Formel-1-WM in Ungarn:Räikkönen gewinnt vor Schumachers

Der McLaren-Mercedes Pilot verwies mit seinem vierten Saisonsieg die beiden Schumacher-Brüder auf Platz zwei und drei. Alonso kam nach einer Kollision in der ersten Kurve nur auf Rang 11.

Der Finne Kimi Räikkönen hat den Großen Preis von Ungarn gewonnen. Für Weltmeister Michael Schumacher reichte es in Budapest nur für Platz zwei. Dritter wurde Ralf Schumacher im Toyota.

Formel-1-WM in Ungarn: Holte im McLaren-Mercedes den Großen Preis von Ungarn - Kimi Räikkönen.

Holte im McLaren-Mercedes den Großen Preis von Ungarn - Kimi Räikkönen.

(Foto: Foto: Reuters)

Für Spitzenreiter Fernando Alonso stand das 13. von 19 Saisonrennen stand unter keinem guten Stern. Renault-Pilot musste nach einer Kollision in der ersten Kurve einen Zwangsstopp einlegen und einen neuen Frontflügel abholen. Er kam nur auf den elften Platz

Alonso immer noch knapp vorne

Damit ist das Titelrennen 2005 vor der Türkei-Premiere der Formel 1 am 21. August in Istanbul zumindest wieder ein bisschen spannender geworden.

Alonso führt die WM-Wertung zwar weiter mit 87 Punkten an, doch Verfolger Räikkönen liegt nun nur noch 26 Zähler hinter dem Spanier zurück.

Auf Platz drei darf sich Schumacher mit 55 Punkten zumindest rechnerisch wieder Hoffnung auf seinen dann achten Titel machen. Schumacher hatte in Budapest die 64. Pole Position seiner Karriere erobert, damit fehlt ihm nur noch eine Bestzeit um den legendären Erfolg des Brasilianers Ayrton Senna einzuholen.

Der Mönchengladbacher Nick Heidfeld kam im BMW-Williams als Sechster ins Ziel. Schumacher behauptete beim Start zunächst souverän die Führung. Dagegen war der Österreicher Christian Klien (Red Bull) gleich in der ersten Kurve in einen spektakulären Unfall verwickelt. Doch trotz eines Abflugs nach einem Zusammenprall mit einem Sauber-Boliden und eines Überschlags blieb der 22-Jährige unverletzt.

Hilfreicher Boxenstopp

Der als Vierter ins Rennen gestartete Räikkönen arbeitete sich bis auf Platz zwei nach vorn und saß Schumacher über lange Zeit mit weniger als einer Sekunde Rückstand dicht im Nacken. Den zweiten Boxenstopp des Weltmeisters nutzte der Finne in der 36. Runde zum Überholen.

Inzwischen hatte sich zwar der bis dato nur einmal beim "Nachtanken" gewesene Montoya an die Spitze gesetzt, doch Räikkönens Teamkollege schied nur wenig später wegen einer gebrochenen Antriebswelle aus.

Dem Feld weit hinterher fuhr zu diesem Zeitpunkt WM-Primus Alonso. Der in dieser Saison bereits sechsmal erfolgreiche Spanier war zwei Tage nach seinem 24. Geburtstag schon nach der Hälfte des Rennens überrundet worden.

Die Schlagzeilen rund um das Rennen im Glutofen von Budapest bei Temperaturen von mehr als 35 Grad Celsius bestimmte aber in erster Linie Schumachers Teamkollege Barrichello. Sein Wechsel zu BAR-Honda nach sechs Jahren bei Ferrari soll am Mittwoch offiziell verkündet werden.

"In der Formel 1 gibt es keine Freundschaften"

"Rubinho", der noch einen Vertrag bis 2006 bei der Scuderia besitzt, soll einen Kontrakt über zwei Jahre beim britisch-japanischen Rennstall unterschrieben haben. Ausgerechnet Formel-1-Boss Bernie Ecclestone bestätigte im Fahrerlager das Ende der Erfolgs-Ehe Schumacher/Barrichello. Ex-Weltmeister Nelson Piquet hatte das Scheitern zuvor in der brasilianischen Zeitung Estado de Sao Paulo angekündigt.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug zeigte Verständnis für die Entscheidung Barrichellos, der bei den "Roten" jährlich rund 10 Millionen Euro kassiert habe soll. "Rubens hat bei Ferrari einen tollen Job gemacht, aber vielleicht war es an der Zeit zu wechseln", sagte Haug.

Schumacher-Manager Willi Weber beschrieb Barrichello als "loyalen Kollegen von Michael", sagte dem sid aber auch: "Jeder hat sein eigenes Ding gemacht, denn in der Formel 1 gibt es keine Freundschaften."

Verhandeln statt Feiern steht indes für Schumacher zu Beginn der knapp dreiwöchigen Sommerpause auf dem Programm: Ausgerechnet an seinem zehnten Hochzeitstag am Montag nimmt er in Cannes an einem Krisengipfel der Fahrergwerkschaft GPDA mit FIA-Präsident Max Mosley teil. "Wir wollen dort ein paar Dinge ansprechen, die wir für verbesserungswürdig halten", sagte Schumacher.

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