Frankfurt:Exzellent in Form

Fortuna Duesseldorf v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

Die Tore 13 und 14: Frankfurts Sebastien Haller (am Ball) erhöhte mal wieder sein Trefferkonto, gegen Düsseldorf traf er zweimal – hier zum 2:0.

(Foto: Lars Baron/Getty Images)

Die Eintracht gewinnt abgezockt das Bundesliga-Spiel in Düsseldorf und reist gestärkt zum Europa-League-Rückspiel nach Mailand.

Von Ulrich Hartmann, Düsseldorf

Am Donnerstagabend wird der Fußballtrainer Adi Hütter per Dekret von seiner Mannschaft isoliert. Das wäre nicht mal so schlimm, wenn sein Klub Eintracht Frankfurt zu diesem Zeitpunkt nicht das wichtigste Europapokalspiel seit 24 Jahren absolvieren würde. Hütter muss das Achtelfinal-Rückspiel in der Europa League bei Inter Mailand von der Tribüne aus anschauen. Er darf keinerlei Kontakt zu seinem Team haben, weil er im Hinspiel (0:0) nach dem wütenden Tritt gegen eine Wasserflasche von der Bank verbannt worden war. Hütter findet die Sperre fürs Rückspiel übertrieben, ärgert sich auch darüber und hofft nun, dass seine Assistenztrainer Armin Reutershahn und Christian Peintinger "die Sache allein hinbekommen". Seit Montagabend sind diesbezüglich aber alle recht zuversichtlich. Mit einem 3:0-Sieg bei Fortuna Düsseldorf haben die Frankfurter neuerlich gezeigt: Es ist zurzeit total egal, wer bei der Eintracht spielt - sie machen es alle exzellent.

Ohne den verletzten Ante Rebic, mit Sebastien Haller zunächst nur auf der Bank und trotz eines eher lässig daherspielenden Luka Jovic gewannen die Frankfurter beim zuletzt zweitbesten Team der Bundesliga auch deshalb so deutlich, weil sich der von einer langwierigen Verletzung genesene Portugiese Goncalo Paciencia schon als der vierte überragende Eintracht-Stürmer entpuppt. Hinzu kam, dass Haller nach seiner Einwechslung in der 72. Minute auch noch zwei Tore schoss. Die 1:0-Führung hatte Paciencia kurz nach der Pause per Kopfball erzielt. Es war nach dem 3:2-Siegtor in der Nachspielzeit eine Woche zuvor gegen Hoffenheim sein zweites Tor in zwei aufeinanderfolgenden Spielen. "Mit ihm sind wir jetzt noch schwerer auszurechnen", sagte Sportdirektor Bruno Hübner grinsend. Über die Haller-Treffer in der Nachspielzeit wunderte sich sowieso niemand mehr. Der Franzose rangiert mit 14 Saisontreffern in der Bundesliga-Torschützenliste auf Rang drei hinter Bayerns Robert Lewandowski (17) und dem Eintracht-Kollegen Jovic (15).

Die Tore ihrer vielen in Topform befindlichen Stürmer haben zur Folge, dass die Frankfurter seit elf Pflichtspielen unbesiegt sind. 22 Treffer haben sie in dieser Zeit erzielt und sich dabei zwei torlose Unentschieden geleistet - das zweite davon im Hinspiel gegen Inter. Am optimistischsten bezüglich des ersten Frankfurter Einzugs in ein Europapokal-Viertelfinale seit 1995 äußerte sich Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel. Ihn beeindruckt die Effizienz der Eintracht-Stürmer. "Sie schießen immer ihre Tore", schwelgte Funkel, "deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass die Eintracht am Donnerstag weiterkommt." Dem Trainer Hütter spendeten diese Worte Trost. Schließlich wird er während der Partie bei Inter Mailand keinerlei Einfluss aufs Geschehen nehmen können.

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