Ich freu mich ja am meisten auf die Freestyle-Skifahrer. In zwei Disziplinen treten die an. Buckelpiste und Springen. Eine schöner als die andere. Ganz automobil sind die Artisten. Wenn sie über die Buckelpiste rauschen und sich die Beine wie Stoßdämpfer geschmeidig auf und ab federn.
Dann ein paar kleine Sprünge einstreuen und sich dabei twist-mäßig verdrehen: ein 1a-Test für die Verwindungssteifheit des menschlichen Körpers. Schließlich noch eine Technik, die begeistert: bei diesem hasardierenden Stil müssen die Skier immer hübsch parallel bleiben. Wer kann schon so eine Spurtreue aufweisen?
Als ob das noch nicht genug wäre, geht es auch noch um Geschwindigkeit: Der Rennfaktor gibt dem Ganzen den letzten Kick. Ein Formel 1-Rennen ist ein Dreck dagegen. Auch wenn die manchmal mit 300 Sachen rumheizen: Im Fernsehen sieht das aus wie 60. Wenn die Freestyler über ihre Buckel brettern, sind das gefühlte 65. Mindestens. Und um wie viel actionreicher!
Gummi oder Knochen?
On top, im wahrsten Sinne des Wortes, gibt es dann noch die zweite Freestyle-Disziplin: das Springen. Die Sprungschanze geht fast senkrecht nach oben - dagegen sind die Schanzen der Skispringer laaaaaangweilig!!! Während Ahonen, Janda, Uhrmann und Co. steif und gemächlich nach unten segeln, wird am Freestyle-Hang geschraubt, gedreht und gegrätscht, was das Zeug hält. Akrobat schööööööön!!!
Und dann erst die Salti. Dass die nicht mortale ausgehen, beweist welche Cracks die Freestyler sind. Man spürt geradezu das Adrenalin, das durch die Ski-Künstler rauscht, wenn sie in der Luft auf dem Kopf stehen.
Die ganze Show wird anschließend in Zeitlupe seziert, auf dass jeder Kreisel nochmal seine volle Pracht entfalten kann. Und trotzdem die Frage offen bleibt: Gibt es im Freestyle-Körper eigentlich Knochen oder sind die durch Gummi ersetzt worden?
Kein Zweifel: Freestyle rocks! Gold unter den olympischen Fernsehdisziplinen.