Frauen-Weltcup:"Macht wieder Spaß"

Rebensburg of Germany reacts following the women's giant slalom of the Alpine Skiing World Cup in Lienz

Wieder Freude im Ziel: Viktoria Rebensburg wird in Lienz Dritte.

(Foto: Leonhard Foeger/Reuters)

Viktoria Rebensburg glänzt beim Riesenslalom in Lienz - aber auch die Bayerin kann den nächsten Sieg von Lara Gut nicht verhindern.

Von Gerald Kleffmann, Lienz/München

Nur noch eine Fahrerin stand im Starthaus, Ana Drev war die letzte, die die Lara-Gut-Show hätte verhindern können. Die 30-jährige Slowenin, eine passable Profi-Skifahrerin, aber bisher keine Siegläuferin, hatte im ersten Durchgang des Riesenslaloms von Lienz die Bestzeit erzielt. Als sie am Montagnachmittag erneut startete, stand die namhafte Konkurrenz schon im Zielraum - die Schweizerin Gut als Führende (2:06,00 Minuten), die Liechtensteinerin Tina Weirather als Zweite (+0,12) - und Viktoria Rebensburg (+0,30) aus Tegernsee als Dritte. Ob Drev wegen des Drucks scheiterte oder nur einen Fahrfehler beging, der sie aus dem Rennen beförderte, war am Ende nicht mehr relevant. Denn im Frauen-Weltcup baut sich gerade eine mächtige Geschichte auf, sie handelt davon, dass eine gereifte, oft als schwierig verschriene Athletin aus dem Tessin die Gunst des Augenblicks nutzt - und Erfolg auf Erfolg feiert.

Zu behaupten, die 1,60 Meter große Gut sei die beste Skifahrerin im Weltcup- Zirkus, trifft es sicher nicht ganz. Es fehlen die großen Maßstäbe. Allrounderin Tina Maze aus Slowenien nimmt ein Sabbatical. Gesamtweltcup-Siegern Anna Fenninger aus Österreich ist in der Reha-Phase. Die Amerikanerin Mikaela Shiffrin fehlt auch verletzt. Aber unter denen, die noch im Wettbewerb stehen, ragt Gut neuerdings heraus. Mit 558 Punkten im Gesamtklassement hat sich die 24-Jährige von Lindsey Vonn (500) abgesetzt; die amerikanische Speedspezialistin war in Lienz ausgeschieden. Die Schwedin Frida Hansdotter hat als Dritte nur 344 Punkte vorzuweisen.

Einen Sprung auf den achten Platz in der Gesamtwertung machte Rebensburg (264), die ihre zuletzt vermisste Unbekümmertheit erkennen ließ. "Ich bin seit Courchevel sehr zufrieden wie alles zusammenpasst, technisch und vom Material her, so macht es wieder Spaß", sagte Rebensburg. In Frankreich hatte Deutschlands beste Fahrerin als Vierte ihr bestes Saisonergebnis erreicht - das sie nun mit dem forschen Auftritt unterbot. Nachdem der Weltcup-Start nicht sonderlich geglückt war für die Frauen-Auswahl des Deutschen Ski-Verbandes, wird Rebensburgs Podiumsplatz wie eine Genugtuung gedeutet. "Für das Damen-Team, das ganz schön zu kämpfen hatte, ist das ein schöner Jahresabschluss", sagt Alpinchef Wolfgang Maier. Wie dieser Kampf aussieht, belegten Lena Dürr (Germering), Simona Hösl (Berchtesgaden) und Barbara Wirth (Lenggries): Alle verpassten den zweiten Lauf.

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