Süddeutsche Zeitung

Freiburger Fans:"Katastrophe"

Am Rande der 0:2-Niederlage des SC beim 1.FC Union sorgen Anhänger der Breisgauer durch den Einsatz von Pyrotechnik für Rauchschwaden im Stadion. Kritik kommt von Christian Streich: "Ich kenne das gar nicht von uns, ich weiß nicht, was das soll."

Von Javier Cáceres

Wo Rauch ist, so sagt der Volksmund, ist auch Feuer. Und auch wenn es im Stadion "An der Alten Försterei" nicht unmittelbar brannte - der Sinnspruch taugte am Ende doch für die außerordentlichen Vorkommnisse, die sich am Samstag in Berlin zutrugen, zumindest im übertragenen Sinne. Am Rande der 0:2-Niederlage des SC Freiburg beim 1. FC Union sorgten die Anhänger der Breisgauer durch den Einsatz von Pyrotechnik für Rauchschwaden im Stadion - Stunden später wurden Hunderte von ihnen in knapp 28 Kilometer Entfernung, am Berliner Bahnhof Bellevue, Opfer eines Zugbrands, der glimpflich verlief. Aber der Reihe nach.

Unmittelbar vor Beginn der Partie bei Union Berlin, das Freiburg 0:2 verlor, zündeten die Gästefans bengalische Feuer. Das irritierte insbesondere Freiburgs Trainer Christian Streich. "Ich weiß nicht, ob sie besonders cool sein wollten, weil sie in der Hauptstadt sind", sagte der Coach, und fragte sich mit Blick auf das frühe Führungstor der Berliner (Marius Bülter/1. Minute), "ob sie schon erwartet haben, dass Union ein Tor schießt, damit man es nicht sieht". Das war natürlich ironisch gemeint, im Gegensatz zu der grundsätzlichen Einschätzung: "Es ist eine Katastrophe. Du kommst auf den Platz und alles ist verraucht. Das konnten wir gar nicht gebrauchen. Ich kenne das gar nicht von uns, ich weiß nicht, was das soll."

Der Brand in einem Sonderzug der Freiburger Fans soll laut Auskunft der Polizei auf einen technischen Defekt zurückzuführen gewesen sein. Ein Waggon fing Feuer und brannte schließlich aus; drei Freiburger Fans mussten mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht werden. Die restlichen Fans musste ihre Rückreise neu organisieren. Dem SC Freiburg zufolge bot Union Berlin die VIP-Räume im Stadion an der Alten Försterei als Schlafstätte an - Gebrauch wurde davon aber nicht gemacht.

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Quelle:
SZ vom 21.10.2019
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