Formel 1 in Österreich:Russell profitiert vom Crash des Weltmeisters

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George Russell gewinnt in Spielberg vor Oscar Piastri und Carlos Sainz. (Foto: Leonhard Foeger/Reuters)

Bei einem Manöver bringen sich Max Verstappen und Lando Norris um den Sieg. Den Großen Preis von Österreich gewinnt nach einer turbulenten Schlussphase George Russell und beendet damit eine lange Pause.

Nach einer Kollision zwischen Max Verstappen und Lando Norris hat Mercedes-Pilot George Russell den Grand Prix von Österreich gewonnen. Weltmeister Verstappen schleppte sich nach einem selbst verursachten Crash beim Red-Bull-Heimspiel in Spielberg aber noch als Fünfter ins Ziel. Für seinen McLaren-Konkurrenten war der elfte Grand des Prix des Jahres dagegen vorzeitig beendet. Verstappen baute seine WM-Führung damit auf 81 Punkte vor Norris aus – und Russell feierte völlig überraschend seinen ersten Grand-Prix-Sieg seit Brasilien 2022. Zweiter wurde nach einem in der Schlussphase atemberaubenden Rennen Norris' Teamkollege Oscar Piastri. Carlos Sainz kam im Ferrari als Dritter ins Ziel. Nico Hülkenberg, einziger deutscher Stammfahrer, fuhr als Sechster wieder in die Punkte.

Am Start verteidigte Verstappen seine Spitzenposition und enteilte schon in den ersten Runden ohne Mühe. Rund 21 Stunden zuvor hatte er im Sprint noch Probleme und musste die Angriffe von Norris und Piastri mit seinen Manövern abwehren und kontern. Trotzdem gewann der dreimalige Champion das Kurzrennen über 100 Kilometer und verdiente sich acht WM-Punkte. Im Hauptrennen am Sonntag konnte zu Beginn niemand mithalten, für Ferraris Charles Leclerc lief es dabei besonders schlecht. Der Sieger des Großen Preises von Monaco musste nach einer Berührung mit Piastri nach der ersten Runde an die Box und den Frontflügel wechseln lassen. Der 26-Jährige fiel ans Ende des Feldes zurück und arbeitete sich mühsam wieder nach vorn, während der Zweitplatzierte Norris nicht entscheidend näher an Verstappen herankam.

In der 64. Runde kommt es zu der folgenschweren Berührung von Verstappen und Norris

Verstappen hatte zu Beginn des Wochenendes auf der Hausstrecke seines Arbeitgebers noch über leichte Abstimmungsprobleme geklagt. In der Qualifikation für den Grand Prix fand sein Team am Samstagnachmittag aber offenbar die perfekten Einstellungen, um die Konkurrenz einmal mehr abzuhängen. Einzig Norris konnte halbwegs mithalten, er lag nach 20 von 71 Runden aber trotzdem rund sechs Sekunden zurück. Auch 30 Umläufe später hatte sich an dem Bild nichts geändert – doch dann wurde es chaotisch.

20 Runden vor Schluss beklagte sich Verstappen am Funk, dass seine Reifen stark abgebaut hatten. An der Box patzte sein Team und brauchte lange 6,5 Sekunden, bis er wieder losfahren konnte. Plötzlich war Norris nur noch 1,3 Sekunden zurück und konnte kurzzeitig sogar überholen. Nach dem Manöver in Runde 59 holte sich Verstappen die Spitze jedoch sofort wieder zurück. Es wurde weiter hart gegeneinander gefahren – zu hart.

In der 64. Runde kam es dann zu einer folgenschweren Berührung der beiden, nach der sie ihre Positionen verlieren sollten. Norris musste das Rennen anschließend beenden. Verstappen hingegen rettete sich noch an die Box und konnte weiterfahren, für den Crash erhielt er eine Zeitstrafe. Die Spitze übernahm in der turbulenten Schlussphase Russell vor Piastri und Sainz. Verstappen tat alles, um noch ein besseres Ergebnis zu erreichen, schaffte es aber nur noch auf Rang fünf.

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