Nach zwei Abwehrfehlern ist die Rekordserie der deutschen Fußballerinnen im Finale des Algarve-Cups gerissen. Der Titelverteidiger unterlag im Endspiel in Faro im Prestige-Duell dem Olympiasieger USA mit 0:2 (0:2). Damit musste der Europameister nach zuvor 22 Spielen ohne Niederlage in Serie den ersten Misserfolg seit dem WM-Viertelfinale 2011 hinnehmen und verpasste neben dem dritten Turniersieg im Süden Portugals eine zusätzliche Portion Selbstbewusstsein für die EM-Endrunde in Schweden (10. bis 28. Juli).
Die überragende Alex Morgan profitierte bei ihrem Doppelschlag (13./34.) von Fehlern der jungen DFB-Abwehr und sicherte dem Rekordsieger USA den neunten Erfolg beim Algarve-Cup. Nach dem 20. Sieg im 31. Match bleiben die USA zudem Deutschlands Angstgegner Nummer eins.
Allerdings bekommt die Auswahl von Bundestrainerin Silvia Neid bereits am 5. April die Chance zur Revanche. In Offenbach (18.15 Uhr/ZDF) treffen die beiden Top-Nationen der Weltrangliste erneut aufeinander. Bereits vor dem Endspiel hatte Neid ein positives Fazit gezogen.
"Ich bin jetzt schon sehr zufrieden mit dem, was war", sagte die 48-Jährige angesichts von vier verletzt fehlenden Stammkräften nach zwei Siegen und einem Remis in der Gruppenphase des prestigeträchtigen Turniers. Im Endspiel musste Neid außerdem auf Saskia Bartusiak (Erkältung) und Kim Kulig (Bänderdehnung im Sprunggelenk) verzichten und schickte eine weitgehend unerfahrene Elf aufs Feld.
Die 20-jährige Luisa Wensing spielte trotz einer Platzwunde über dem Auge in der Innenverteidigung und verlor vor dem 0:1 prompt den Durchblick. Ihr Kopfball landete vor Morgans Füßen, die sich nicht lange bitten ließ. Beim zweiten Tor patzten Josephine Henning und Torhüterin Almuth Schult, die sich vor dem eigenen Strafraum nicht einig wurden.
In der Offensive waren die deutschen Frauen bemüht, blieben jedoch zunächst harmlos. Die größten Möglichkeiten besaßen Celia Okoyino da Mbabi (18.) mit einem Drehschuss und Anja Mittag (22.), die allerdings von der ehemaligen Frankfurterin Ali Krieger im letzten Moment am Schuss gehindert wurde.
Die USA leisteten sich sogar den Luxus, Weltfußballerin Abby Wambach zunächst auf der Bank zu lassen, die Olympiasiegerinnen Hope Solo und Carli Lloyd waren verletzungsbedingt erst gar nicht nach Portugal gereist. Silvia Neid reagierte in der zweiten Halbzeit und brachte drei neue Spielerinnen, Nadine Keßler musste mit einer Risswunde über dem Knie allerdings nach nur 15 Minuten wieder ausgewechselt werden.
Die erste Chance im zweiten Durchgang hatte erneut Morgan, die das Laufduell gegen Wensing gewann, aber nur die Latte traf (64.). Fünf Minuten später verpassten die eingewechselte Alexandra Popp und Okoyino da Mbabi den Anschlusstreffer. Die USA spielten fortan ihre Routine aus - Wambach war mittlerweile eingewechselt worden. Der DFB-Auswahl war dagegen das Fehlen der verletzten Stammkräfte Annike Krahn, Simone Laudehr, Fatmire Bajramaj und Bianca Schmidt anzumerken.