Formel 1:Michael Schumacher dominiert auch in Malaysia

Michael Schumacher erreichte im zweiten Rennen der Saison den zweiten Sieg. Er schenkte seinen Sieg in Sepang seinem Sohn Mick. Sein Bruder Ralf schied in seinem Williams-BMW mit einem Motorschaden aus. Auch die Silberpfeile stürzten in der Formel-1-Sauna von Sepang ab.

Zwei Wochen nach seinem Erfolg in Melbourne spielte Michael Schumacher im Ferrari mit den runderneuerten Bridgestone-Reifen mit der Konkurrenz wieder Katz und Maus. Souverän gewann er bei Temperaturen von 35 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit den als Schlüsselrennen bezeichneten Großen Preis von Malaysia zum dritten Mal nach 2000 und 2001.

Formel 1: Zwei Rennen, zwei Siege: Michael Schumacher zeigt zwei Finger

Zwei Rennen, zwei Siege: Michael Schumacher zeigt zwei Finger

(Foto: Foto: AP)

Danach freute sich der 35-Jährige Familienvater auf die Heimkehr: "Ich glaube, es gibt nichts Schöneres, als jetzt nach Hause zu kommen, und mit meinem kleinen Sohnemann den Geburtstag zu feiern. Denn er wird morgen fünf. Und Papa hat das richtige Geburtstagsgeschenk mitgebracht." Wie gewohnt stapelte der Rekord-Weltmeister nach dem 72. Sieg in seiner einzigartigen Formel-1- Karriere tief. "Im Moment haben wir die Nase noch vorn, aber es ist noch ein langer Weg. Es sind noch 16 Rennen zu fahren", sagte er.

Der Kerpener gewann das mit 310,408 km längste Saisonrennen in 1:31:07,490 Stunden mit 5,022 Sekunden Vorsprung vor Juan Pablo Montoya (Kolumbien) im zweiten Williams-BMW, dem Briten Jenson Button im BAR-Honda und seinem Teamkollegen Rubens Barrichello. "Ich bin extrem glücklich, denn ich war vor dem Rennen pessimistisch und hatte mit sehr großen Schwierigkeiten gerechnet", sagte der Ferrari-Star.

Drohender Alleingang

Schon nach dem zweiten Rennen droht wie schon 2002 ein Alleingang des sechsmaligen Weltmeisters: Mit 20 Punkten führt der Titelverteidiger in der WM-Wertung vor dem Brasilianer Barrichello (13) und Montoya (12). Ralf Schumacher (5) ist nur Siebter. Jordan-Pilot Nick Heidfeld kam erneut nicht ins Ziel. Eine noch deutlichere Sprache spricht die Teamwertung: Ferrari (33) liegt vor Williams-BMW (17), Renault (14), BAR-Honda (9) und McLaren-Mercedes (4).

Nur der Schotte David Coulthard beendete im Lager von McLaren-Mercedes die Hitzeschlacht - als Sechster nach Platz acht in Melbourne. "Kopf hoch und weiter hart arbeiten", forderte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nach der erneuten Enttäuschung. "Das war ein Sprüngle, wie wir Schwaben sagen. Jetzt muss der Sprung kommen." Vizeweltmeister Kimi Räikkönen musste den zweiten McLaren-Mercedes nach einem Motorschaden in Australien - diesmal mit Getriebeschaden auf Platz vier liegend - in Runde 28 abstellen. "Hoffentlich wird es beim nächsten Rennen in Bahrain besser", sagte der junge Finne, der vor lauter Frust einen Streckenposten weggestoßen hatte.

Ralf flog in Runde 41 raus

Im Williams-BMW kam Ralf Schumacher auch nur bis Runde 41. Erst beschädigte sich "Schumi II" bei einer Berührung mit Jaguar-Pilot Mark Webber (Australien) den Frontflügel, dann spielte der BMW-Motor nicht mehr mit. Dennoch hielt sich die Enttäuschung bei dem 28-Jährigen, der beim Ausfall auf Rang acht lag, in Grenzen: "Mehr als ein, zwei Punkte waren nicht drin." Dafür gab es im Streit um die Vertragsverlängerung mit Frank Williams positive Signale vom Teamchef: "Auch wenn die Entscheidung erst Mitte des Jahres fällt, haben wir kein Problem damit", sagte sein Manager Willi Weber.

"Warten wir Malaysia ab, dann wissen wir wo wir stehen", hatte Schumacher nach seinem Auftaktsieg im kühlen Australien gesagt. Im heißen Malaysia zeigten der Weltmeister und Ferrari, was die Stunde geschlagen hat. Denn die fünf Teams mit Bridgestone-Reifen waren in der vergangenen Saison bei großer Hitze den Teams mit Michelin-Reifen unterlegen.

"Wir wussten, dass es für uns die optimale Strecke und für Ferrari die schlechteste war", sagt BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. Trotzdem gab er die Hoffnung nach der Lehrstunde nicht auf: "In der letzten Saison waren wir weiter weg von der Spitze. Doch Mitte der Saison haben sich die Kräfteverhältnisse umgekehrt."

Vor einem Jahr war auch Ferrari zum Saisonbeginn nicht ganz vorne dabei gewesen - die Silberpfeil-Piloten Coulthard und Räikkönen gewannen die ersten beiden Rennen. Nun spricht alles für Michael Schumacher: "Immer wenn wir hier gut ausgesehen haben, waren wir stark."

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