Süddeutsche Zeitung

Frauenfußball:Anja Mittag hört auf

Ex-DFB-Spielerin beendet ihre Karriere. Die Torjägerin sucht neue Herausforderungen: "Ich möchte mich weiterentwickeln, gerne in die Trainer-Richtung."

Der leise Abtritt passt zu Anja Mittag. Die langjährige Fußball-Nationalspielerin hat nie das Rampenlicht gesucht, und so beendet sie ihre Profikarriere am Montagabend mit einem Auswärtsspiel des FC Rosengard beim FC Linköping. Ihren im Juni auslaufenden Vertrag hat sie nicht mehr verlängert, somit ist mitten in der schwedischen Saison Schluss. "Die Entscheidung war in erster Linie eine Frage der Motivation. Man opfert so viel, und der Zeitpunkt fühlt sich jetzt einfach richtig an", sagte die 34-jährige Chemnitzerin. Nach 17 Jahren Leistungssport, in denen sie als Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin sämtliche Titel gewann, sucht die Torjägerin neue Herausforderungen: "Ich möchte mich weiterentwickeln, gerne in die Trainer-Richtung."

2002 begann ihre Bundesliga-Karriere bei Turbine Potsdam. Hier spielte sie am längsten und sammelte in den insgesamt neun Jahren mit dem Traditionsverein Titel um Titel. Ihren schönsten Moment erlebte Mittag mit dem Nationalteam in Rio de Janeiro am 19. August 2016. "Das war ein sehr besonderes Erlebnis, diese erste Goldmedaille für Deutschland zu holen", sagte Mittag. Seit ihrem Rücktritt aus dem DFB-Team nach der so enttäuschenden EM 2017 konzentrierte sie sich auf den FC Rosengard. So ganz mit dem Fußball spielen aufhören möchte Mittag aber nicht. "Vielleicht kann ich als Spielerin noch bei einer Mannschaft aushelfen, die nach oben will." Zunächst aber macht sie Urlaub in Frankreich - und besucht auch Spiele der Frauen-WM (7. Juni bis 7. Juli).

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Quelle:
SZ vom 21.05.2019 / SID
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