Frauenfußball:Überraschendes Ende einer Erfolgsbeziehung

24 05 2015 Fussball 1 Bundesliga 2014 2015 FC Bayern München Meisterfeier auf dem Rathausbalkon; wörle

Meisterliche Zeiten: Thomas Wörle 2015 mit Pep Guardiola auf dem Rathausbalkon. Nach dieser Saison hört der Trainer von Bayerns Fußballerinnen auf.

(Foto: imago)

Thomas Wörle hört zum Saisonende beim FC Bayern München auf. Die Entscheidung soll einvernehmlich getroffen worden sein - kommt jedoch angesichts der Erfolge des Trainers unerwartet.

Von Anna Dreher

Im Mai wäre es fast so weit gewesen und Thomas Wörle hätte mit dem FC Bayern München das erreicht, was er schon so lange hatte erreichen wollen: den Sieg im DFB-Pokal, zum zweiten Mal als Trainer der Bundesliga-Fußballerinnen. Das Finale wurde erst im Elfmeterschießen entschieden, es war knapp, aber am Ende mussten der 36-Jährige und seine Spielerinnen wieder einmal dem VfL Wolfsburg gratulieren. Aus der Niederlage zog Wörle jedoch auch etwas Positives, denn dieses Ziel blieb ja weiterhin bestehen. Wie auch der Gewinn der Meisterschaft, die Etablierung in der Champions League und die Weiterentwicklung des von vielen Nationalspielerinnen geprägten Kaders. Der FC Bayern und Wörle, der 2016 gemeinsam mit Pep Guardiola, dem Trainer der Männermannschaft, die Meisterschalen auf dem Münchner Rathausbalkon entgegennahm (im Bild), das schien eine Liaison auf Dauer zu sein. Am Mittwoch aber gab der FC Bayern überraschend bekannt, dass auch diese Beziehung ein Ende finden wird.

Verein und Trainer haben vereinbart, nach Ende der laufenden Saison getrennte Wege zu gehen und den bis 30. Juni 2019 laufenden Vertrag nicht zu verlängern. Diese Entscheidung sei das Ergebnis einvernehmlicher Gespräche zwischen Wörle und der Leiterin der Frauenfußballabteilung, Karin Danner. Und keine Momentaufnahme, sondern vorausschauend für die nächsten Jahre. Wer auf Wörle als Trainer des Tabellendritten folgt, gab der Verein nicht bekannt. Auch der genaue Grund für die Trennung wurde nicht genannt.

"Ich werde in meiner letzten Saison bis zum letzten Tag alles für den FC Bayern geben, um eine sehr erfolgreiche und sehr schöne Zeit gemeinsam mit meinem Team auch erfolgreich zu Ende zu bringen", sagte der ehemalige Zweitliga-Profi. Neun Jahre lang prägte der Krumbacher den Frauenfußball beim FC Bayern, nachdem er das Amt von seinem Vater Günther übernommen hatte - und nur zwei Jahre später Pokalsieger wurde. 2015 - als eine der wenigen Mannschaften in der Historie der Liga überhaupt ungeschlagen - und 2016 folgte der Gewinn der deutschen Meisterschaft und unabhängig von personell teils großen Umbrüchen eine Etablierung als stärkste Mannschaft in der Liga neben dem VfL Wolfsburg. Unter Wörle erlebte der Verein die bislang erfolgreichste Zeit im Frauenfußball.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: