Formel 1:Rote Göttinnen

Ferrari hat als erstes Formel-1-Team sein neues Auto für die kommende Saison vorgestellt. Mit dem F10 will die Scuderia nach einem enttäuschenden Jahr wieder zurück an die Spitze fahren.

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Ferrari hat als erstes Formel-1-Team sein neues Auto für die kommende Saison vorgestellt. Mit dem F10, den die Italiener am Donnerstag im Team-Hauptquartier Maranello enthüllten, will die Scuderia nach einem enttäuschenden Jahr wieder zurück an die Spitze fahren. !Diese WM ist sehr wichtig für uns", sagte Teamchef Stefano Domenicali. Die ersten Runden sollte am Nachmittag der Brasilianer Felipe Massa auf der Hausstrecke in Fiorano drehen.

Der F10 soll an vergangene Zeiten anknüpfen, in denen sich die Rennwagen den Beinamen "rote Göttin" verdienten - mit ihrer brachialen Kraft aber auch das Leben ihrer Fahrer riskierten. Ein Blick in die Geschichte der Boliden aus Maranello.

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Ferrari 375 F1 (1950-52)

Als 1950 die Formel-1-Weltmeisterschaft gestartet wird, hat Ferrari einen potenten italienischen Gegenspieler: Alfa Romeo dominiert die Rennserie. Erst mit der Entwicklung des 375 F1 kann Ferrari zur Konkurrenz aufschließen. José Froilan Gonzalez gewinnt das Rennen in Silverstone. 1950 triumphiert Alberto Ascari auf dem Nürburgring mit einem 375 F1. 1952 wird das Auto in Rente geschickt, der Nachfolger heißt Ferrari 212.

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Lancia Ferrari D50 (1954-56)

Dieses Auto ist eigentlich gar kein Ferrari. Das Modell D50 wird 1954 von Lancia eingesetzt. Der von Ferrari zu Lancia gewechselte Italiener Alberto Ascari hat mit dem Auto allerdings keinen Erfolg: Beim Grand Prix von Monaco stürzt er ins Hafenbecken. Vier Tage später stirbt er bei einem Unfall. Der Tod Ascaris und finanzielle Probleme veranlassen Lancia, sein Rennteam an Ferrari zu verkaufen. Die Scuderia entwickelt den D50 weiter und gewinnt 1956 die Weltmeisterschaft. Am Steuer sitzt der Argentinier Juan Manuel Fangio.

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Ferrari 156 F1 (1961-64)

Die Lufteinlässe am Bug verschafften diesem Modell den Beinamen "Sharknose". Der 156 F1 gewann 1961 die Konstrukteursweltmeisterschaft und dank Pilot Phil Hill auch den Fahrertitel. Die Hainase war allerdings auch am Tod von 15 Menschen beim Grand Prix in Italien beteiligt: Nach einer Kollision mit dem Lotus-Rennwagen von Jim Clarke hob der Ferrari des deutschen Piloten Wolfgang Graf Berghe von Trips ab und krachte in eine Absperrung. 14 Zuschauer starben. Graf Berghe von Trips wurde aus dem Auto geschleudert und überlebte den Unfall nicht.

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Ferrari 312T (1974-80)

Nach elf Jahren Durststrecke brachte der 312T der Scuderia den Erfolg zurück. Niki Lauda wurde 1975 in dem Boliden, der optisch durch seinen markanten Aufbau bestach, Weltmeister. Ferrari feierte die Konstrukteursweltmeisterschaft. Der Rennwagen wurde in verschiedenen Versionen bis 1980 genutzt und gewann insgesamt vier Konstrukteurs- und drei Fahrertitel. 1976 verunglückte Niki Lauda auf dem Nürburgring in einem 312T und konnte gerade noch rechtzeitig aus dem brennenden Wrack gerettet werden.

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Ferrari 126C (1980-84)

Der Nachfolger des 312T war eine Diva: Ferrari hatte Mühe, die Leistung des 126C (im Bild die CK-Version) auf die Strecke zu bringen. Fahrer Gilles Villeneuve haderte zunächst mit dem Handling des Autos und der unzuverlässigen Technik: Zu Beginn der Saison 1981 fiel der 126C reihenweise aus. Es folgten hintere Plätze, bis Villeneuve in Monaco den ersten Sieg feiern konnte. 1982 verunglückte Villeneuve in der leicht modifizierten C2-Version des Autos. Beim Qualifying zum Großen Preis von Belgien kollidierte er bei einer Geschwindigkeit von mehr als 200 Stundenkilometern mit dem Rennwagen des deutschen Fahrers Jochen Mass. Villeneuve starb bei dem Unfall. Ferrari gewann im selben Jahr die Konstrukteursweltmeisterschaft und wiederholte diesen Triumph 1983 mit den Versionen C2B und C3. Die letzte Entwicklungsstufe des Autos, der C4, war 1984 weniger erfolgreich: McLaren dominierte die Saison und verwies Ferrari in der Konstrukteurs-WM auf Platz zwei.

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F1-2000 (2000)

Dieses Auto hat einen Ehrenplatz in den Herzen der Ferrari-Fans: Mit dem F1-2000 gelang es Michael Schumacher im Jahr 2000, den ersten WM-Titel seit 1979 für die Italiener zu gewinnen. Der McLaren-Mercedes des Vorjahresweltmeisters Mika Häkkinen war zwar schneller, aber weniger zuverlässig als der Rennwagen der Scuderia. Mit der Entwicklung des F1-2000 war der Grundstein für die Dominanz der folgenden Jahre gelegt: Fünf Mal in Folge gewann Ferrari sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteursweltmeisterschaft der Formel 1.

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F2004 (2004)

Michael Schumacher hatte in der Saison 2004 das Glück, eines der schnellsten und zuverlässigsten Autos in der Geschichte der Formel 1 fahren zu dürfen. Mit dem F2004 gewann er 13 von 18 Rennen, sein Teamkollege Rubens Barrichello erreichte in elf Rennen einen Podiumsplatz. Das Auto markierte das Ende einer Ära - das Nachfolgemodell F2005 konnte nicht mithalten und war den Boliden Renault und McLaren-Mercedes in der Saison 2005 unterlegen. Die Scuderia gab den Reifen des Herstellers Bridgestone die Schuld - die Konkurrenz setzte auf Pneus der Marke Michelin.

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F2007 (2007)

In einem F2007 gewann Kimi Räikkönen den ersten Weltmeistertitel der Nach-Schumacher-Ära bei Ferrari. Im Herzschlagfinale von Brasilien überholte der Finne den britischen Newcomer Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes) in der Fahrerwertung. Räikkönens Vorsprung betrug einen Punkt. Hamilton revanchierte sich in der Saison 2008, als er den Ferrari-Piloten Felipe Massa in der Fahrer-WM auf Platz zwei verwies. Der Vorsprung des Briten in der Endabrechnung: ebenfalls ein Punkt.

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F60 (2009)

Mit dem aktuellen Modell entfernt sich Ferrari von seiner bisherigen Namensgebung: Anknüpfend an die vergangenen Jahre hätte der Rennwagen "F2009" heißen müssen. Stattdessen entschied man sich in Anlehnung an die lange Tradition des Rennstalls für den Titel "F60": Die Zahl 60 verweist auf die Anzahl der Weltmeisterschaften, an denen Ferrari teilgenommen hat. Optisch fallen die vielen schwarzen Elemente auf, die die Designer der Außenhaut verpasst haben.

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Der Heckflügel ist - bedingt durch Regeländerungen - deutlich schmaler geraten als bei früheren Modellen. Der Frontflügel hingegen ist breiter geworden. Die veränderte Aerodynamik soll den Piloten das Überholen erleichtern. Aufschluss über die inneren Werte des neuen Ferraris wird der erste Grand Prix der Saison 2009 geben, der am 29. März in Melbourne stattfindet.

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