Mussten da in der 31. Runde auf dem Red-Bull-Ring vor ihm auch unbedingt Charles Leclerc und Carlos Sainz miteinander kämpfen. Die beiden, die die Nach-Vettel-Ära in Maranello gestalten werden. Da kann einer wie der viermalige Weltmeister vielleicht gar nicht anders, als hineinzustechen, die Chance im Kurveninnern erzwingen wollen. Die Sache ging gründlich schief, der Mut der Verzweiflung führte zu neuem Frust. Mal wieder gegen die Fahrtrichtung stehend nach Rempler und Dreher, am Ende bloß mit einem Ehrenpunkt im Ziel, weil so viele andere ausgefallen waren. "Da war irgendwo der Wurm drin", befand der Hesse, dessen Chance auf einen Mercedes-Job jetzt auch dahin ist. Kein guter Anfang für eine Abschiedstournee. Dass der SF 1000 bislang ein miserables Auto ist, hat auch Leclerc befunden, aber was hilft's?
"Ich hatte unheimlich Probleme, auf der Strecke zu bleiben und muss froh sein, dass ich mich nur einmal gedreht habe. Ich habe das Auto nicht wiedererkannt, es war ganz schwer zu fahren", klagt er hinterher. Vermutlich muss Vettel noch ein paar andere Dinge besser in Balance bringen - allein, im fehlt das Vertrauen. Und die Fortune. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, der Meister der freundlichen Worte, verpackt die Kritik so: "Es war heute sicher nicht sein tollstes Rennen."