Formel 1: Michael Schumacher:Ein Held von gestern will's noch mal wissen

Lesezeit: 2 min

Nun ist es offiziell: Michael Schumacher kehrt in die Formel 1 zurück. In der kommenden Saison fährt er für das Mercedes-Werksteam. Der bisherige Ferrari-Mann plant auf drei Jahre - bis er 44 Jahre alt ist. Kann das spektakuläre Comeback des Veterans gutgehen?

Nun ist es offiziell: Rekordweltmeister Michael Schumacher kehrt tatsächlich nach dreijähriger Pause in die Formel 1 zurück - für drei Jahre.

Der erfolgreichste Formel-1-Fahrer in der Geschichte kehrt in der kommenden Saison mit dann 41 Jahren ins Cockpit zurück. (Foto: Foto: AFP)

In der kommenden Saison fährt der Oldie, der als "Kerpener" in die Autorennsportgeschichte eingegangen ist, für das Mercedes-Werksteam: "Nach drei Jahren Pause habe ich all die Energie wieder, die mir damals gefehlt hat", sagte Schumacher am Mittwoch in einer Telefonkonferenz.

Am 3. Januar wird er 41 Jahre alt, aber er fühle sich wieder für "ernste Dinge" bereit, gibt "Schumi" zum Besten. Er wolle in der kommenden Saison um den WM-Titel mitfahren - natürlich, darunter macht es der Champion nicht.

Über eine Rückkehr des siebenmaligen Weltmeisters in die Rennserie war lange spekuliert worden, nachdem Mercedes Mitte November die Mehrheit am Rennstall Brawn Grand Prix übernahm. Hier führt Ross Brawn Regie - und der hat 2009 dem Briten Jenson Button zum Titel verholfen. Der 55-jährige Motor-Magier ist ein Freund und langjähriger Wegbegleiter Schumachers. Schon damals, bei Benetton, führte er den Deutschen zum Titel.

Die Firma Mercedes spielte bei der Anbahnung der Liaison lediglich eine Nebenrolle. Die Deutschen wollen halt mit dem Deutschen ihr Renomee steigern.

Für den erfolgreichsten Formel-1-Piloten ist es bereits der zweite Comeback-Versuch. Im Sommer hatte Schumacher sich nach kurzem Zögern bereiterklärt, für den beim Großen Preis von Ungarn verunglückten Ferrari-Fahrer Felipe Massa einzuspringen. Dass es so weit kam, verhinderte eine nicht ausgeheilte Nackenverletzung.

Bei einem Motorrad-Sturz hatte sich Schumacher im Frühjahr 2009 auf einer Rennstrecke in Spanien schwere Verletzungen zugezogen. Unter anderem zertrümmerte er sich bei dem Crash den ersten Nackenwirbel.

Dieser schmerzte Schumacher im Sommer, als er in einem zwei Jahre alten Formel-1-Auto für das Comeback übte, bereits nach wenigen Kurven. Sein Arzt riet daraufhin dringend von einer sofortigen Rückkehr ins Cockpit ab. Nun ist die Verletzung ausgeheilt: "Der Nacken ist kein Problem mehr. Im Sommer war es noch zu nah am Unfall dran", erklärte der Wiederkehrer.

Weitere Videos finden Sie hier

Der neue Teamkollege von Michael Schumacher ist Nico Rosberg. Nachdem Mercedes jahrelang ohne einen deutschen Fahrer antrat, beschäftigt die Firma nun also bald zwei. Rosberg hat bereits gesagt, dass er sich auf einen Vergleich mit Schumacher freut. Er ist 24.

Sein berühmter Stallgefährte, der 91 Mal den Boliden als Erster über die Ziellinie fuhr, wird seinen 251. Grand Prix am 14. März 2010 in Bahrain bestreiten. Er wolle nicht automatisch die Nummer-eins-Position bei Mercedes für sich reklamieren, führt Schumacher aus, das habe er noch nie getan.

"Mein Ziel wird natürlich sein, am Ende oben auf dem Treppchen zu stehen", sagt der Held von gestern - der ein Held von morgen sein will.

© sueddeutsche.de/sid/dpa/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: