Formel 1:Neue Farbenlehre: Silber vor Blau

Mit einem souveränen Sieg von McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen vor Fernando Alonso und einem Debakel von Weltmeister Michael Schumacher auf Ferrari endete der Große Preis von Barcelona.

Der Finne gewann den fünften WM-Lauf der Saison vor dem Spanier Fernando Alonso auf Renault, der seine Führung in der Gesamtwertung ausbaute.

Für Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher war der Große Preis von Spanien in Barcelona vorzeitig beendet. Der Ferrari-Star gab nach der 46. von 66 Runden wegen gravierender Reifenprobleme auf. Schumacher steuerte sein Auto in langsamer Fahrt zurück in die Box und stellte es in der Garage ab.

Im Rennen hatte er zu diesem Zeitpunkt längst keine Chance mehr, um in den Kampf um den Sieg einzugreifen.

Damit ist für Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher die Titelverteidigung in schier unerreichbare Ferne gerückt. Der Ferrari-Pilot fuhr am Sonntag in Barcelona nach zwei "Plattfüßen" 18 Runden vor dem Ende an die Box und musste im fünften Grand Prix in diesem Jahr zum dritten Mal vorzeitig aufgeben.

Räikkönen souverän

Dagegen feierte Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes souverän seinen ersten Saisonerfolg auf dem Circuit de Catalunya und beendete damit die Siegesserie des WM-Spitzenreiters Fernando Alonso. Der Renault-Pilot verwies bei seinem Heimrennen vor 115.000 Zuschauer den Italiener Jarno Trulli im Toyota auf Platz drei.

Ralf Schumacher verpasste seinen ersten Podiumsplatz für Toyota nur knapp und belegte den vierten Rang. BMW-Williams-Pilot Nick Heidfeld blieb als Zehnter nach einem verkorksten Wochenende mit Motorwechsel ohne Punkte.

In der WM-Wertung baute Alonso seine Führung aus. Der dreimalige Grand-Prix-Sieger dieses Jahres hat nun 44 Zähler. Zweiter ist Trulli (26). Silberpfeil-Pilot Räikkönen verbesserte sich auf Rang drei mit 17 Punkten vor Ralf Schumacher (14). Sein Bruder hat den Anschluss an die Spitze verloren und ist mit zehn Punkten nur noch Siebter. In der Konstrukteurs-Wertung rangiert Renault (58) an der Spitze vor Toyota (40) und McLaren-Mercedes (37). Ferrari (18) ist Fünfter.

Michael Schumacher wollte mit der Imola-Taktik wieder an die Spitze fahren und sich im WM-Rennen zurückmelden. Wie bei seiner spektakulären Aufholjagd beim Grand Prix von San Marino vor zwei Wochen, als er hinter Alonso noch Zweiter wurde, blieb er bis zum ersten Tanken lange auf der Strecke. Von Platz acht gestartet, rückte der Kerpener durch die früheren Boxenstopps seiner Konkurrenten bis auf den zweiten Platz vor.

Als er nach dem ersten Tanken nach 32 Runden zurück auf die Piste kam, ordnete er sich als Vierter ein. Doch acht Runden später musste zunächst der linke hintere Reifen an seinem Ferrari wegen eines Plattfußes gewechselt werden. Kurze Zeit später war auch der linke Vorderreifen platt. Schumacher holperte mit seinem Auto an die Box und stellte ihn in der Garage ab.

Das Ferrari-Debakel machte der Brasilianer Rubens Barrichello perfekt, der als Neunter ohne Zähler nach Hause fuhr. Räikkönen, der in Imola an der Spitze liegend wegen eines Defekts noch ausschied, war indes nicht zu stoppen. Von der Pole Position aus fuhr der Finne einsam seine Runden und hielt die Konkurrenz mühelos auf Distanz. Auch nach den Boxenstopps verlor er nicht die Führung.

Nach 66 Runden und 305,256 km feierte er in 1:27:16,839 Stunden den ersten Silberpfeil-Sieg seit dem 29. August 2004 in Belgien. Auch Alonso konnte seinen zweiten Rang vor Trulli souverän halten.

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