Frauenfußball-Bundesliga:"Sind noch nicht bei 100 Prozent"

FC Bayern München - 1. FFC Turbine Potsdam

München und Melanie Behringer (rechts) gewinnen am ersten Spieltag gegen Potsdam und Bianca Schmidt mit 3:1.

(Foto: Lukas Barth/dpa)

Der deutsche Meister Bayern München gewinnt das Auftaktspiel gegen Turbine Potsdam nach Rückstand mit 3:1. Titelkonkurrent Wolfsburg schießt gegen Jena acht Tore.

Bernd Schröder hat natürlich schon viel erlebt. Er trainiert jetzt seit 1971 mit fünfjähriger Unterbrechung (1992 bis 1997) die Frauen von Turbine Potsdam und mit dieser Erfahrung mag man ihm eine seriöse Prognose zutrauen. Schröder sagte nach der 1:3-Auftaktniederlage von Potsdam gegen Bayern München am ersten Spieltag der Frauenfußball-Bundesliga: "Es kann passieren, dass wir nach drei Spieltagen weit weg davon sind, wo wir eigentlich stehen möchten." Das nächste Spiel spielt Potsdam zu Hause gegen den SC Freiburg, dann geht es zum 1. FFC Frankfurt.

Die Niederlage in München bezeichnete Schröder als vermeidbar. "Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wenn wir 1:0 führen, müssen wir das Ding nach Hause fahren oder wenigstens Remis spielen", bemängelte Schröder, der in seine letzte Saison als Trainer geht. Die Australierin Elise Kellond-Knight (51.) hatte Turbine in Führung gebracht. Die drei Gegentreffer durch die Ex-Turbinespielerin Lisa Evans (65.) und Sara Däbritz (76./85.) hätten laut Schröder verhindert werden können. "Da waren wir selbst daran beteiligt. Bei den Toren standen wir völlig falsch." Die Niederlage sei am Ende freilich verdient gewesen, räumte der 73-Jährige ein: "Die Bayern haben mehr investiert."

Wolfsburg mit Kantersieg

Doppel-Torschützin Däbritz war entsprechend besser gelaunt als Schröder: "Ich bin froh, dass wir uns zurückgekämpft haben. Ich freue mich auch über meine zwei Tore", sagte sie nach dem Spiel am Freitagabend. Bayern-Trainer Wörle war "nicht unzufrieden" mit der Leistung seines Teams, "aber wir sind noch nicht bei 100 Prozent. Man hat gemerkt, dass noch Sand im Getriebe war nach der WM. Wir werden noch einige Wochen brauchen. Wir haben gut mit Ballbesitz agiert und hätten anfangs in der Offensive mehr aus einigen Situationen machen müssen." Wörle musste auf fünf verletzte Akteurinnen verzichten: Lena Lotzen, Katharina Baunach, Sarah Romert, Veronica Boquete und Mana Iwabuchi. Als einziger Neuzugang stand Evans in der Startformation.

Pokalsieger VfL Wolfsburg ist dagegen direkt mit einem Kantersieg in die Saison gestartet. Der Mitfavorit auf den Titel gewann bei FF USV Jena 8:0 (4:0). Die Tore vor dem Seitenwechsel erzielten Tessa Wullaert (10./26.), Alexandra Popp (22.) und Julia Simic (37.). Nach der Pause legten Verena Faißt (71.), Synne-Sofie Kinden Jensen (76.), Élise Bussaglia per Foulelfmeter (81.) und Vanessa Bernauer (86.) nach.

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