Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Bauchplatscher vom Rumpelstilzchen

Alexandra Popp gelingt eine formschöne Bauchlandung, Birgit Prinz reagiert extrem genervt auf ihre Auswechslung, Babett Peter läuft nicht grün an. Trainerin Silvia Neid tobt und schreit und hüpft an der Seitenlinie. Die deutsche Elf beim 1:0 gegen Nigeria in der Einzelkritik.

Carsten Eberts, Frankfurt

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Fussball-WM: Deutschland - Nigeria

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Alexandra Popp gelingt ein formschöner Bauchplatscher, Birgit Prinz reagiert extrem genervt auf ihre Auswechslung, Babett Peter läuft nicht grün an. Trainerin Silvia Neid tobt und schreit und hüpft an der Seitenlinie. Die deutsche Elf beim 1:0 gegen Nigeria in der Einzelkritik.

Silvia Neid

Hatte nach 39 Minuten ihren großen Auftritt, als Babett Peter einen heftigen nigerianischen Tritt ans Knie bekam. Tobte, schrie, hüpfte kurzzeitig gar aufs Spielfeld. Doch Schiedsrichterin Cha Sung Mi aus Korea zeigte an: "Ball gespielt." Tobte, schrie und hüpfte danach noch ein wenig mehr, sah dabei aus wie das Rumpelstilzchen. Resignierte anschließend, als ihre Mädchen nach dem Führungstreffer in der zweiten Halbzeit nicht nachlegten. Wusste nämlich genau: Nun muss im verbleibenden Gruppenspiel gegen Frankreich ein Sieg her - sonst ist der wichtige Vorrundenplatz eins futsch.

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Nadine Angerer

Agierte zum 100. Mal als deutsche Torfrau. Würde es denn wenigstens zum Jubiläum mit einem Zu-null-Spiel klappen? Nach dem Fiasko (ein Gegentor) zum Auftakt gegen Kanada? Es klappte, weil die Nigerianerinnen Deutschland zwar ärgerten, damit jedoch konsequent vor dem deutschen Strafraum damit aufhörten. Flog nur einmal an einer Flanke vorbei - ohne Konsequenzen.

Frauen-WM 2011 - Deutschland - Nigeria

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Linda Bresonik

Die einzige Rechtsverteidigerin der Welt, die mit der Königs-Rückennummer 10 auflaufen darf. Lieferte über 90 Minuten auch keinen einzigen Grund, weshalb sie die berühmte Ziffer von Lothar Matthäus, Maradona oder Pelé trägt. Macht aber nichts: Bresonik ist schließlich Rechtsverteidigerin. Da darf sie auch mal einen Ball auf die Tribüne hauen. Oder fünf.

Fussball-WM: Deutschland - Nigeria

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Annike Krahn

Stammt aus Bochum, spielt in Duisburg und hatte im ersten Spiel gegen Kanada einen eben so großen Laufweg zurückgelegt. Hatte sich fest vorgenommen, es heute zumindest mal nach Dortmund oder Köln zu schaffen. Bleib jedoch erneut am Bochumer Hauptbahnhof hängen. Hat das Glück, dass Bundestrainerin Neid auf ihrer Position keine überzeugenden Alternativen hat.

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Saskia Bartusiak

Spielte diesmal mehr flache, kurze als lange, hohe Pässe, was Bundestrainerin Silvia Neid gefallen haben dürfte. Hatte als Innenverteidigerin in der ersten Halbzeit jedoch auch die meisten Ballkontakte, was der Bundestrainerin überhaupt nicht gefallen haben dürfte. Freut sich auf die Französinnen - wenn sie voraussichtlich zum ersten Mal richtig gefordert wird.

Frauen-WM 2011 - Deutschland - Nigeria

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Babett Peter

Hat eine Vorliebe für Krafttraining, wird entsprechend manchmal "Hulk" genannt. Lief gegen Nigeria jedoch nicht grün an, verwandelte sich auch nicht in Bruce Banner oder den Savage Hulk. Verwandelte sich nicht einmal in Babett Peter aus dem ersten Spiel, die Kerstin Garefrekes ein wunderbares Tor auflegte. Bleib einfach Babett Peter - und fiel über 90 Minuten kaum auf.

Germany v Nigeria: Group A - FIFA Women's World Cup 2011

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Kim Kulig

Wer Kim Kulig nur von dieser WM her kennt, darf sich fragen, wie sie es zu dieser WM geschafft hat. Soll das deutsche Spiel eigentlich ordnen und strukturieren, führt die Statistiken bislang jedoch lediglich in den wenig schmeichelhaften Bereichen "Fehlpässe" und "versprungene Bälle" an. Dabei gehört Kulig doch zu den talentiertesten Frauen, die der deutsche Fußball hat. Wird dies vielleicht bei dieser WM noch zeigen.

Fussball-WM: Deutschland - Nigeria

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Simone Laudehr

Tauchte bereits nach drei Minuten direkt vor Nigerias Keeperin Precious Dede auf, war aber so verdutzt, dass sie ihr am Fünfmeterraum an den Oberkörper schoss. Konnte selbst nicht ahnen, dass dies die einzig echte deutsche Torchance der ersten Halbzeit sein sollte. Bekam zu Beginn der zweiten Halbzeit erneut den Ball am Fünfmeterraum, blieb diesmal cool und wuchtete den Ball per Dropkick ins Netz. Jubelte anschließend herzzerreißend schön. Konnte wiederum nicht ahnen, dass dies das einzige deutsche Tor bleiben würde. War damit automatisch "Frau des Spiels".

Fussball-WM: Deutschland - Nigeria

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Kerstin Garefrekes

Konnte den Namen Mario Gomez nach dem Eröffnungsspiel nicht mehr hören. Wurde in Berlin schließlich häufiger auf ihren slapstickartigen Fehlschuss als auf ihr Tor zum 1:0 angesprochen. Tat gegen Nigeria alles, um diesmal nicht zum Gerede der Leute zu werden - weder positiv, noch negativ.

Frauen-WM 2011 - Deutschland - Nigeria

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Melanie Behringer

Begann nach ihrer guten Leistung gegen Kanada erneut über links, konnte im Duell mit Konkurrentin Lira Bajramaj jedoch keine Pluspunkte mehr sammeln: Musste nach einem Zusammenprall bereits nach 31 Minuten ausgewechselt werden, Verdacht auf Außenbandriss im rechten Sprungelenk. Wurde sofort ins Krankenhaus gebracht - später gab es Entwarnung: Das Band ist nur gedehnt.

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Celia Okoyino Da Mbabi

Wurde nach dem Kanada-Spiel so überschwänglich gelobt, dass es ihr fast schon peinlich war. Bundestrainerin Silvia Neid attestierte ihr eine "hervorragende Form", überhaupt sei die 23-Jährige momentan "sehr wichtig für unser Team".  Zeigte gegen Nigeria weder, dass sie eine hervorragende Form hat, noch dass sie eine extrem wichtige Spielerin ist. Vielmehr, dass sie eine sehr junge Spielerin ist - und dass ihr nicht jedes Spiel gleich gut gelingt. Wurde nach 87 Minuten ausgewechselt.

Fussball-WM: Deutschland - Nigeria

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Birgit Prinz

Betonte vor dem Spiel im SZ-Interview, wie gerne sie doch als hängende Spitze agiert, die Bälle klug verteilt und auf diese Weise eigentlich für die Mannschaft viel wertvoller ist. Durfte trotzdem erneut als echte Sturmspitze ran. Das tat ihrem Spiel nicht gut, da sie in Sprintduellen mit der nigerianischen Abwehr stets maximal Zweite wurde. Verlebte deshalb erneut einen extrem kurzen Arbeitstag und wurde nach nur 52 Minuten ausgewechselt. War danach extrem wütend.

Fussball-WM: Deutschland - Nigeria

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Alexandra Popp

Kam nach 31 Minuten für die verletzte Melanie Behringer. Fügte sich gut ins mäßige deutsche Spiel ein - und setzte ihre erste Flanke hinter das Tor. Jubelte nach Laudehrs Führungstreffer jedoch am schönsten, wetzte hinter der Torschützin hinterher, beendete ihren Lauf mit einem formschönen Bauchplatscher auf Laudehr. Kein Arbeitsnachweis, mit dem sie als Rentnerin einmal prahlen kann, aber immerhin.

Germany v Nigeria: Group A - FIFA Women's World Cup 2011

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Inka Grings

Kam wie schon im ersten Spiel früh für Birgit Prinz. Gönnte sich gleich in ihrer ersten Aktion einen Hackentrick - und leitete so den Führungstreffer ein.

Fussball-WM: Deutschland - Nigeria

Quelle: dapd

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Frauen-WM 2011: Einzelkritik Deutschland:Fatmire Bajramaj

Wurde nach 87. Minuten für Célia Okoyino da Mbabi eingewechselt. Kurz darauf pfiff Schiedsrichterin Cha Sung Mi ab.

© sueddeutsche.de/jüsc
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