Foul von Zlatan Ibrahimovic:"Der Schiedsrichter hatte Angst"

Fußball-EM, David Alaba, Zlatan Ibrahimovic, Pavel Kralovec

Vermutete Absicht hinter dem Ellenbogenschlag von Zlatan Ibrahimovic (re.): Österreichs David Alaba (li.).

(Foto: Hans Punz/AP)

Zlatan Ibrahimovic streckt David Alaba in der EM-Qualifikation mit dem Ellenbogen nieder - und kommt fast unbestraft davon. Österreich wittert einen "Star-Bonus", der Schwede reagiert sarkastisch.

  • Österreichs Fußballer beschweren sich nach dem EM-Qualifikationsspiel gegen Schweden über den milde geahndeten Ellenbogenschlag von Torjäger Zlatan Ibrahimovic gegen Bayern-Profi David Alaba. Sie vermuten einen "Star-Bonus".
  • Ibrahimovic reagiert mit Sarkasmus - und macht die Körpergröße Alabas für den Vorfall verantwortlich.

Milde Strafe für Ellenbogenschlag

Auffallen um jeden Preis heißt das Motto von Zlatan Ibrahimovic. Diesmal sorgte der Stürmer von Paris St. Germain aber nicht durch Tore für Aufsehen, sondern mit einem Ellbogenschlag gegen David Alaba in der EM-Qualifikation zwischen Schweden und Österreich. Ein schlechtes Gewissen hatte er nicht. "Ich denke, dafür sollte ich 40 Spiele gesperrt werden", kommentierte der schwedische Fußballer nach dem 1:1 (1:1) mit spöttischem Unterton.

Eine nachträgliche Strafe für seine Aktion muss der Torjäger nicht fürchten. Schiedsrichter Pavel Kralovec (Tschechien) sah die Aktion und entschied auf Freistoß für Österreich. Weitere Sanktionen gab es zur Verwunderung Alabas nicht. Ibrahimovic warf dem Bayern-Profi derweil theatralisches Verhalten vor. "Alaba attackiert mich zwei Mal, beim dritten Mal schirme ich den Ball ab", rechtfertigte sich Ibrahimovic nach dem Spiel gegenüber dem Guardian, "er ist 1,50 oder 1,60 Meter groß, natürlich ist er dann auf Höhe meines Ellenbogens".

Auch sonst zog Ibrahimovic während seines 100. Länderspiels vor allem während der Spielunterbrechungen Aufmerksamkeit auf sich:

Österreichs Fußballer beschuldigen Schiedsrichter

In Österreich wurde die Aktion wenig humorvoll aufgenommen. "Der Schiedsrichter hatte Angst, normalerweise muss Zlatan mit Rot vom Platz gehen", schimpfte Aleksandar Dragovic. Sein Teamkollege Zlatko Junuzuvic sprach von einem "Star-Bonus" für den Schweden. Alaba forderte während der Partie eine härtere Sanktion für seinen Gegenspieler - vergeblich.

Geniale Tore, schlechte Manieren

Ibrahimovic ist für spektakuläre Tore bekannt, überliefert sind allerdings auch der eine oder andere Ausraster. In Frankreich streckte der Torjäger von Paris St. Germain einst Torhüter Stephane Ruffier vom AS St. Etienne mit einem Kung-Fu-Tritt nieder, in Italien verpasste er Salvatore Aronica vom SSC Neapel eine Ohrfeige. Sechsmal sah er bereits die Rote Karte. Seine Manieren bekam eine italienische TV-Moderatorin zu spüren, die von ihm angepöbelt wurde.

Seine Fans haben ihm dank seiner Torproduktion meistens verziehen. Gegen England traf er in einem Länderspiel per Fallrückzieher aus 30 Metern. Viermal war er in Italien und Frankreich bereits Torschützenkönig, elf Mal gewann er mit seinen Klubs in Holland, Italien, Spanien und Frankreich die Meisterschaft. Die meisten Arbeitgeber akzeptierten seine gelegentlichen Eskapaden - ausgenommen der FC Barcelona, der komplementierte Ibrahimovic nach einem Jahr aus dem Kader. Trainer war damals ein gewisser Pep Guardiola.

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