkt, dass er dafür mit Sicherheit auch noch eine Menge Geld kassiert hat, wird einem ganz anders", sagte Martin.

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