Fortuna DüsseldorfNeue Chance für Anfang

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Der neue Trainer Markus Anfang leitet sein erstes Training bei Fortuna Düsseldorf.
Der neue Trainer Markus Anfang leitet sein erstes Training bei Fortuna Düsseldorf. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)
  • Fortuna Düsseldorf trennt sich nach dreieinhalb Jahren von Trainer Daniel Thioune aufgrund zuletzt enttäuschender Leistungen.
  • Markus Anfang wird als neuer Trainer vorgestellt und kehrt damit an seine alte Wirkungsstätte zurück, wo er bereits als Spieler aktiv war.
  • Unter Thioune sank Fortunas Punkteschnitt kontinuierlich von 1,85 auf zuletzt nur noch 1,25 Punkte pro Spiel in dieser Saison.
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Nach dreieinhalb Jahren trennt sich Zweitligist Fortuna Düsseldorf von Trainer Daniel Thioune. Für seinen Nachfolger ist es eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte.

Von Ulrich Hartmann, Düsseldorf

„Kinderfußball“ ist im Nachwuchssport kein Schimpfwort. Kinderfußball ist ein relevanter Bestandteil der Jugendförderung. Als der Torwart Florian Kastenmeier den jüngsten Auftritt seines Zweitligisten Fortuna Düsseldorf als „dumm“ und „naiv“ und schließlich als „Kinderfußball“ diskreditierte, wollte er aber deutlich machen, dass mit den Auftritten der Mannschaft etwas nicht stimmt.

Am Montag hat sich Fortuna Düsseldorf nun nach drei Jahren und acht Monaten vom Trainer Daniel Thioune getrennt. Grund waren Leistungen, die nicht dem Potenzial des Kaders entsprachen. Auslöser war die 2:3-Niederlage am Freitag gegen den 1. FC Nürnberg. Es war die dritte Heimniederlage im vierten Heimspiel. Düsseldorf will aufsteigen, steht nach acht Partien aber nur im Mittelfeld.

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Dafür, dass in der Arena am Rhein bald wieder Männerfußball gespielt wird, soll der neue Trainer Markus Anfang sorgen. Der 51 Jahre alte Kölner wurde am Montag vorgestellt. Über Saisonziele mochte Anfang nicht gleich sprechen. Er wolle die Mannschaft zunächst stabilisieren. „Die zweite Liga ist sehr eng“, sagte er tröstend.

Fortuna-Sportvorstand Klaus Allofs wirkte noch mitgenommen von Thiounes Freistellung. „Wir haben Daniel gesagt, wie dankbar wir sind für die dreieinhalb gemeinsamen Jahre, er war vom ersten Tag an ein echter Botschafter für Fortuna Düsseldorf“, schwelgte Allofs, „mit ihm ist es über eine berufliche Zusammenarbeit fast hinausgegangen.“ Dass man Thiounes Vertrag noch im November 2024 bis 2028 verlängert hatte, sei „ein Vertrauensbeweis“ gewesen. Langfristige Folgekosten fürchtet Allofs nicht: „Wir müssen nicht damit rechnen, dass Daniel Thioune in den nächsten drei Jahren kein Trainer sein wird.“

Unter Thioune war Fortunas Punkteschnitt zuletzt immer weiter gesunken

Für Anfang ist es eine Rückkehr nach Düsseldorf. Von 1995 bis 1997 und von 2006 bis 2008 hat er für die Fortuna gespielt. Als Cheftrainer ist Düsseldorf seine siebte Station. Holstein Kiel führte er 2017 in die zweite Liga. Im April 2019 wurde er beim damaligen Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Köln drei Spieltage vor Saisonende entlassen, weil man um den Aufstieg fürchtete (der aber gelang). Im November 2021 trat Anfang bei Werder Bremen nach nur vier Monaten zurück, nachdem bekannt geworden war, dass er zur Dokumentation einer angeblichen Corona-Impfung ein gefälschtes Zertifikat verwendet hatte. Danach fand er eine Anstellung bei Dynamo Dresden. Zuletzt wurde er im April 2025 vier Spieltage vor dem Saisonende beim Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern entlassen, weil man ihm den Aufstieg (der auch nicht gelang) nicht mehr zutraute.

Unter Thioune war Fortunas Punkteschnitt zuletzt immer weiter gesunken: von 1,85 Punkten (Saison 2023/24) auf 1,56 (2024/25) und auf nur noch 1,25 Punkte in den ersten acht Partien der laufenden Spielzeit. 13 neue Spieler musste er integrieren. Das gelang nicht gut. „Wir waren mit der Entwicklung der Mannschaft und mit der Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben, nicht zufrieden“, sagte Allofs.

Düsseldorf war 2019/20 letztmals erstklassig. Thioune hat den Klub in den Abschlusstabellen auf die Plätze zehn, vier, drei und sechs geführt. 2024 scheiterte man in der Relegation im Elfmeterschießen unglücklich am VfL Bochum.

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