Der Duden kennt zwei Bedeutungen für das Wort "Trick". Zum einen gibt es ein "listig ausgedachtes, geschicktes Vorgehen; einen unerlaubten Kunstgriff, ein Manöver, mit dem jemand getäuscht, betrogen wird". Und dann bedeutet Trick noch eine "oft einfache, aber wirksame Methode, Handhabung von etwas zur Erleichterung einer Arbeit, Lösung einer Aufgabe". Hamilton weiß das natürlich. Aber längst nicht jeder weiß das. Nach dem Rennen in Spa, in dem er schon in der ersten Runde von Sebastian Vettel überholt worden war, und danach mit weniger Geschwindigkeit auf den Geraden chancenlos hinter ihm hergefahren war, nahm Lewis Hamilton Vettels Ferrari in Augenschein und mutmaßte: "Sie haben ein paar Tricks im Auto!"
Das Wort Trick war also in der Welt und die britische Boulevardpresse hyperventilierte sogleich: Unterstellte Hamilton Vettel, dass er betrogen hatte? Meinte er, dass sich Ferrari einen unerlaubten Kunstgriff listig ausgedacht hatte? "Nein, so darf man meine Worte nicht auslegen. Das Wort "trick" steht bei mir nur dafür, dass Ferrari etwas ganz Besonderes hat, im Sinne von mehr Speed auf den Geraden", sagte Hamilton und verwies so auf die zweite, eher harmlose Bedeutungsebene des Wortes. Er selbst habe schließlich auch ein paar Tricks in seinem Auto verbaut. Also solle man ihm doch nun bitteschön nicht das Wort im Mund verdrehen und schreiben, er habe behauptet, es sei etwas faul am Ferrari. "Sie haben Dinge im Wagen, die wir nicht haben. Wir haben Dinge im Wagen, die sie nicht haben." So einfach sei das. Was er nicht sagte, aber wohl meinte: Schon seit dem Rennen in Österreich ist klar, dass die Dinge, die im Ferrari sind, schneller machen, als die Dinge, die im Mercedes sind.