Frauen-Bundesliga:Wieder selbstbewusst

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Bayernspielerin Lina Magull gegen die Frankfurterin Geraldine Reuteler. (Foto: imago/Hartenfelser)

Der FC Bayern München empfängt den 1. FFC Frankfurt und setzt sich mit 3:1 durch. Doch Wolfsburg bleibt an der Tabellenspitze.

Von Anna Dreher

Als alle anderen Spielerinnen längst in der trockenen Kabine des FC Bayern Campus waren, stand Manuela Zinsberger noch draußen im Regen mit ihrem Trainer. Die Torhüterin diskutierte und gestikulierte und ihre Mimik verriet, wie zufrieden sie mit diesen ersten 45 Minuten gegen den 1. FFC Frankfurt in der Pause war: gar nicht. Am Mittwochabend wollte München den Anschluss an Tabellenführer VfL Wolfsburg halten und sich weiter Selbstvertrauen holen. Und zunächst sah es ganz danach aus, als würde das eher nicht gelingen. "Manchmal gibt es einfach Dinge, die kann man nicht erklären", sagte Zinsberger. "Aber wir haben versucht, uns gegenseitig zu pushen. Spielen müssen wir ja eh." Nach den zweiten 45 Minuten stand sie wieder draußen im Regen. Aber sie ärgerte sich nicht mehr. Auf der Anzeige hinter ihr leuchtete groß auf: 3:1 (1:1).

Die erste Halbzeit hatte Bayern mutig begonnen, aber die euphorische Offensive des Tabellenzweiten wurde in der zwölften Minute von Frankfurt jäh unterbrochen. Nach einer Ecke konnten sich die Münchnerinnen nicht klar sortieren, in dem Chaos setzte sich Saskia Matheis durch und brachte Frankfurt in Führung. Danach stand sich die Mannschaft von Trainer Thomas Wörle selbst im Weg mit dem entscheidenden Pass, der zu ungenau gespielt nicht ankam, mit Missverständnissen im Spielaufbau und auch wegen eines Gegners, der hinten sicher stand und nicht aufhörte, anzugreifen. Bayern machte aus seinen teils guten Chancen zu wenig - bis kurz vor der Halbzeitpause. In einer niederländischen Co-Produktion spielte Lineth Beerensteyn zu Jill Roord, die mit Ruhe und Übersicht den Ausgleich erzielte (40.)

"Für uns war das heute das vierte Spiel in elf Tagen. Das hat man uns angemerkt", sagte Wörle. "Wir haben etwas Anlauf gebraucht, aber wir haben uns noch frei gespielt - und Moral und Stärke gezeigt." Vor den Augen von Bundestrainer Horst Hrubesch führte dieses Freispielen zu einer schwächer werdenden Gegenwehr der Frankfurterinnen und einem mit jeder Aktion wachsenden Selbstbewusstsein der Münchnerinnen. Die Bilanz lautete trotzdem: Viele Chancen, kein Tor - bis Beerensteyn sich wie so oft an diesem Abend durchsetzte (66.) und Sara Däbritz noch auf 3:1 erhöhte (87.).

© SZ vom 25.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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