Süddeutsche Zeitung

Formel 1:99. Pole für Hamilton

Lewis Hamilton legt die Grundlage für den Erfolg in Imola, Sebastian Vettel schafft es nur auf Rang 13.

Sebastian Vettel steuert auf die nächste Enttäuschung im Aston Martin zu - und Lewis Hamilton mit Vollgas dem nächsten Punktsieg im heißen WM-Duell mit Max Verstappen entgegen. Im Qualifying zum Großen Preis der Emilia-Romagna hat der Weltmeister die Pole Position erobert und alle Voraussetzungen für einen Triumph im Rennen am Sonntag (15.00 Uhr/RTL und Sky) geschaffen.

Hamiltons erste Saison-Pole in 1:14,411 Minuten - die 99. seiner Karriere - ist mit Blick auf den erwarteten Zweikampf mit Red-Bull-Pilot Verstappen besonders wertvoll. Der hoch gehandelte Niederländer musste sich mit dem dritten Rang begnügen - noch hinter seinem Teamkollegen Sergio Perez.

Hamilton wirkte selbst ein wenig überrascht. "Haben wir es?", fragte der Brite über Funk: "Es ist toll gelaufen. Ich habe nicht erwartet, dass wir vor den beiden Red Bull stehen, sie waren so schnell am ganzen Wochenende." Für das Rennen hat das Abschneiden am Samstag vorentscheidenden Charakter. Auf dem relativ schmalen Kurs in Imola ist das Überholen vergleichsweise schwierig. Verstappen, im Training am Freitag von Antriebsproblemen ausgebremst, war enttäuscht. "In Q3 lief es nicht so gut, die Runde war nicht sauber", sagte der 23-Jährige: "Es wird ein interessantes Rennen. Wir werden es Mercedes schwierig machen." Das glaubt auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko: "Ich glaube, das Ganze wird sehr, sehr eng. Wir haben zwei Autos. Der Puffer zu Valtteri Bottas (Hamiltons Teamkollege auf Rang acht; d.Red.) sind einige Autos. Das sollte ein Vorteil für uns sein."

Für Vettel läuft es derweil weiter nicht wie erhofft - Platz 13, das Aus in Q2 und eine erneute Niederlage im Teamduell mit Lance Stroll (10.) waren zu wenig für den viermaligen Weltmeister. Vettel hatte nach dem Training am Freitag zwar angegeben, sich etwas wohler im AMR21 zu fühlen. In nachhaltig starke Rundenzeiten schlug sich dieses Gefühl aber noch nicht nieder. "Ich bin nicht glücklich mit der Runde", sagte Vettel: "Es ist sehr eng. Eine etwas bessere Runde hätte wohl eine deutlich bessere Platzierung bedeutet."

Nur teilweise zufrieden sein konnte Ferrari

Die schlechten Ergebnisse sind allerdings nicht nur an Vettel festzumachen. Aston Martin, das im letzten Jahr unter dem Namen Racing Point um WM-Platz drei kämpfte, verfolgt wie Mercedes eine Philosophie mit niedrigem Anstellwinkel des Autos - angesichts einer vom Weltverband Fia geforderten Änderung am Unterboden ein Nachteil. Teamchef Otmar Szafnauer will das Thema mit der Fia diskutieren. Andere Mittelklasseteams reagierten irritiert. Die Änderungen seien von allen Teams abgesegnet worden.

Nur teilweise zufrieden sein konnte Ferrari beim Heimspiel. Charles Leclerc startet als Vierter aus der zweiten Startreihe. Sein neuer Teamkollege Carlos Sainz wurde nur Elfter. Überzeugend präsentierte sich Neuling Mick Schumacher. Der 22-Jährige agierte im unterlegenen Haas weitgehend fehlerfrei und ließ als 18. seinen Teamkollegen Nikita Masepin erneut hinter sich. Der Vorsprung war mit über fünf Zehntelsekunden deutlich. "Wir können zufrieden sein. Wir sind seit Bahrain ein gutes Stück herangerückt. Wir arbeiten in die richtige Richtung", sagte Schumacher bei Sky: "Generell bin ich sehr happy."

Noch hinter dem Haas-Duo startet Rookie Yuki Tsunoda (AlphaTauri) am Ende des Feldes. Der Japaner krachte nach einem Dreher in den Reifenstapel. Als tückisch erwies sich wie schon im Training am Vormittag Kurve Neun, die vielen Fahrern Probleme bereitete. Zahlreiche Zeiten wurden wegen Überfahren des Track-Limits gestrichen.

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