Paris (dpa) - Davis-Cup-Spieler Tim Pütz darf auf seinen ersten Grand-Slam-Triumph im Mixed hoffen. Der 35 Jahre alte Tennisprofi aus Frankfurt/Main erreichte mit seiner japanischen Spielpartnerin Miyu Kato das Endspiel bei den French Open. Das Duo bezwang im Halbfinale Aldila Sutjiadi aus Indonesien und den Niederländer Matwe Middelkoop mit 7:5, 6:0. Der zweite Satz dauerte nur 17 Minuten.
Dabei hatten Pütz und Kato erst wenige Minuten vor der Meldefrist zufällig als gemischtes Doppel zusammengefunden und mussten auch die schwierige emotionale Phase nach der Disqualifikation der Japanerin im Damen-Doppel überstehen.
„Wäre ein schönes Märchen“
„Das wäre ein schönes Märchen, so etwas gibt es wahrscheinlich nur noch im Mixed“, sagte Pütz, der mit Kevin Krawietz im Herren-Doppel gescheitert war. „Ich wäre lieber im Doppel-Finale, das ist Geheimnis. Klar freue ich mich auch, im Mixed-Finale zu sein. Hoffentlich können wir morgen noch einen Sieg aus dem Ärmel schütteln und dann kann ich mich Grand-Slam-Sieger mit Sternchen nennen.“
Das Finale findet am Donnerstag um 12.00 Uhr auf dem größten Platz in Paris statt. Dann geht es gegen Bianca Andreescu aus Kanada und Pütz' früheren Doppelpartner Michael Venus aus Neuseeland. Zudem erhält das siegreiche Duo ein Preisgeld von 122 000 Euro. Den bislang letzten deutschen Erfolg im Mixed beim Sandplatzklassiker hatte Anna-Lena Grönefeld 2014 gefeiert.
Kato zuvor disqualifiziert
Nach dem verwandelten Matchball konnte Kato wieder lachen. Im Anschluss an das gewonnene Viertelfinale war Pütz noch als Tröster für die 28-Jährige gefragt gewesen. Die Japanerin war in ihrem Doppel mit Mixed-Gegnerin Sutjiadi disqualifiziert worden, weil sie ein Ballmädchen mit einem Ball getroffen hatte. Dies hatte für eine große Kontroverse gesorgt, weil Kato zunächst eine Warnung erhalten hatte und der Treffer ohne Absicht und voller Wucht geschehen war.
„Viele Leute haben gesagt: Das war die schlechteste Disqualifikation, die sie je gesehen haben. Das war ein Schock, aber mehr, weil es einfach passiert ist und nicht weil es meine Mixed-Partnerin war“, sagte Pütz.
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