Frankfurt gegen Hoffenheim:90-minütiger Werbeblock

Eintracht Frankfurt v TSG 1899 Hoffenheim - Bundesliga

Frankfurt und Hoffenheim erspielen sich zahlreiche Chancen in einem spektakulären Spiel.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Von Johannes Aumüller, Frankfurt

Noch einmal setzten die Frankfurter zum Angriff an. Über rechts drang Angreifer Sébastien Haller in den Strafraum ein, er legte sich den Ball auf den linken Fuß und zog scharf ab. Doch sein Schuss ging knapp übers Tor von Hoffenheims Schlussmann Oliver Baumann. Kurz danach war Schluss in dem munteren Duell zweier Europapokal-Anwärter, das leistungsgerecht 1:1 (0:0) endete. "Das war Werbung für den Fußball", fand Frankfurts Trainer Niko Kovac: "Irgendwie hätten heute beide Mannschaften drei Punkte verdient gehabt." Sein Hoffenheimer Kollege Julian Nagelsmann sah es ähnlich. "Mit dem Punkt bin ich nicht zufrieden, aber mit dem Spiel schon", sagte er.

Eintracht Frankfurt war zunächst die kontrollierende Mannschaft, wenngleich sich das nicht in gefährlichen Momenten niederschlug. Die TSG Hoffenheim hingegen brauchte etwas, um in Tritt zu kommen. Aber nach einer halben Stunde entwickelte sich eine lebhafte Partie, mit Gelegenheiten auf beiden Seiten. Konterchance für Serge Gnabry (34.), Pfostentreffer von Andrej Kramaric (37.), eine knapp verpasste Hereingabe von Nico Schulz - so sah die Chancen-Trilogie der TSG in der letzten Viertelstunde vor der Pause aus.

Auf der anderen Seite hielten die Frankfurter mit einem Fernschuss von Marco Fabian dagegen, der das Tor knapp verfehlte (35.). Und sie mussten sich ärgern, dass kurz vor der Halbzeit nicht wenigstens eine von drei Gelegenheiten hineinging: Nach einer Ecke parierte Hoffenheims Torwart Baumann sehenswert einen gefährlichen Schuss von Marco Russ (42.), der Nachsetzer von Luka Jovic wurde kurz vor der Linie abgeblockt, eine Minute später köpfelte Jovic knapp neben den Pfosten.

Auch nach der Pause spielen beide Teams munter weiter

Nach der Pause ging es ähnlich abwechslungsreich weiter. Hoffenheims Mark Uth übersah bei einem Angriff gleich zwei besser postierte Mitspieler und scheiterte dann an Frankfurts Schlussmann Lukas Hradecky. Im Gegenzug vergab mal wieder Jovic. Aber eine Minute später war es dann fast schon zwangsläufig der 20 Jahre alte Serbe, der endlich eine der vielen guten Chancen zu einem Tor verwertete. Marius Wolf brachte den Ball von der rechten Seite herein, dort hielt Jovic den Fuß hin - 1:0 in der 49. Minute.

Schon zum achten Mal in dieser Saison traf der Serbe, doch zum Leidwesen der Frankfurter musste er sich direkt nach behandeln lassen. Er versuchte es noch ein paar Minuten, dann sah er ein, dass es nicht weiterging. Aber Jovic war noch nicht mal in der Kabine angekommen, da schlugen die anfeuernden Gesänge der Frankfurter Zuschauer in einen Schreckensruf um. Hoffenheims Serge Gnabry traf von der rechten Seite ins lange Eck, 1:1 (56.) - es war sein fünftes Tor in den vergangenen fünf Spielen. Keine der beiden Mannschaften wollte sich mit dem Remis abfinden, insbesondere die Gastgeber kamen noch zu einigen guten Szenen. Die beste hatte der eingewechselte Haller, der aber per Kopf bloß die Latte traf (69.). Aber irgendwann schienen beide Teams ihrem großen Pensum Tribut zu zollen.

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