Freiwasserschwimmen:Seine wieder gesperrt

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Einen Tag nach dem deutschen Goldrennen in der gemischten Triathlonstaffel ist die Seine für die Olympioniken wieder gesperrt worden, das Training wurde abgesagt. Dennoch rechnet das deutsche Freiwasserteam mit Tokio-Olympiasieger Florian Wellbrock und Doppel-Europameisterin Leonie Beck damit, dass die Rennen am Donnerstag und Freitag ausgetragen werden können. „Ich bin von Tag zu Tag mehr überzeugt, dass in der Seine geschwommen wird, weil sich das Wetter so entwickelt“, sagte Freiwasser-Bundestrainer Constantin Depmeyer am Dienstag dem SID. Für die kommenden Tage sind keine Regenfälle angekündigt.

Die Werte zur Bakterienbelastung des Wassers würden fallen, so wurde es laut Depmeyer am Dienstag den Teams mitgeteilt. „Sie gehen davon aus, dass wir morgen sicherer als heute auf die Strecke gehen und die Rennen wie vorgesehen stattfinden können“, berichtete er. Am Dienstag wurde aber zunächst die insgesamt fünfte Trainingseinheit in der Seine wegen zu schlechter Wasserqualität gestrichen. Zuvor waren viermal die Triathleten betroffen. Wellbrock und Co. zogen deshalb in den Trainingspool Georges Vallerey um. Alle Rennen der Triathleten fanden dennoch im Stadtfluss statt, das der Männer mit einem Tag Verspätung. Für die Mixed-Relay hatte es zehn Stunden vor dem Start grünes Licht gegeben.

„Die Werte an drei der Testpunkte waren beim aktuellsten Test im Rahmen, den World Triathlon gesetzt hat, an einem Punkt lag der Wert minimal darüber“, teilte OK-Sprecherin Anne Descamps am Dienstagmorgen mit und betonte, dass der vierte Messpunkt für die Bakterienbelastung außerhalb der Schwimmstrecke gelegen habe. Belgien verzichtete auf den Start, weil die Triathletin Claire Michel nach ihrem Einzelrennen erkrankt war. Während die Triathleten in ihren Einzelrennen gut 20 Minuten in der Seine schwammen, sind die Freiwasserschwimmer über zehn Kilometer rund zwei Stunden im Wasser.

Das Frauenrennen mit Beck und Leonie Märtens ist für Donnerstag vorgesehen, das der Männer mit Wellbrock und Oliver Klemet für Freitag (jeweils 7.30 Uhr). Auch beim zweiten Problemthema, der starken Strömung, gab es Entwarnung. Die letzten Messungen zeigten eine Fließgeschwindigkeit von weniger als einem Meter pro Sekunde. Ob die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer am Mittwoch zum Training ins Wasser gehen, ist noch offen. „Das ist eine Entscheidung der Athleten in Abstimmung mit ihren Trainern“, sagte Depmeyer am Dienstag, „das hängt ganz stark davon ab, wie es sich morgen darstellt.“

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