Süddeutsche Zeitung

Frauenfußball-EM:Dänemark per Los im Viertelfinale

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Dänemark erreicht das Viertelfinale bei der Frauenfußball-EM im Losverfahren, Russland muss sich punktgleich verabschieden. Martin Kaymer startet solide in die British Open. Der jamaikanische Diskuswerfer Traves Smikle ist positiv auf Doping getestet worden.

Frauenfußball-EM, Viertelfinale: Die Fußball-Frauen aus Dänemark sind durch Losentscheid ins Viertelfinale der Europameisterschaft in Schweden eingezogen, Russland muss dagegen die Heimreise antreten. Das teilte der Europäische Fußball-Verband UEFA nach der Auslosung am späten Donnerstagabend in Norrköping mit. Die Auslosung war notwendig geworden, weil Russland und Dänemark als Dritte ihrer jeweiligen Gruppe nach der EM-Vorrunde die gleiche Punktzahl aufwiesen. Island stand als bester Gruppendritter bereits fest. Damit sind nun alle Viertelfinal-Paarungen perfekt. An diesem Sonntag (15.00 Uhr) trifft Gastgeber Schweden auf Island, Deutschland tritt um 18.00 Uhr in Växjö gegen Italien an. Tags darauf spielen Norwegen und Spanien (18.00 Uhr) in Kalmar um den Einzug ins Halbfinale, in Linköping treffen am Montagabend (20.45 Uhr) Frankreich und Dänemark aufeinander.

Golf, British Open: Deutschlands Golfstar Martin Kaymer hat zum Auftakt der 142. British Open eine passable 72er Runde gespielt. Bei optimalen Wetterbedingungen blieb der 28-Jährige am Donnerstag auf dem Par-71-Kurs des schottischen Muirfield Golf Clubs damit einen Schlag über dem Platzstandard. "Das war okay, ich habe ein, zwei Fehler gemacht", sagte der stark erkältete Weltranglisten-35. aus Mettmann und rangierte bis zum Abend unter den Top 30. Drei Schläge besser beendete der Weltranglistenerste und dreimalige Open-Champion Tiger Woods (USA) den ersten Durchgang und war geteilter Neunter. Die Führung übernahm der Amerikaner Zach Johnson mit 66 Schlägen. Der Ratinger Marcel Siem spielte zum Auftakt des mit 6,07 Millionen Euro dotierten Traditionsturniers eine 75 und muss am Freitag um den Cut kämpfen. Ihn behinderte ebenso wie Kaymer eine Sommergrippe.

Leichtathletik, Doping: Diskuswerfer Traves Smikle hat im jamaikanischen Dopingskandal als vierter Top-Leichtathlet einen positiven Test bestätigt. Die nationale Anti-Doping-Kommission JADCO habe ihn über dieses Ergebnis einer Urinprobe von den jamaikanischen Meisterschaften im Juni informiert, schrieb der 21-Jährige in einer Mitteilung. Diese zitierten mehrere Medien am Donnerstag (Ortszeit) übereinstimmend. Welche Substanz gefunden wurde, ließ Smikle offen. "Als Athlet muss ich Verantwortung für alles übernehmen, was in meinem Körper gefunden wird. Allerdings möchte ich festhalten, dass ich nicht wissentlich oder willentlich eine verbotene Substanz eingenommen habe", teilte er mit. Insgesamt waren fünf jamaikanische Leichtathleten bei den Meisterschaften in Kingston positiv getestet worden. Die positiven Ergebnisse des früheren 100-Meter-Weltrekordlers Asafa Powell, der Sprinterin Sherone Simpson und Diskuswerferin Allison Randall waren bereits vor dem Fall Smikle publik geworden. Der Werfer war bei den Olympischen Spielen von London 2012 in der Diskus-Qualifikation gescheitert. Er werde alles tun, um sich zu rehabilitieren, betonte Smikle.

Leichtathletik-WM, Absage: Der algerische Läufer Taoufik Makhloufi, im vergangenen Sommer in London Olympiasieger über 1500 m, hat wegen einer Virusinfektion seine Teilnahme an der WM in Moskau (10. bis 18. August) abgesagt. Dies berichtete die Zeitung El Watan am Donnerstag auf ihrer Internetseite. Der 25-Jährige war schwach in die Saison gestartet und hat wegen der Erkrankung seit einem Monat nicht mehr trainiert. Damit wird in Russland ein weiterer Star fehlen. Zuvor hatten bereits der jamaikanische Sprintstar Yohan Blake und Kenias 800-m-Weltrekordler David Rudisha verletzungsbedingt abgesagt. Zudem werden die in A-Proben positiv auf Doping getesteten Sprinter Tyson Gay (USA) und Asafa Powell (Jamaika) fehlen.

Spielmanipulationen in der Türkei: Der türkische Fußball-Traditionsverein Fenerbahce Istanbul darf in der kommenden Saison möglicherweise doch in der Champions Leauge starten. Der Internationale Sportgerichtshof CAS setzte die Sperre durch die Europäische Fußball-Union (UEFA) aufgrund eines schwebenden Verfahrens aus. Wie die UEFA bestätigte, wird der 18-malige Meister daher am Freitag an der Auslosung der 3. Qualifikationsrunde der Königsklasse teilnehmen. Der ebenfalls gesperrte Stadtrivale Besiktas Istanbul wird vorerst auch bei der Auslosung zu den Play-offs der Europa League (9. August) dabei sein. Die UEFA hatte Fenerbahce ebenso wie Besiktas wegen Spielmanipulationen gesperrt. Beide Teams waren daraufhin am Mittwoch vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS gezogen. Dieser kündigte im Falle von Fenerbahce eine Entscheidung für den 28. August an, zwei Tage später soll über Besiktas entschieden werden. "Ich möchte mich bei Fans, Mitgliedern und Anwälten bedanken", sagte Fenerbahces Klubpräsdent Aziz Yildirim in einer Videobotschaft.

Boxen: Weltmeister Marco Huck hat sich vor seinem Rückkampf gegen Pflichtherausforderer Firat Arslan selbstkritisch gezeigt. "Ich habe Firat im letzten Jahr unterschätzt. Das ärgert mich. Doch dieses Mal werde ich es besser machen", sagte der 28-Jährige vor dem Duell am 14. September in Stuttgart. Die beiden Cruisergewichtler waren bereits im November 2012 gegeneinander angetreten, damals hatte WBO-Champion Huck gegen den Schwaben Arslan umstritten nach Punkten gesiegt. "Ich glaube, ich werde die gleiche Leistung wie im ersten Kampf zeigen. Wenn es ein faires Urteil gibt, dann gewinne ich", sagte der 42-jährige Arslan, der sich mit einem Sieg gegen Varol Vekiloglu auf Platz eins der WBO-Weltrangliste vorgeschoben hatte. Huck verteidigte seinen WM-Gürtel zuletzt gegen den Briten Ola Afolabi erfolgreich.

"Für uns war das eine Frage der Ehre", sagte Sauerland-Geschäftsführer Chris Meyer: "Beide haben sich damals als Sieger gesehen. Doch solche Dinge kann man ganz einfach klären, indem man den WM-Kampf einfach noch einmal macht. So kann man sehen, wer der Bessere ist."

Tennis der Frauen: Annika Beck hat beim WTA-Turnier in Bad Gastein/Österreich die Runde der letzten Acht erreicht. Im Achtelfinale der Nürnberger Gastein Ladies besiegte die 19-Jährige aus Bonn nach langem Kampf die Luxemburgerin Mandy Minella 2:6, 6:4, 6:4. In ihrem nächsten Match trifft Beck auf die Italienerin Karin Knapp (Nr. 8). "Mandy hat taktisch sehr klug gespielt, mit viel Spin und hat die Bälle sehr hoch auf die Grundlinie gestellt", sagte Beck. Sie selbst habe "durch die Höhenlage nicht den richtigen Zeitpunkt für mein Schlagtiming gefunden".

Die im Salzburger Land an Position zwei gesetzte Beck tat sich mit der Außenseiterin überraschend schwer. Schnell verlor die Deutsche den ersten Satz und lag mit 2:6, 3:4 zurück, dann bekam Beck auch noch Nasenbluten. Erst nach der medizinischen Auszeit fand sie ihren Rhythmus, behielt in der entscheidenden Phase die besseren Nerven und beendete das Spiel nach 2:16 Stunden - erneut mit einem Break.

Fußball, Winnie Schäfer: Der frühere Bundesliga-Trainer Winfried Schäfer startet in ein neues Fußball-Abenteuer. Der 63-Jährige übernimmt mit sofortiger Wirkung die jamaikanische Nationalmannschaft und soll die "Reggae Boyz" noch zur WM 2014 in Brasilien führen. Schäfer, der bereits am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde, hatte erst im Juni seinen Vertrag als Thailands Nationaltrainer aufgelöst und war zum Erstligisten Muangthong United aus Bangkok gewechselt. "Heute habe ich ein neues Kapitel in meiner Karriere aufgeschlagen. Ich werde Jamaikas neuer Cheftrainer. WM - wir kommen", twitterte Schäfer, der Nachfolger von Theodore "Tappa" Whitmore wird. Whitmore musste nach einem 0:2 in der WM-Qualifikation Anfang Juni gegen Honduras gehen. Nach sechs von zehn Spielen ist Jamaika in der entscheidenden Gruppenphase mit nur zwei Punkten Tabellenletzter. Honduras auf Relegationsplatz vier hat fünf Punkte Vorsprung. Schäfer hatte bereits 2002 mit Kamerun den Sprung zur WM geschafft. Jamaika hat bislang erst eine Endrunden-Teilnahme (1998) vorzuweisen.

Leichtathletik, Doping: Nach dem Amerikaner Tyson Gay hat auch der ehemalige 100-Meter-Weltrekordhalter Asafa Powell im Zuge des Dopingskandals seinen Hauptsponsor verloren. Der chinesische Sportartikel-Hersteller Li Ning kündigte den Vertrag mit dem 30 Jahre alten Jamaikaner am Mittwoch mit sofortiger Wirkung auf. Der Konzern sprach in einer Mitteilung von einem "Betrug, der allen Prinzipien des fairen Wettbewerbs widerspricht". Powells Manager Paul Doyle hatte am Sonntag bestätigt, dass sein Klient bei den jamaikanischen Leichtathletik-Meisterschaften positiv auf eine verbotene Doping-Substanz getestet wurde. Li-Ning-Konkurrent Adidas hatte bereits am Dienstag den Vertrag mit dem ebenfalls erwischten Ex-Weltmeister Gay ausgesetzt.

Fußball, England: Der Streit zwischen dem früheren Freiburger Bundesliga-Profi Papiss Cissé und seinem Klub Newcastle United über eine nicht islamkonforme Trikotwerbung des englischen Fußball-Erstligisten eskaliert. Der senegalesische Stürmer sagte seine Teilnahme an der Trainings- und Testspielreise der "Magpies" nach Portugal ab, weil er sich weigert, das Logo des neuen Trikotsponsors Wonga zu tragen. Das Finanzunternehmen Wonga bietet kurzfristige Kredite zu hohen Zinsen an. Der gläubige Muslim Cissé, der im Januar 2012 vom SC Freiburg nach Newcastle gewechselt war, hatte frühzeitig seinen Boykott des Sponsors angekündigt, weil dessen Geschäftsmodell nicht mit seinen religiösen Überzeugungen vereinbar sei. Cissé hatte angeboten, mit einem werbefreien Trikot oder dem Schriftzug einer wohltätigen Organisation aufzulaufen. Dies lehnte der Klub anscheinend ab. Cissé ist nicht der erste afrikanische Fußballstar, der sich einem Trikotsponsor verweigert. So hatte es der Malier Frederic Kanouté beim FC Sevilla zeitweise abgelehnt, mit dem Logo eines Wettanbieters aufzulaufen.

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