Formel 1:Sebastian Vettel verlässt Red Bull

Sebastian Vettel

Die Nachricht kam mitten in der Nacht: Sebastian Vettel wird nur noch fünf Rennen für Red Bull fahren.

(Foto: AP)
  • Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel verlässt Red Bull.
  • Er wechselt offenbar zu Ferrari und nimmt dort den Platz von Fernando Alonso ein. Dafür gibt es aber noch keine offizielle Bestätigung.
  • Daniil Kwjat wird Vettels Nachfolger bei Red Bull.

Sebastian Vettel verlässt Red Bull

Die Formel 1 steht vor einem spektakulären Fahrerwechsel: Sebastian Vettel wird nur noch fünf Rennen für Red Bull fahren und das Team dann nach sechs gemeinsamen Jahren verlassen. Auch wenn es dafür keine offizielle Bestätigung der unmittelbar Beteiligten am Samstagmorgen in Suzuka gab: Der Heppenheimer dürfte von 2015 an bei Ferrari eine neue Ära einleiten - wie einst sein Kindheitsidol Michael Schumacher.

Vettels vielmaliger Erzrivale Fernando Alonso macht dafür den Platz vermutlich frei. Er dürfte von Ferrari zu McLaren wechseln. Red Bull bestätigte das Ende der höchst erfolgreichen Zusammenarbeit mit Vettel vor dem Samstagstraining. "Wir möchten uns bei Sebastian für seine unglaubliche Rolle, die er bei Infiniti Red Bull Racing in den vergangenen sechs Jahren gespielt hat, bedanken", hieß es.

Eigentlich hatte Vettel noch einen Vertrag bis Ende des kommenden Jahres. Eine Ausstiegsklausel soll dem erfolgsbesessenen Deutschen den Weggang möglich gemacht haben, trotz Kontrakts bis Ende 2015. Demnach konnte er kündigen, wenn er Ende September schlechter als Platz drei im Klassement geführt würde - Vettel ist aktuell Fünfter.

"Es ist ein großer Schritt und natürlich fällt es einem nicht leicht eine solche Entscheidung zu treffen", teilte der viermalige Weltmeister am Samstag in einer schriftlichen Stellungnahme mit. "Sie haben ihm wohl ein sehr lukratives Angebot gemacht", sagte Red Bulls Teamchef Christian Horner. Vettel selbst kündigte an, sich "in Kürze" zu seinen Zukunftsplänen zu äußern.

Red Bull plant mit Daniil Kwjat als Nachfolger

Teamchef Christian Horner erklärte, Vettel habe ihn am Freitagabend informiert. Wann genau die Entscheidung für den Wechsel fiel, ist noch nicht bekannt. Vettel konnte sich zunächst nicht äußern: Er saß in seinem Red Bull und bereitete sich auf die Qualifikation am Samstagnachmittag vor. Vettels freien Platz bei Red Bull wird im kommenden Jahr Daniil Kwjat von B-Team Toro Rosso einnehmen. Der Russe wird dann neben dem Australier Daniel Ricciardo für den Rennstall des österreichischen Milliardärs Dietrich Mateschitz an den Start gehen.

Vettel war zur Saison 2009 ebenfalls von Toro Rosso zu Red Bull aufgestiegen. Er holte mit dem Team 38 seiner 39 Grand-Prix-Siege. In diesem Jahr gelang ihm aber noch kein Erfolg. Teambesitzer Mateschitz hat seit jeher klargemacht, dem Heppenheimer keine Steine in den Weg zu legen, sollte Red Bull ihm mal kein siegfähiges Auto zur Verfügung stellen. Und Vettel hat nie einen Hehl aus der Strahlkraft der Scuderia gemacht.

Vettel soll Ferrari neuen Schwung geben

Die Meldung vom Vettel-Ende bei Red Bull zu nächtlicher mitteleuropäischer Zeit ließ sämtliches Geschehen auf der Strecke erstmal in den Hintergrund rücken. "Wow, was für verrückte Nachrichten da draußen", twitterte Ex-Fahrerkollege Timo Glock. "Ist das wahr oder träume ich nur so früh am morgen..." Und auch im Fahrerlager gab es nur ein Thema: Vettel, Vettel, Vettel. Letztmals hatte ein Fahrerwechsel 1996 so viel Aufregung ausgelöst. Damals wechselte Schumacher von Benetton zu Ferrari. Klar ist, dass die Scuderia dringend wieder Erfolge braucht und der 27 Jahre alte Heppenheimer dem Team noch einmal neuen Schwung geben könnte. Der letzte Ferrari-Titel liegt nun sieben Jahre zurück. 2007 gewann ihn Kimi Räikkönen. Mit dem Finnen, seit diesem Jahr wieder bei Ferrari, versteht sich Vettel bestens. Umgekehrt gilt das genauso.

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