Die Ewigkeit dauert nun noch ein bisschen länger. Lewis Hamilton fehlt weiterhin ein Sieg auf Michael Schumachers Bestmarke von 91 Siegen. Trotz Pole Position, trotz souverän gewonnenem Start, trotz cleverer Fahrweise beim Re-Start. Am Ende ist der Brite Dritter, weil sein Boxenstopp zehn Strafsekunden länger dauert als geplant. Die Quittung der Rennleitung für zwei Probestarts vor dem Beginn des zehnten WM-Laufs an falscher Stelle.
Als "lächerlich" kommentierte er zunächst die Strafe durch die Rennleitung, um im ersten Frust nachzulegen: "Die Kommissare versuchen, mich zu bremsen." Mit ordentlich Wut im Bauch schaffte er es vom elften Rang zumindest aufs Podium, wo er auf die Nachfragen so tat, als sei er schwerhörig. Von seinem Renningenieur Pete Bonnington wollte er während der Fahrt auch nichts mehr wissen, nur die eine Frage stellte er noch: "Wo steht denn das im Regelbuch?" Nach der übersehenen Warntafel in Monza ist es das zweite Mal in diesem Monat, dass ein juristischer Fauxpas Hamilton einen Sieg kostet. Seine Kritiker formierten sich schnell, warfen dem Briten vor, dass das die Quittung dafür sei, auf den üblichen Streckenrundgang donnerstags zu verzichten, auf denen solche Dinge besprochen würden. Ganz so war es aber nicht. (Siehe Toto Wolff)